Rette sich wer kann?
|
Noteinsatz: Ein Verletzter auf einem Spielplatz.
|
Vor gut einem Jahr bereicherte UIG das gebeutelte Genre mit seinem "Notarzt Simulator", der mit sechs Prozent immerhin zur unangefochtenen Gurke des Jahres avancierte. Ob der harten Konkurrenz durch den Handball-Simulator (Platz 2) und K11 (Platz 3) stellte dies schon eine beachtliche Leistung dar, zu der man nur gratulieren kann. Nun kopiert Astragon ausnahmsweise einmal die Münchner Trittbrettfahrer von UIG und wartet seinerseits mit dem "Rettungswagen Simulator" auf. Mit z-Software handelt es sich bei dem Entwickler pikanterweise um dasselbe Team, das letztes Jahr den unsäglichen Handball Simulator (7%) verbrochen hat. Man darf also gespannt sein, ob den Dortmundern eine Berufssimulation besser gelingt.
Zeichen und Wunder
Nach unkomplizierter Installation erwartet mich mein erster Einsatz. Ein Mann hat während eines Gottesdienstes das Bewusstsein verloren und soll vor der Kirche erstversorgt werden, um anschließend zum Krankenhaus transportiert zu werden. In einer Art Tutorial werden mir während dieses ersten Einsatzes sämtliche Funktionen und Steuerungsvarianten vorgestellt. So starte ich nicht etwa im Krankenhaus, sondern in einer Einsatzzentrale, wo mir- je nach Einsatz - drei verschiedene unlizenzierte, aber ihren realen Vorbildern korrekt nachempfundene Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
|
Dort angekommen, wird die Erstversorgung per Kontextmenü vollzogen. |
Pate standen offensichtlich der Sprinter jeweils in einer Kofferaufbau und Kastenaufbau - Version und der VW Crafter als Kastenaufbau Variante. Die Wagen lassen sich dann wahlweise aus Fahrersicht oder der klassischen Draufsicht steuern. Der Tacho ist in beiden Varianten gut einsehbar, was wichtig ist, denn nur bei Freigabe, die anhand einer blauen LED signalisiert wird, dürfen Blaulicht und Martinshorn zum Einsatz kommen. Und nur dann dürfen rote Ampeln überfahren oder die Höchstgeschwindigkeit überschritten werden; erst dann machen die übrigen Verkehrsteilnehmer (deren Dichte stufenlos einstellbar ist) artig Platz. Ansonsten habe ich mich streng an die Verkehrsregeln zu halten, sonst gibt’s empfindlichen Punktabzug und der schmälert mein Ergebnis bei der Einsatzauswertung oder führt unter Umständen sogar zum Scheitern. Das sind alles Pluspunkte, von denen das UIG-Pendant nur träumen konnte.
Positive Überraschung
Eine Art GPS-Pfeil weist mir den Weg zum deutlich markierten Einsatzort. Dort verlasse ich das Fahrzeug und begebe mich die letzten Meter zum Patienten. Es folgt eine kleine Zwischensequenz, anschließend wird mir ein ein Dialogfeld mit verschiedenen Behandlungsmethoden angezeigt, aus denen ich in Abhängigkeit der Verletzung (Brüche, Schnitte, Kreislauf etc.) die korrekten auswählen muss, gegebenenfalls auch mehrere in der korrekten Reihenfolge.
|
Dann geht's mit Affenzahn zum Krankenhaus, die Autofahrer machen auch artig Platz. |
Hat sich z.B. jemand an eine Schnittwunde zugezogen,so muss zunächst die Blutung gestoppt werden, dann die Wunde desinfiziert und schließlich verbunden werden. Keine Atomwissenschaft, aber besser als sinnfreie Wimmelbildspielen oder Reaktionstests. Im besten Falle lerne ich auf diese Weise sogar noch etwas über Erste Hilfe - und das kann ja nicht schaden. Wie sich das bei einem Rettungseinsatz gehört ist Zeit ein kritischer Faktor und so ist Trödeln natürlich tödlich.
Dumm nur, dass keine direkte Zeitvorgabe besteht und nirgendwo eine Uhr läuft. Biegt ihr falsch ab, kann der Einsatz auch schon mal recht willkürlich abgebrochen werden, warum genau ist meist nicht nachvollziehbar. Insgesamt 21 Einsätze erwarten euch im Spielverlauf und drei Krankentransporte zu verschiedenen Orten. Mit den Einsätzen gewinnt ihr Erfahrungspunkte hinzu und schaltet auf diese Weise etwas anspruchsvollere Einsätze frei, da ist dann auch mal ein schwererer Fahrradunfall dabei....wirklich Spektakuläres such ihr aber vergebens.