Test: London Underground Simulator (Simulation)

von Mourad Zarrouk



Entwickler:
Publisher: Aerosoft
Release:
03.06.2011
Spielinfo Bilder  
Unterwegs mit Danny

Vorbildlich: Die automatisierte Stationsansage muss korrekt eingestellt werden.
Vorbildlich: Die automatisierte Stationsansage muss korrekt eingestellt werden.
Danny ist leider stumm, so muss ich mich dem geschriebenen Wort Vorlieb nehmen. Ich erfahre, dass ich zunächst am hinteren Zugteil die Rücklichter aktivieren muss, bevor ich ich anschließend vorne den Zug in Betrieb nehme. Wie sich das für eine Simulation gehört, gibt es viele Knöpfe und Schalter zu drücken und vieles muss in der korrekten Reihenfolge aktiviert werden. Danny weist mich zwar nicht aktiv auf Fehler hin, aber es geht einfach nicht weiter, wenn ich den korrekten Ablauf nicht einhalte. Komfortabel bzw. intuitiv geht anders, aber seinen Zweck erfüllt das Ganze auch so. Schon bald setzt sich „mein“ Zug mit rumpeln und dem Surren des Elektromotors  in Bewegung. Das Ganze hört sich absolut realistisch an, sieht erstaunlich echt aus und fühlt sich authentisch an. In meiner ersten Fahrt soll ich noch keine Passagiere mitnehmen und nur auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen sowie die Signale achten, was zu Beginn schon fordernd genug ist. Überfahre ich ein rotes Haltesignal, ist der Einsatz nämlich ebenso abrupt beendet wie bei einer deutlichen Geschwindigkeitsüberschreitung...in London versteht man da wohl keinen Spaß. So lerne ich auf meiner ersten Fahrt den Bremsweg an den Bahnsteigen korrekt einzuschätzen, denn schließlich will der Zug immer korrekt an der vorderen Begrenzung „geparkt“ werden. Auf der Rückfahrt sollte mir Danny dann eigentlich noch wertvolle Hinweise zum Thema „Verhalten an den Stationen/Fahrgasttransport“ mitteilen, doch irgendwie wollte Danny ab der Hälfte der Strecke nicht mehr mit mir kommunizieren. Vielleicht ist er auch zwischenzeitlich vor Angst ins Wachkoma gefallen, jedenfalls gab es am Ende auch keine Auswertung ohne Bewertung meiner Fahrkünste. Ernüchternd.

London ist nicht Spandau

Rücksicht zahlt sich aus: Sind alle Passagiere eingestiegen?
Rücksicht zahlt sich aus: Sind alle Passagiere eingestiegen?
Etwas beleidigt mache ich mich dann aber doch an meinen ersten „richtigen“ Auftrag: Ich soll einen Kollegen vertreten und muss dazu erst mal als Passagier (!) zur entsprechenden Station fahren, um dort den Zug in Betrieb zu nehmen. Und so warte ich am Bahnsteig in Echtzeit auf die U-Bahn; etwas was ich im echten Leben tunlichst zu vermeiden versuche. Als sie nach etwa fünf realen Minuten endlich da ist, muss ich noch geschlagene zehn Minuten U-Bahn fahren, bis ich endlich an „meinem“ Zug ankomme...die Entwickler haben schon einen schrägen Sinn für Humor. Immerhin: Die übrigen Passanten (besonders die weiblichen) sind deutlich hübscher anzusehen als im OMSI oder auch noch dem City Bus Simulator 2010 und sie bewegen sich sogar! Nun gilt es das erste Mal einen Fahrplan einzuhalten, Passagiere ein- und aussteigen zu lassen und natürlich zusätzlich auf die Geschwindigkeit sowie die Signale zu achten. Wie man sich denken kann: Der erste Einsatz schlug fehl. Aber warum genau? Am Ende erfahre ich lediglich, dass ich nur 58 von mindestens 60 notwendigen Kriterien erfüllt habe. Welche Fehler ich genau gemacht habe, darüber bleibe ich im Unklaren - das ist suboptimal. Trotzdem: Mein Ehrgeiz ist geweckt und nun will ich es schaffen! Aber nicht nochmal als U-Bahn-Passagier! So suche ich mir ein anderes Szenario aus, starte direkt am Gleis und diesmal geht alles gut – meine erste erfolgreiche Fahrt, nun bin ich bereit für den „Fahrplan“.

Kommentare

Guedeltubus schrieb am
Unter den Simulationsblinden wie Astragon, UIG, Rondomedia usw, sind TML die Einäugigen und somit König. (natürlich nur bei Alltagssimulationen)
Aber mal im Ernst: Die einzigen Lichtblicke in der Alltagssimulationsschiene lieferten meiner Meinung nach TML ab. Naja und die beiden Studenten mit OMSI ;)
Aber sonst ist leider nicht viel Brauchbares am Markt, was ich als Anhänger dieses Genres echt schade finde...
johndoe990045 schrieb am
daHool2k5 hat geschrieben:Zum Thema DRM muss ich sagen, dass auch wenn ich generell gegen DRM und die ganzen "Launcher"-Sachen bin, der Aerosoft Launcher immernoch einer der angenehmsten ist, die ich kenne.
Sehen wohl etliche Leute im AeroSoft-Forum ein wenig anders. Allein die Tatsache, dass AeroSoft nicht preisgibt, welche Hardwareänderungen in die Checksumme einfliessen, macht für mich AeroSoft und den Launcher suspekt.
Hat der Launcher inzwischen eine De-Installationroutine bekommen?
AeroSoft ist, wenn sich Unvermögen mit Kontrollwahn verbindet ...
daHool2k5 schrieb am
Zum Thema DRM muss ich sagen, dass auch wenn ich generell gegen DRM und die ganzen "Launcher"-Sachen bin, der Aerosoft Launcher immernoch einer der angenehmsten ist, die ich kenne.
Er schreibt sich nicht selbständig in den Autostart, man braucht kein extra Konto und nach einmaliger Aktivierung kann man das Spiel ganz bequem über ein normales Desktop Symbol starten und braucht nicht den Umweg über den Launcher gehen.
Numrollen schrieb am
Ne eigentlich unverständlich. Den billigen Schutz kann man sich schenken, in 0, ... ist der umgangen, koast a Haufn Goild und der ehrliche Käufer is der Dumme. Aber in 80% der Firmen sitzen an den entsprechenden Stellen nur Vollaffen die sich das anders zusammenreimen.
Mourad schrieb am
Und in der Annahme, dass das etwas ungewöhnliches wäre. Steam, Windows Live, Ubi Soft, EA nahezu alle nutzen im PC Bereich ähnliches oder identisches DRM....so ist das nunmal ...
schrieb am