Test: Far Cry 3 (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
29.11.2012
29.11.2012
29.11.2012
29.05.2018
29.05.2018
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Das Jahrmarkt-Wunderland

Und das liegt nicht nur an der schnellen Entwicklung des Helden. Der hässlichste Makel des dritten Far Cry ist vielmehr die Beliebigkeit, mit der die vielen Handlungsmöglichkeiten
Zu viert auf die Insel?
Eine separate Kampagne erzählt die Geschichte von vier Charakteren, die einige Zeit vor Jason Brody auf der von Piraten regierten Insel landen. Sie suchen einen Kapitän, der sich mit ihrem Geld aus dem Staub gemacht hat.

Bis zu vier Spieler erleben die Geschichte online, zwei auf dem geteilten Offline-Bildschirm.

Während die kooperative Kampagne dem Solospiel dabei weitestgehend gleicht, darf man hier nur zwei Waffen tragen, wobei man zu Beginn und zwischen Checkpunkten eins von vier Waffensets wählt.

Leider führt die Geschichte schnurgerade durch recht gewöhnliche Schusswechsel - Wettbewerbe um die meisten Treffer mit dem Scharfschützengewehr oder das schnellste Einsammeln von Gegenständen per Quad sorgen für Abwechslung, wirken aber auch aufgesetzt.

Unterm Strich eine nette, aber belanglose Dreingabe.
verpflanzt wurden. So leidet die Glaubwürdigkeit der exotischen Kulisse spätestens dann, wenn Jason mitten im Dschungel einen roten Felsen entdeckt, auf dem der Spitzenreiter einer Highscoreliste verewigt wurde. Klickt man auf den Namen, lädt das Spiel eine Herausforderung, für die Jason binnen weniger Minuten möglichst viele Gegner auf möglichst raffinierte Weise töten muss.

Ebenso fehlplatziert wirken im Niemandsland geparkte Fahrzeuge mit Erste-Hilfe-Paketen, die im Wettlauf gegen die Zeit ans Ziel gelangen sollen. Es gibt keine Geschichte um die Hilfesendungen, keinen dankbaren Empfänger. Man erkennt die „Spiel mein Minispiel!“-Fahne zehn Kilometer gegen das Licht – als schmutzig blinkenden Fleck auf den Postkartenmotiven. Und es ist nicht der einzige. Aufdringlich viele Beutekisten zerstören jede Illusion, etwas Besonders zu finden. Massig Relikte stehen ohne Sinn und Zweck in verlassenen Höhlen, deren einzige Bestimmung der Besuch eines Extremsammlers ist: Jason muss sich dort weder vor Raubtieren hüten noch auf Fallen achten. Zudem gibt es etliche Mordaufträge sowie Jagdaufgaben im Namen der Rakyat: Menschliche Opfer müssen mit dem Messer, Tiere mit vorgegebenen Waffen getötet werden. Dies sei der Weg der Rakyat – eine sinnvolle Begründung gibt es nicht.

"Hereinspaziert, hereinspaziert! Hier ist für jeden was dabei. Greifen Sie zu, belohnen Sie sich! Egal, wo Sie sind, egal, was Sie gerade tun: Sammeln Sie jetzt, toben Sie sich hier aus!"

Alles – jederzeit – überall

Ich wollte Jason Brody sein. Ich wollte in seiner Haut alleine durch das gefährliche Paradies streichen. Ich entdecke leidenschaftlich gerne Verstecke, sammele Geheimnisse oder versteckte Geschichten. Ich bin der Erste, der stundenlang Kleinaufgaben im Wilden Westen oder im fernen Japan komplettiert, weil sie spielerisch oder erzählerisch irgendwie
Immer überall Spaß haben: Das Urlaubsparadies ist der ultimative Sandkasten - eine glaubwürdige Welt sucht man hier vergebens.
Immer überall Spaß haben: Das Urlaubsparadies ist der ultimative Sandkasten - eine glaubwürdige Welt sucht man hier vergebens.
interessant sind. Ich habe im Vorgänger lange nach Diamanten gesucht - dort waren sie in beiderlei Hinsicht wichtig. In FC3 hing mir die wahllose Beliebigkeit des Spielplatzes nach kurzer Zeit zum Hals raus. Wo es Far Cry 2 an Leben fehlte, übertreibt es der Nachfolger mit leblosem Füllstoff. Hier gibt es nichts zu entdecken, nichts zu erreichen. Hier werde ich von bedeutungslosem Unfug erstickt, von Beschäftigung der Beschäftigung willen.

