Test: Legend of Grimrock (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Legend of Grimrock: Ein Dungeon wie in alten Zeiten!
Legend of Grimrock
Entwickler:
Publisher: Almost Human
Release:
11.04.2012
11.04.2012
Spielinfo Bilder Videos
Wie komme ich hier bloß raus? Wie soll ich das nur überleben? Und warum bebt die Erde schon wieder? Ich stecke mal wieder fest. Zwischen Skeletten und Spinnen, zwischen Fallen und Rätseln. Außerdem werden die Vorräte langsam knapp: Nur noch ein Giftheiltrank, eine Fackel, ein paar Pilze gegen den Hunger – das war’s. Ein resignierter Blick auf die Karte: Hey, da ist ja noch diese Notiz über den Hebel! Vielleicht komme ich weiter, wenn ich ihn betätige…

Der Dungeon ruft

Video
Der Trailer stimmt auf die Atmosphäre des Dungeon-Crawlers ein.
…also bewege ich meine angeschlagene Gruppe durch die verflixten Katakomben. Geradeaus, dann links, viermal geradeaus, dann rechts - dann müsste ich gleich da sein. Mist, jetzt geht die Fackel auch noch aus! Trippelten da hinten nicht die ekelhaften Spinnen im Schatten? Wenn sie mich von mehreren Seiten angreifen, habe ich keine Chance. Außerdem spucken sie ihr elendes Gift. Also zurückziehen in eine Nische und dort eine kleine Rast einlegen, damit alle bei vollen Kräften sind, wenn ich auf sie treffe. Und diesmal werde ich sie in einen langen Gang locken, damit ich vor dem ersten Schlag genug Pfeile, Shurikens  und Zauber loslassen kann.

Diese lebensgefährliche Odyssee durch einen Berg namens Grimrock ist quasi die letzte Chance für meine beiden Krieger, den Magier und den Dieb. Nur wenn die vier verurteilten Verbrecher die unterste von knapp einem Dutzend Etagen erreichen, werden sie frei gesprochen – dafür wurden sie extra mit einem Luftschiff auf einem Gipfel ausgesetzt; mehr Story gibt es zunächst nicht. Die finnischen Entwickler katapultieren Neugierige ohne Umschweife in ein
Schon wieder tot? Man kann zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen und sowohl das Automapping als auch visuelle Hilfen abschalten. Außerdem kann man jederzeit speichern.
Schon wieder tot? Man kann zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen und sowohl das Automapping als auch visuelle Hilfen abschalten. Außerdem kann man jederzeit speichern.
längst vergessen geglaubtes Genre der Rollenspielpionierzeit, das ältere Abenteurer mit Dungeon Master, Eye of the Beholder oder Black Crypt verbinden: den Dungeon-Crawler. So erkundet man 2012 plötzlich ein Labyrinth in Echtzeit wie anno 1988. Und das macht richtig Laune.

Der mysteriöse Unbekannte

Als ich raste, spricht plötzlich jemand im Schlaf zu mir. Wer ist das, der mir scheinbar helfen will und der so viel über diesen Ort weiß? Schade, dass es keine Sprachausgabe, sondern nur Text gibt, aber die Neugier wächst mit jedem Traum, der weitere Hinweise des mysteriösen Fremden offenbart. Was erwartet mich ganz unten? Außerdem finde ich ab und zu die halb vergammelten Notizen eines Abenteurers namens Toorum. Und hatte er nicht noch etwas an die Wände gekritzelt, das mir helfen könnte? So ganz allein gelassen wird man erzählerisch also nicht, aber im Kern geht es um Kampf und Rätsel, Party- und Item-Management – ohne ein episches Drumherum wie etwa in Lands of Lore.

