Test: Blades of Time (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Release:
15.03.2012
21.04.2012
15.03.2012
14.05.2019
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos
Trotz der leichten Verbesserungen hier und da: Technisch sauber sieht wirklich anders aus - auch wenn ein Großteil der Auseinandersetzungen flüssig über den Bildschirm gespült wird und nur die Kamera mit ihrem Rumgezicke für Missmut sorgt. Schaut man sich zum Vergleich an, was Titel wie Spec Ops oder Ghost Recon Future Soldier an visuellen Fortschritten auf Rechenknechten gegenüber ihren Konsolengeschwistern machen, bietet
Die Kulisse bringt stimmungsvolle Bilder auf den Schirm, hat aber Probleme u.a. im Texturdetail.
Die Kulisse bringt stimmungsvolle Bilder auf den Schirm, hat aber Probleme u.a. im Texturdetail.
Blades of Time biedere Hausmannskost.

Interessantes Artdesign

Dabei ist die Kulisse nicht per se marode. Denn auch der neue Ansatz Ayumis hat ein paar interessante Momente. Die farbenfrohe, häufig organisch wirkende oder metallene Architektur wurde in üppig bewachsene Gebiete gestellt. Das Gegnerdesign liegt über einen Großteil der Story irgendwo zwischen den Zenobiten Clive Barkers und den Protoss der StarCraft-Serie - vor allem die Ätherwächter könnten Ahnen der Fraktion aus Blizzards Strategie-Universum sein. Aber mitunter bekommt man auch Drachenwesen, fliegende Varianten des "Mad Hatters" aus Alice im Wunderland und zum Leben erweckte Eisrüstungen zu Gesicht.

Ebenfalls interessant: Die karge Wüste, in der man sich nur im Schatten der sporadisch vorhandenen Gebäude und der Felsformationen bewegen darf, da die direkte Sonnenbestrahlung ein rapides Absinken der Gesundheit zur Folge hat.
Doch letztlich verpuffen alle visuellen Ideen, da die Engine zu selten in der Lage ist, die Vision der Entwickler überzeugend darzustellen: Ecken hier, Pixel da, platte Texturen dort, Krümelschatten. Immerhin bietet Blades of Time auf dem PC dank V-Sync-Option weniger Tearing als auf den Konsolen. Insgesamt bleibt es aber bedauerlich, dass die Technik zwar stimmungsvolle, aber nicht zeitgemäße Abschnitte zeichnet, denn eigentlich macht mich die von klassischer Fantasy, aber auch mit Steampunk-Einschlägen geprägte Welt neugierig.

Spielerisch in Ordnung

Weswegen bis hierhin kaum ein Wort über den Inhalt bzw. die Story fiel, hat seinen Grund: Sie ist bis größtenteils langweilig. Ayumi strandet bei einer ihrer Schatzjagden in einer Paralleldimension, den "Drachenlanden", und muss versuchen, wieder nach Hause zu kommen. Ein Feuergeist, der ihr bis zu den in den Zöpfen verflochtenen Bändern verdammt ähnlich sieht, steht ihr hauptsächlich mit Rat und weniger mit Tat zur Seite.
Beste Freunde oder Feinde bis aufs Blut?
Beste Freunde oder Feinde bis aufs Blut?
Tja, und das war es eigentlich auch schon. Zwar begegnen ihr auch noch ein paar andere Figuren, doch die sind alle noch plakativer und vorhersehbarer, so dass Überraschungen und Wendungen ausbleiben.

Hinsichtlich des Spieldesigns hingegen scheinen an einigen Punkten gute, wenngleich meist bekannte Ideen durch. Die Schwertkampf-Kombos z.B. gegen locker von der Hand, die Spezialangriffe, die man sich im Lauf der Zeit aneignet, sind ebenso mächtig wie nett anzuschauen. Allerdings ist die Benutzung eines Controllers (vorzugsweise des 360-Pads) empfehlenswert. Die Maus-/Tastaturkombo funktioniert zwar, ist angesichts der mitunter hektischen Auseinandersetzungen jedoch eine Herausforderung für die Feinmotorik. Wieso man allerdings zur Benutzung der Projektilwaffe bei Pad-Nutzung weiterhin den rechten Stick klicken muss, ist für mich nicht nachvollziehbar. Dies ist unnötig kompliziert und schadet der Kampfdynamik eher.

Doch hat man sich daran gewöhnt, kommt man bei den Auseinandersetzungen schnell in einen Fluss, bei dem die timingbasierten Konter sowie das kalkulierte Ausweichen (Blocks gibt es keine) vor allem gegen Zwischengegner eine wichtiger Rolle spielen. Gegen Ende scheint Gaijin allerdings die Fantasie ausgegangen zu sein. Anstatt einen mit neuen Gegnern (und Strategien) zu überraschen, setzen sie einem einen Bosskampf-Marathon vor - und das haben Titel wie Devil May Cry 4 bereits deutlich besser inszeniert.

Kommentare

PanzerGrenadiere schrieb am
natürlich ist bei dem spiel noch luft nach oben, aber 57% sind zu wenig. das spiel hat sich gegenüber dem ersten teil deutlich verbessert und der hat 69% bekommen.
BenZ-kun schrieb am
finde, es ist ein gutes spiel... für genre fans definitiv einen blick wert ;) und vorallem die japanische synchro ist stimmig leider aber das ganze spiel über leicht async -.-
DerSnake schrieb am
Habe ich vorgestern für 7? noch was auf Steam geholt. Mir hat die Demo sehr gut gefallen.
schrieb am