Im Test:
Dunkle Zeiten
Neben Mythen und Magie basiert die abwechslungsreiche Welt von Confrontation auch auf futuristischer Technologie, von der die Völker unterschiedlichen Gebrauch machen. Die Skorpione nutzen alles, was sich ihnen an Unheiligem bietet, während die Guten mehr Skrupel haben. Ihre heiligen Templer sind aber nicht derart fundamentalistisch, dass sie ganz gegen Technik sind. Sie verwenden primitive Feuerwaffen, verzichten aber auf weitergehendes gottloses Gebaren. Zudem gibt es in Aarklash auch Anleihen beim Altnordischen, da sich verschiedene Götter bekämpfen und Ragnarök vorkommt. Die Welt bietet einen vielfältigen, in sich interessanten thematischen Hintergrund.
Machbare Missionen
Obwohl es keines ist, erweckt Confrontation oberflächlich den Eindruck eines Action-Rollenspiels. Statt Dauergeklicke auf der Angriffstaste ist hier jedoch die Planung der Kämpfe angesagt, was es eher zu einem Taktik-Rollenspiel macht. Die vierköpfige Gruppe muss schon vorbereitet sein, um in de Dungeons kein Debakel zu erleben. Vorne müssen gestandene Kämpfer wie Darius stehen, während hinten Magier und Schützen unterstützen. Immer wieder muss man seine Paladine heilen, damit ihnen im Gefecht mit einer Feindgruppe nicht kontinuierlich die Puste ausgeht. Sonst nutzt es einem auch nix, dass man Tote nachher quasi wiederbeleben kann, da sie nur halbtot sind. Beißt der letzte der Gang ins Gras, ist das Spiel aus und man muss neu laden.
Freund und Feind
Feinde gibt es in ganz unterschiedlichen Variationen: Muskulöse Nahkampfklone, elegante Armbrustschützen oder sinistere Vikare mit langen Klingen. Sie treten aber selten in Massen auf, so dass sie, so wild sie aussehen, unterm Strich besiegbar bleiben. Selbst wenn’s mal brenzlig wird, weil ein Endkampf mit starken Gegnern ansteht, wird's eigentlich selten lebensgefährlich. Wer auf Stufe „normal“ spielt, bekommt Feinde also fast immer in bezwingbaren Dosen. Gerade so, dass man zwischen zwei Anstürmen immer noch etwas Zeit zum Heilen hat. Zwischen den Gefechten heilt die Gruppe übrigens besonders rasch, so dass man die Bandagen kaum braucht, die man sonst fürs Heilen braucht.
Die Pausentaste, dein Freund und Helfer
Die Gruppe findet meist umgehend ihren Weg durch die spärlich beleuchteten Gänge, da die Wegfindung außerhalb der Kämpfe vergleichsweise gut klappt. Allerdings kommt es vor, dass sich die Krieger im Weg rumstehen, was den engen Dungeons geschuldet ist. Dann ist es wichtig, dass nur einer vorne in die Nahkampf geht, während die anderen von hinten mit Fernwaffen oder Feuerbällen unterstützen. Das ist gar nicht so einfach, da die Helden die Formation nur selten halten. Korrigieren ist notwendig, etwa wenn ein Gefährte mal wieder auf den Falschen zielt oder meint, gar nicht feuern zu müssen.
Jedem Helden sein Pläsierchen
Der Aufstieg geht recht flott: Nach dem ersten Endgegner, einem oberfetten Klon, hat etwa Darius schon Stufe fünf. Zudem lässt sich seine Spezialaktion verbessern, wobei man sich auf eines konzentrieren sollte. So sollte man Feras Unsichtbarkeit verlängern, damit sie länger getarnt bleibt, da das die Assassinen einzigartig macht. Einzig die Bewaffnung ist etwas gewöhnungsbedürftig, da man die Rüstung nicht wie gewohnt direkt im Inventar anlegen kann, sondern nur deren Werte verbessert. Dafür kann man sich den Fokus aussuchen, und ob man magische oder normale Waffen will. All diese Werte lassen sich übrigens jederzeit ändern und anders zusammensetzen, was eine große Stärke darstellt.
Dennoch spannend
Leider gibt es kaum Waffen oder Rüstungen, die man für eine Verbesserung bräuchte. Da die Waffen immer dieselben bleiben, hat man ohnehin kaum Veranlassung, danach zu suchen. Ein Problem ist nämlich, dass viele Sachen, die so rumstehen, bloße Staffage sind. All die Säcke, Körbe und Gefäße kann man gar nicht anklicken. Ganz gelegentlich kann man mal eine Kiste öffnen, die aber dann nur Bandagen enthält. Für Beutejäger gibt’s bei Confrontation wenig zu plündern, auch weil Feinde außer Blutflecken nichts hinterlassen
Gefechte zu mehreren
Beim Online-Multiplayer darf man ebenfalls ein Volk wählen, wenn man in der Lobby zum Gefecht aufgefordert wird. Dann sucht man sich vier Kämpfer aus, die auch dem Einzelspieler entsprechen. Die ziehen dann für einen ins Gefecht, wobei es online keine Pause gibt. Daher ist es nicht ganz einfach, immer die richtigen Spezialattacken zu starten, weshalb man sich schon gut auskennen muss. Je mehr Erfahrung man sammelt, desto bessere Einheiten bekommt man. Zudem kann man mittels des Armeebaukastens die Einheiten nach Gusto verändern, was insbesondere für deren Farbe gilt. Es bleibt noch zu erwähnen, dass man spätestens für den MP Steam braucht.
Fazit
Confrontation ist ein interessanter Mix aus Taktik und Rollenspiel. Die Umsetzung des gleichnamigen Tabletops ist auf den ersten Blick gelungen, denn sie vermittelt einen guten Eindruck vom vielschichtigen Fantasy-Hintergrund. Alles ist recht unheimlich, es gibt verrückte Technik und die Monster sind nicht von dieser Welt. Und in Aarklash tobt ein besonders alptraumhafter Krieg zwischen Gut und Böse, der einen erzählerisch neugierig macht. Leider ist das Spiel viel zu leicht: Bei den taktisch angehauchten Echtzeit-Kämpfen muss man zwar darauf achten, im richtigen Moment zu reagieren, wobei die Pause gute Dienste leistet, aber die Gegner sind kaum eine Herausforderung – nur in den Bosskämpfen ist der Einsatz der Heldeneigenschaften wichtig. Deren Werte und Fokus‘ darf man dann auch ausbauen, wie man das von richtigen Rollenspielen kennt, aber es gibt kaum etwas zu plündern und Waffen sind Mangelware. Leider stehen sich die Gefährten in den engen Gängen bisweilen im Weg oder reagieren nicht. Hardcore-Taktiker werden mit Confrontation also keine große Freude haben, da es für sie abgesehen vom Szenario zu wenig Anspruch gibt. Wer einen Zeitvertreib für zwischendurch mit interessantem Szenario und vier komplett unterschiedlichen Völkern sucht, wird dennoch solide unterhalten.
Wertung
PC
Leicht zu beherrschende Kämpfe in einer außergewöhnlichen Fantasy-Welt.
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