Fest steht, dass Grimrock voller Fallen steckt und dass es bisher niemand lebend raus geschafft hat. Auf dem Weg in die Tiefe findet man die Überreste gescheiterter Verbrecher sowie noch mehr Monster von fliegenden Gargoyles über bissige Tentakel und feuernde
Runen an der Wand? Manchmal geben sie wertvolle Hinweise.
Runen an der Wand? Manchmal geben sie wertvolle Hinweise.
Pilzsporen bis zum kriechenden Schleim. Aber was soll’s, mittlerweile habe ich mich mit Helmen und Schilden, Bögen und Bomben eingedeckt, die so lange mein Inventar füllen, bis die Traglast erreicht ist. Auch auf den Hunger muss ich achten, indem ich regelmäßig etwas verzehre - man findet jedoch genügend Brot, Fleisch & Co.

Hilfreich ist nicht nur, dass mein Magier heilende Tränke aus Pflanzen zubereiten, sondern dass er auch für künstliches Licht sorgen kann. Etwas ärgerlich ist, dass man angesichts all der Zutaten, Waffen, Schriftrollen und Kleidung später nicht mehrere Behälter wie Kisten oder Beutel nebeneinander öffnen kann, um sie zu sortieren. Ansonsten flutscht die simple Steuerung ohne Probleme, zumal man die Tastaturbelegung frei ändern kann.

Kommentare

Chibiterasu schrieb am
Das kann ich mir schon vorstellen, dass irgendwie der simple Ansatz eines üblichen Dungeon Crawlers fehlt^^
Aber "braucht keine Story" ist halt Ansichtssache. Ich spiele gerade Lands of Lore 2 und zumindest Teil 1 war ja auch irgendwie ein Dungeon Crawler - verbunden durch ne Oberwelt mit relativ viel Geschichte.
Mir bleibt sowas einfach mehr in Erinnerung als wenn ich Ebene für Ebene nur von Monstern befreie. Vor allem, wenn es für 4 Ebenen genau die gleiche Umgebung bleibt.
Ich meine, Teil 1 war so schon ok - hat halt bei vielen Nostalgie ausgelöst.
Aber ich weiß nicht wieviel Leute dann nochmal so ein reduziertes Spiel gebraucht hätten.
oppenheimer schrieb am
Ja, ich glaube, ich ziehe den 1. auch vor. Ein winziges bisschen zumindest.
Teil 2 hat zwar ein ganzes Arsenal an Neuerungen und ist abwechslungsreicher etc., aber ich fand den letztlich doch zu anstrengend. Nicht nur von der Kampfschwierigkeit her. Ich war ziemlich kurz vorm Finale, hab dann ne Woche Pause gemacht und es war mir absolut nicht mehr möglich, wieder reinzufinden.
Stalkingwolf schrieb am
Teil 1 spielte auch nur in einem Dungeon und Story braucht ein Dungeon Crawler auch nicht.
Es reicht "Hier Anfang und ganzen unten Ende" (oder umgekehrt).
Mir gefiel 1 besser als 2. 2 habe ich nicht einmal beendet.
Chibiterasu schrieb am
So, jetzt erst mal eine Weile gespielt und ich hab das Spiel nun in Level 7 abgebrochen.
Die Rätsel gefallen mir meistens schon sehr gut - aber die Dungeons sind mir dann doch irgendwie zu monoton und öde designt. Damals wurde das ja eher wegen RAM-Limitierungen und begrenztem Speicherplatz auf den Disketten gemacht (klar ist es auch weniger Arbeit = billiger) - aber das hier ist doch teilweise weniger abwechslungsreich/spannend in Sachen Optik als uralte Games.
Und irgendwie gefällt mir das Leveln nicht sonderlich. Da hat man nicht so ein Erfolgserlebnis, finde ich. Kann es nicht genau beschreiben.
Da die Story quasi fehlt, motiviert es mich momentan nicht wirklich mich da noch tiefer zu graben.
Den zweiten Teil werde ich mir aber ansehen, scheint der doch etwas abwechslungsreicher gestaltet worden zu sein.
Grundsätzlich reizt mich dieses alte Spielkonzept noch immer.
adamc schrieb am
@XTrashX
Wie kommst du darauf, dass Grimrock eine Neuauflage wäre?
schrieb am