Test: Psychotoxic (Shooter)

von Marcel Kleffmann



Entwickler:
Publisher: Vidis
Release:
03.09.2004
Spielinfo Bilder  
Licht und Schatten

Sprunghaft präsentiert sich auch das Level-Design: Manche Abschnitte sind absolut famos in Szene gesetzt, sprühen vor coolen Ideen und machen richtig Spaß - z.B. die Traum-Welten, der Tauchgang und die Nautilus; während andere Levels an chronischer Langeweile, belanglosen Missions-Zielen und akuter vorhersehbarer Gegner-Platzierung kranken. Zwischendurch schwankt der Schwierigkeitsgrad enorm:
Der Tauchgang zur Nautilus ist ein aquatisches Highlight.
So ist der Central Park (im ersten Drittel des Spiels) ein wahrer Spielspaß-Killer. Dies liegt aber wohl am vergeigten Design des Auftrages, da ihr zunächst von A nach B laufen müsst, danach zu Punkt C und abschließend wieder nach A. Währenddessen machen euch endlose Gegnerscharen im weit verzweigten Park das Leben schwer. Auch eine Pseudo-Schleich-Mission im Flughafen muss mit der Unsichtbarkeit-Fähigkeit absolviert werden - hier tun sich ganze Gameplay-Abgründe im Vergleich zu aktuellen Stealth-Titeln auf.

Masse statt Klasse

In den Missionen trefft ihr auf allerhand Gegner. In den echten Welten treten euch SWAT-Teams, Polizisten, Wachmänner, Pöbel und sonstige zwielichtige Gestalten vor die Mündung, während das Gegner-Repertoire in den Traumwelten weitaus breiter gefächert ist. So dürft ihr hier gegen Geister, Werwölfe, Gasmasken-Metzger, Spinnen, Zombies und die äußerst originelle Kuh mit MG-Euter antreten. Dabei haben alle Gegner eines gemein: eine äußerst durchwachsene künstliche Intelligenz. Vor dem Hintergrund, dass alle Leute dank der Naniten durchdrehen und ungemein blöd handeln, sind einige Aktionen der KI noch zu verschmerzen, aber da manche Feinde überhaupt nicht auf den Spieler reagieren oder gar eigenen KI-Kollegen in den Rücken ballern, müssen doch starke Abstriche gemacht werden: Masse statt Klasse. Zu Leibe rückt ihr den zahlreichen Feinden mit einem weitreichenden Waffenarsenal aus MGs, Pistolen, Schrotflinten und Co. Auch ein Flammenwerfer ist mit von der Partie und besonders im Nahkampf durchaus zu gebrauchen, während die mechanische Bulldogge von ganz alleine herumläuft und bei Kontakt mit dem Gegner detoniert.

In der Air Force One schwankt der gesamte Level hin und her.
Technik anno Alt

Psychotoxic basiert auf der Trinity Grafik-Engine und besonders hier wird die lange Entwicklungszeit deutlich: Das Spiel hängt sich nämlich selbst an der gewollten Abwechlungs-Lawine der Levels auf. So bieten fast alle Levels ein komplett eigenes Design-Set, meist aber mit verschwommenen, niedrig aufgelösten Texturen und einem generellen supereckigen Design, das irgendwie schwer an Half-Life erinnert. Wenige andere Levels erstrahlen hingegen mit hübschen Textur-Tapeten, aber das ist eher die Ausnahme. Ebenfalls schwach auf der Brust sind die Modelle der Gegner, die auf der Hartz IV Polygon-Sparreform basieren sowie das hin und her ruckelnde Pixel-Wasser. Lediglich die hübschen Partikeleffekte und gelegentlich eingesetzte Shader werten die Grafik-Kulisse auf. Positiv aufgefallen ist außerdem, dass zahlreiche Gegenstände in den Levels zerstörbar sind (z.B. Bilder, Flaschen, Fässer, etc). Die gleiche Durchschnittsklasse verströmt der Sound, der mit teils guten Effekten, aber nervigem Krach (genannt "Musik") aufwartet. Die Sprachausgabe ist ebenfalls pures Mittelmaß, da viele Texte der Heldin arg langweilig und teilnahmslos vorgetragen werden; besonders zu Beginn wirkt Angie wie eine einschlafende Nachrichtensprecherin, die sich für nichts interessiert.

 

 

Kommentare

Blue_Ace schrieb am
shabazza63 hat geschrieben:Kommt zwar etwas spaet, habe das Spiel aber gerade erst gekauft.
Auch wenn alles stimmt, was in dem Review steht, bin ich trotzdem begeistert von dem Spiel. Man weiss nie, wie das naexte Level aussieht, immer wieder eine Ueberraschung. So mies wie Manche das Spiel machen, ist es nicht. Habe uebrigens fuer die US Version 7,95 gelatzt und dafuer Spiele ich es schon einige Stunden.
48 Maeuse wuerde ich uebrigens nie fuer ein Spiel ausgeben.
Komme zwar noch etwas später :) aber das Game gibts auf der neuen PCGames 3/2007 als Vollversion.
johndoe-freename-88101 schrieb am
Kommt zwar etwas spaet, habe das Spiel aber gerade erst gekauft.
Auch wenn alles stimmt, was in dem Review steht, bin ich trotzdem begeistert von dem Spiel. Man weiss nie, wie das naexte Level aussieht, immer wieder eine Ueberraschung. So mies wie Manche das Spiel machen, ist es nicht. Habe uebrigens fuer die US Version 7,95 gelatzt und dafuer Spiele ich es schon einige Stunden.
48 Maeuse wuerde ich uebrigens nie fuer ein Spiel ausgeben.
Jörg Luibl schrieb am
Die Kritik des Reviewers ( Jörg ) ist noch SEHR wohlwollend ausgefallen, finde ich.
Sorry, aber der Tester heißt Marcel. Ich habe lediglich die News geschrieben. :wink:
Bis denne
haldolium schrieb am
psychotoxic ist wirklich ein spiel was niemand braucht.
da zock ich doch lieber angestaubte HL mods die mit liebe zum detail enstanden sind als so einen schrott.
schade drum
johndoe-freename-70596 schrieb am
Die Kritik des Reviewers ( Jörg ) ist noch SEHR
wohlwollend ausgefallen, finde ich. Ich habe mir
das Game leider gekauft und ein total verbugtes Produkt erhalten, dass es meiner Ansicht nach bald für 3Euro auf dem Ramschtisch zu kaufen geben wird.
Wenn es eine Low Budget Produktion zum Preis von ca.
10Euro gewesen wäre hätte ich es ja noch akzeptieren
können. Für dieses Game jedoch den gleichen Preis wie
für die wirklich gut gemachten und vor allem GUT
GETESTETEN Spiele zu verlangen ist schlichtweg eine
Frechheit. Ich stimme dem Reviewer Jörg wirklich in
allen Punkten seiner Kritik an diesem Spiel zu und
würde sogar noch sehr viel weiter gehen...
Ich erspare es mir und Euch aber, da ich nicht sofort
aus diesem Board fliegen möchte.
Fazit: Ich bin um 48Euro ärmer und um eine Erfahrung
reicher. Welche, siehe oben...
schrieb am