Allerdings ist die Grafikopulenz zweigeteilt. Während man in der Snake-Episode teilweise aus dem Staunen nicht mehr heraus kommt, findet das Abenteuer von Raiden auf einer vergleichsweise unspektakulären Öl-Plattform statt.
Doch das alles wäre noch zu verschmerzen, wenn sich MGS 2 Substance nicht als so extrem Hardware-hungrig zeigen würde. Ohne einen Rechner, der weit oben am HighEnd-Spektrum liegt, könnt Ihr Euch nur mit geringen Auflösungen, wenig Details und kaum Spezialeffekten in das Abenteuer stürzen.
Womit wir wieder beim Punkt "schlecht konvertierte Xbox-Fassung" wären. Denn der große Konkurrent Splinter Cell hat gezeigt, dass bei einer entsprechenden Konvertierung eine grandiose Grafik auch ohne große Hardwarebelastungen zu erreichen ist.
Doch auch wer über einen absoluten Power-PC verfügt, wird sich nicht ganz mit der Grafik anfreunden können, die im Prinzip nur eine hochaufgelöste und klarere Fassung der mittlerweile ein Jahr alten PS2-Grafik darstellt.
Ein weiteres Problem wurde ebenfalls nahtlos von der PS2 übernommen: Die famosen Cut-Scenes, die mit der Game-Engine generiert werden, treiben mit Kino-Atmosphäre die Story voran. Aber die Codec-Unterhaltungen bleiben mit ihren annähernd statischen Gesichtern weit hinter dem üblichen Standard zurück und sind auf Dauer einfach nur langweilig.
Hochspannungs-Soundkulisse
Die Spannung, die das Spiel erzeugt, wird einen Großteil durch den Soundhintergrund gebildet. Da man die meiste Zeit von Stille umgeben ist, wirkt der Schock der Entdeckung -durch ein akustisches Signal brutal ins Gehirn gehämmert- um so stärker.
Auch die Herzschläge, die man in expliziten Gefahrsituationen zu hören kriegt, sorgen für Stimmung. Aber Soundeffekte sind nicht alles, was man in Metal Gear Solid 2 Substance zu hören kriegt, denn auch Sprachausgabe gibt es en masse:
Sowohl Zwischensequenzen als auch die Codec-Unterhaltungen sind mit sauberen Sprachsamples unterlegt, die kaum Wünsche übrig lassen - allerdings hallen sie auf dem PC im Vergleich zur PS2-Version merkwürdig nach.
Und da im Bereich Musik z.B. mit Harry Gregson-Williams ein renommierter Hollywood-Komponist seine Finger im Spiel hat, ist die Kino-Atmosphäre fast perfekt.