Test: Delta Force: Black Hawk Down (Shooter)

von Jens Bischoff



Delta Force: Black Hawk Down
Publisher: Electronic Arts
Release:
28.03.2003
01.09.2005
01.09.2005
Spielinfo Bilder Videos
Das Genre der taktisch angehauchten Military-Shooter ertrinkt in WWII- und Vietnam-Szenarien. Da tut es gut, dass Spiele wie Black Hawk Down zeigen, dass es auch andere Krisengebiete gibt bzw. gab. Allerdings hat das PC-Original schon über zwei Jahre auf dem Buckel, was man den Konsolenumsetzungen leider deutlich anmerkt. Dabei hätte man doch genug Zeit gehabt, um alte Fehler auszubessern und die Technik auf den neusten Stand zu bringen. Wir verraten euch, woran die Somalia-Einsätze auf PS2 und Xbox kranken und worüber man sich trotzdem freuen darf.

Drama ohne Dramatik

Black Hawk Down entführt euch als Mitglied eines amerikanischen Sonderkommandos ins krisengeschüttelte Somalia, wo im Oktober 1993 die Abschüsse zweier US-Hubschrauber für politischen Zündstoff sorgten. Euer insgesamt 16 Missionen umspannender Einsatz beginnt jedoch schon etwas früher und führt euch schrittweise an das traumatische Ereignis heran. Allerdings bleibt die Hintergrundgeschichte trotz existierender Roman- und Filmvorlage äußerst blass.
Trügerische Idylle: In dem verschlafenen Dorf hinter euch halten sich Rebellen verschanzt (Xbox).
Statt einer spannenden Story mit tragischen Einzelschicksalen, düst ihr quasi nur, begleitet von austauschbaren Kameraden, von einem Einsatzort zum nächsten und eliminiert scharenweise bewaffnete Rebellen, auf die ihr durch Texteinblendungen oder Funksprüche kurz aufmerksam gemacht werdet.

Auf Schienen durchs Krisengebiet

Zwar führt ihr teilweise auch Schutz-, Aufklärungs- und Eskortierungsmissionen aus, aber der Spielverlauf bleibt aufgrund der völlig stupiden Gegner-KI fast immer gleich: Ihr begebt euch von Wegpunkt zu Wegpunkt, macht planlos heranstürmende Gegnerhorden platt, sprengt gelegentlich irgendetwas in die Luft und macht euch wieder aus dem Staub. Für Abwechslung sorgen eingestreute Flug- und Fahrabschnitte, bei denen ihr die Gegner nicht mit euren eigenen Waffen, sondern mit stationären Geschützen ausradiert, während ihr auf Schienen durch den jeweiligen Spielabschnitt geschleust werdet. Allerdings solltet ihr nicht einfach alles abballern, was auch vor die Flinte kommt, da oftmals auch Zivilisten, UN-Truppen oder Kameraden die Schusslinie kreuzen, was dem teils fast schon arcadegleichen Gameplay zumindest einen gewissen taktischen Anstrich verpasst.

PS2-Soldaten leben länger

Besonders auf der Xbox solltet ihr auch eure lediglich durch drei Farben symbolisierte Gesundheit im Auge behalten, da euch die teils unvermittelt aus dem Nichts auftauchenden Rebellen mit nur wenigen Schüssen niederstrecken können. PS2-Soldaten leben hingegen meist länger, da ihr auf der Sony-Konsole nicht nur zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen dürft, sondern auch Medikits anfordern könnt, eine detaillierte Lebensenergieanzeige zur Verfügung habt und von einem praktischen Checkpoint-System gestützt werdet. Auf der Microsoft-Konsole müsst ihr hingegen selbst den geeigneten Speicherpunkt wählen und seid auf eine bestimmte und zudem niedrigere Anzahl an Saves beschränkt - was vor allem bei Jungferneinsätzen einen entscheidenden und mitunter extrem frustrierenden Nachteil darstellt.        

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am