Ubisoft opfert eine glaubwürdige Welt der Maxime, dass jeder Spieler immer und überall alles machen kann, was ihm beliebt. So entsteht kein Abenteuer – so entsteht ein gesichtsloses Kaufhaus mit Wühltischen für jedermann. Sogar Nebenmissionen, die kleine Geschichten erzählen, bestehen aus einfallslosem Zur-Markierung-Laufen, um Fotos zu schießen oder jemanden zu töten. Die Geschichtchen selbst sind witzlose Plattitüden ohne Charme. Am meisten schadet der Wühltisch-Baukasten aber der Tierwelt, denn die Biotope fast aller Arten sind wenige hundert Meter breit. Wähnte ich mich zu Beginn noch von einer lebendigen Fauna umgeben, entlarvt spätestens ein Blick auf die Karte die strikt abgesteckten Lebensräume. Und die Illusion verfliegt.
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Kommentare

Herschfeldt schrieb am
68 waren immer zu wenig. Bin jetzt auch mal wieder dran die Türme zu deaktivieren und Lager zu eliminieren. Ist der Hammer. Dieses Game ist aus 2012 immer noch der Burner und kann mit Neuerscheinungen konkurieren. Der 3te Teil ist der Beste. Es laufen dir nicht 1.000 Viecher vor die Mündung oder 10.000 Angreifer wie im 4ten respektive am allerschlimmsten 5ten Teil. Am allerschlimmsten ist allerdings Primal. Der toppt alles was nicht geht.
Wäre nur schön man könnte die Hud in Far Cry 3 etwas verkleinern....
Dr.Bundy schrieb am
Ja, scheint mir auch nicht verständlich zu sein, wenn für die Gamestar z.b. rückblickend dieser Teil als der beste Teil der Serie gilt und auch paar Kommentare auf youtube genau dasselbe meinen. Auch auf metacritic sind die Scores deutlich höher. Der Test hier ist dem Spiel viel zu unfair.
Agitari schrieb am
Also ich hab jetzt Far Cry 3 durchgespielt. Okay, da Spiel wird streckenweise künstlich in die Länge gezogen, die Mini-Spiele sind nur Lückenfüller, aber ne 68? WTF!
Aber das neue Call of Duty hat 78 bekommen, das ist dann logisch. Aha! Klar hat CoD einen Vorteil durch den sehr guten Mp-Modus, aber gleich 10 Prozentpunkte mehr als Far Cry 3 für ein Call of Duty!!! Nein, ich kann die Wertungen hier nicht mehr logisch nachvollziehen. Far Cry 3 hat eine 82 bis 86 verdient (auch nicht mehr).
WH173W0LF schrieb am
Mojo8367 hat geschrieben:och schade das die diskussion schon zu ende is, ich find solche diskussionen sind echt immer entertainment pur.
hatte ja noch gehofft das die besagten spiele die diesen "gewissen anspruch" haben noch zur sprache kommen so als vergleich.
naja derartige hassposts und die reaktion darauf gibt es ja zur genüge zu lesen...
Die Games mit dem Gewissen Anspruch sind zum Teil schon etliche Jahre alt. Was die K.I. angeht sei mal F.E.A.R. genannt. Was das Setting angeht sei zum Beispiel Far Cry 1erwähnt. Aber genau genommen geht es mir um die Relation. Ich habe vor knapp 10 Jahren Titel gezockt die äußerlich zwar schwächer ausgesehen haben, doch innerlich wesentlich mehr Reife gehabt haben. Ein Game darf ja viel sein, aber wenn ich feststelle das die Grafik drei Schritte nach vorne und Gameplay und die Welt an sich jedoch einen Schritt nach hinten gegangen ist, dann fühle ich mich... Ernüchtert. Erkläre doch bitte einmal was aus der kritik meiner Beiträge sogenannte "Hassposts" macht? Nur weil ich ansprüche an das habe was ich konsumiere macht mich dass nicht zu einem ähm... "Hasser" :roll:
Danny1981 schrieb am
Mein großer Kritikpunkt an FC3 :
Wieso kann Jason sich nicht einfach eine Geldbörse oder so Zeug bei den Eingeborenen kaufen?
Wieso MUSS er dazu Tiere häuten? :D
Vor allem würde ich gerne mal die Geldbörse sehen, die jetzt 1000 $ mehr fassen kann, weil sie statt aus Schweinehaut aus Haihaut ist.... Man muss sich das mal bildlich vorstellen, was der Typ da irgendwie grob zusammentackert, dass er in einen blutigen Hautklumpen nur so wenig Kohle einstecken kann ;P
Naja, ich verstehe schon, soll halt irgendwie "motivieren" und ist auch ganz ok, wenn man sich drauf einlässt.
Den Steamdeal für 5,- bereue ich zumindest nicht, denke ich ^^ Bin aber auch gerade erst vom Pilztrip zurück.
schrieb am

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