Blair Witch Project 113.11.2000, Sebastian2
Blair Witch Project 1

Im Test:

Der erste Teil der Blair Witch-Trilogie entführt den Spieler in eine düstere 3D-Landschaft voller Rätsel und Dämonen. Als Doc Holiday, ihres Zeichens beste Ermittlerin einer geheimen staatlichen Organisation in Washington, D.C., bahnt man sich mit der zur Verfügung stehenden Ausrüstung seinen Weg durch Grauen erregende Gefilde ... auf der Jagd nach der Hexe von Blair!

Der erste Teil der Blair Witch-Trilogie entführt den Spieler in eine düstere 3D-Landschaft voller Rätsel und Dämonen. Als Doc Holiday, ihres Zeichens beste Ermittlerin einer geheimen staatlichen Organisation in Washington, D.C., bahnt man sich mit der zur Verfügung stehenden Ausrüstung seinen Weg durch Grauen erregende Gefilde ... auf der Jagd nach der Hexe von Blair!

Spielbarkeit/Gameplay

Von der Kinoleinwand auf den Rechner: Blair Witch Vol.1 ist eine gelungene Umsetzung des B-Movies in bekannt gruseliger Atmosphäre von Terminal Reality. Das Geschehen wird -ähnlich wie in den weiteren bald erscheinenden Teilen von Star Wars - noch vor der Handlung des Films angesetzt. Das Spielprinzip ist relativ einfach, aber die Steuerung ist eher gewöhnungsbedürftig. Nachdem man in einer Art Trainingslevel die ersten Erfahrungen in Sachen Bewegung und Waffenumgang gesammelt hat, geht es weiter im sagenumwobenen Burkittsville (Maryland). Hier hatte einst der Einsiedler Rustin Parr sieben Kinder auf grausame Weise in einem teuflischen Ritual ermordet; angeblich auf Befehl einer "geisterhaften alten Frau".

Ausgerüstet mit verschiedenen Waffen, darunter ein Gewehr, ein Elektroschocker, ein Nachtsichtgerät, die beinahe schon obligatorische Taschenlampe sowie ein Bewegungsmelder für Geister, macht sich der Spieler auf die Suche nach Hinweisen bezüglich der unheimlichen Hexe von Blair. Dabei stößt er nicht selten auf Dämonen und andere Monster, die sich dem unerwünschten Eindringling in den Weg stellen.

Im Spiel haben oft verschiedene Videosequenzen den Vorrang und man muss sich zuweilen lange Dialoge anhören, bei denen man selbst nicht ins Spielgeschehen eingreifen kann. Der Genre-Mix ist zwar auf der einen Seite originell, jedoch nicht wirklich neu. Hier wechseln sich Wartezeiten in bedingt spannenden Gesprächen und Action à la "Erschieß-den-bösen-Zombie" ab.

Im Hauptteil des Spiels tappt man sprichwörtlich im Dunkeln, da die Macher bewusst auf nächtliche Gruselatmosphäre gesetzt haben. Dass dies nicht nur für Schaudern vor der real wirkenden Umgebung sorgt, ist Ihnen offenbar erst viel später bewusst geworden. Trotz Taschenlampe hat man kaum den richtigen Durchblick und ärgert sich über die schlechte Manövrierfähigkeit, während man im Rückwärtsgang verzweifelt in die kaum sichtbaren Monsterherden schießt. Lediglich den Laserpointer der automatisch zielenden Waffen kann man noch relativ gut erkennen. Ein Störfaktor sind zudem die viel zu häufig wechselnden Kameraperspektiven, die sich negativ auf das Reaktionsverhalten des Spielers auswirken. Teilweise wird damit eine genaue Steuerung unmöglich.

Blair Witch Vol. 1 erinnert an Titel wie "Alone In The Dark" oder "Resident Evil". Die Anforderungen des spielerischen Könnens sind vielleicht aufgrund der hohen Intelligenz der Gegner ein bisschen zu hoch gesteckt. Dennoch ist die Story durchaus fesselnd und schließlich macht Übung den Meister. Mit etwas Geschick und der nötigen Fingerfertigkeit schafft man dann auch die schwierigsten Hürden.

Leider, leider hat sich in der deutschen Version ein folgenschwerer Bug bemerkbar gemacht, der das Spiel nach Bestätigung zum Starten glatt beendet und den User wieder auf dem Desktop landen lässt. Dies liegt Gerüchten zufolge an einer Änderung des Copyright-Schutzes der europäischen CD-ROM und kann durch einen Patch, der die EXE-Datei durch die der US-Version austauscht, behoben werden.

Bei einem Großteil der aktuellen CD und DVD ROM-Laufwerke macht sich dieser Fehler jedoch nicht bemerkbar und wird von den Geräten umgangen.

Grafik/Sound

Hier wurde auf Realismus pur gesetzt! Besonders in den Videos wird deutlich, dass man viel Arbeit in die Bewegungen der einzelnen Charaktere gesteckt hat. Die detailgetreue Landschaft ist ebenfalls den einen oder anderen Screenshot wert, obwohl man im Dunkel der Nacht nicht die komplette Vielfalt der Umgebung begutachten kann. Allles wirkt jedoch auf gespenstische Weise durch und durch echt, so dass man "allein in der Nacht" durch die verlassenen Stadtviertel von Burkittsville zieht und jederzeit mit einem Angriff böswilliger Polygon-Monster rechnen muss. Mit der Nocturne-Engine wurden die grafischen Möglichkeiten nahezu ausgereizt.

Wahlweise kann man die 3D-Hardware-Beschleunigung ein- oder ausschalten. Es wird jedoch im Handbuch empfohlen auf einigen Systemen mit 16-Bit-Grafikkarten den Nocturne-32-Bit-Software-Renderer zu verwenden.

Der Sound lässt zu wünschen übrig und ist ein Manko für die ansonsten gelungene Atmosphäre. Außer der üblichen Effektkulisse bleibt die Musik weitestgehend außen vor: Man wartet oft vergeblich auf ein bisschen Spannung in Form einer düsteren Sinfonie, während man auf der Suche nach neuen Hinweisen durch die Gegend schreitet.

Multiplayer

Nicht vorhanden.

Fazit

Blair Witch Volume One ist ein gelungener Vorgänger des bereits im amerikanischen Kino erfolgreichen Low Budget Movies. Atmosphärisch und spielerisch befindet es sich auf einem hohen Niveau, auch wenn hier nicht unbedingt neue Maßstäbe für zukünftige Action-Adventures gesetzt werden. Die wegen schlecht gewählter Kamerawinkel gewöhnungsbedürftige Steuerung, und das damit verbundene Gameplay sind leider nicht immer fair und verlangen daher erfahrene Spieler, die munitionssparend und zielgenau ihre Gegner eliminieren. Alles in allem sorgt das Game für ausreichend Spannung und Nervenkitzel.

Wertung

PC

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