Test: FIFA Football 2003 (Sport)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
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Spicken bei Konami?

Man wird das Gefühl nicht los, dass sich die EA-Entwickler den Genre-Primus Pro Evolution Soccer (PS2) vorgenommen haben und das erfolgreiche Simulations-Prinzip auf den PC übertragen wollten. Das ist Ihnen in Ansätzen gelungen, denn jetzt weht wirklich ein Hauch von Realismus über den Platz: Der Spielablauf ist konservativer, weitaus lebensechter und torärmer als in den letzten Versionen. Spektakuläre Arcade-Features wie Feuerball-Schüsse, Turbo-Sprints und Ballakrobatik sind Fehlanzeige - jedes Tor muss rausgespielt werden.

Aber auch die ansehnlichen Dribblings gibt es nur noch eingeschränkt: Delikatessen wie Links-Rechts-Täuschungen, Übersteiger oder 360-Grad-Drehungen samt Ball werden nur von Technikern wie Zidane oder Ronaldo einwandfrei ausgeführt. So mancher Verteidiger ist gerade mal für eine einfache Körpertäuschung gut. Diese Spieler-abhängigen Tricks, die mit dem rechten Analogstick oder der Z-Taste ausgeführt werden, sind zudem situansabhängig und würzen den Spielablauf mit einer weiteren realistischen Note.

Ein neues Ballgefühl

EA hat kräftig und mit Erfolg an der Ballphysik gewerkelt. FIFA 2003 vermittelt ein sehr authentisches Gefühl bei Kurzpässen und Schüssen, die jetzt deutlich realistischer ausfallen. Vor allem Torschüsse aus der zweiten Reihe sind satt und ansehnlich. Der Ball klebt zudem optisch nicht mehr so stark am Fuß, sondern rollt immer eine halbe Schuhlänge vorneweg. Und die gelungene Kollisonsabfrage sorgt dafür, dass zu schnelles Kurzpass-Spiel am Gegnerbein endet. Abgefälschte Bälle, angeschnittene Flanken und eine wirklich hörenswerte Akustik runden den insgesamt gelungenen Gesamteindruck der Ballphysik ab; FIFA 2002 und die WM-Version wurden in dieser Hinsicht überflügelt.

Einige Inkonsequenzen trüben jedoch den lobenswerten Simulations-Ansatz: Im Sprint kann man z.B. Haken schlagen wie ein Hase und schon mal über den ganzen Platz jagen. Trotz der optischen Distanz zwischen Fuß und Ball hat man außerdem immer noch das Gefühl, mit dem Leder verschweißt über den Platz zu gleiten, weil den Kickern erstens die Bodenhaftung fehlt und zweitens krasse Richtungsänderungen im Sprint möglich sind. Auch die Schüsse wirken aus jeder Lage so explosiv, dass freier Raum für Anlauf quasi keinen Vorteil bringt. Und leider sehen die hohen Pässe über kurze Distanz aufgrund der unrealistisch steilen Ballkurve aus wie Volleyball-Zuspiele.

Die Abwehr? Ein Hühnerhaufen!

Die eigenen Verteidiger reagieren teilweise äußerst träge und zeigen selten eine koordinierte KI. Eine automatische Abwehrfunktion à la Pro Evolution Soccer, die einen oder mehrere Abwehrspieler sofort zum ballführenden Gegner schickt, hätte hier Wunder gewirkt. Warum kann ich Stürmer per Knopfdruck in die Spitze schicken, aber den rechten Verteidiger nicht auf den Gegner hetzen?

So kann ich lediglich meinen ausgewählten Verteidiger steuern, um per Tackling oder Grätsche den Stürmer zu stellen. Während das Tackling sehr nützlich ist und sich wirklich sehen lassen kann, weil Angreifer und Verteidiger im Clinch langsam an Tempo verlieren, ist die Grätsche weniger effektiv, da die Steuerung der Spieler einfach nicht präzise genug ist. Vor allem im Spurt steuern sich die Verteidiger übersensibel.

Kommentare

johndoe-freename-40811 schrieb am
Hallo FIFA Freunde,
also ich muss mal sagen, ich finde dass Spiel sehr schwer und ein paar Tricks fehlen mir auch. Vor allem bei den Pässen tue ich mich verdammt schwer, dass keine Fehlpässe rauskommen. Und alleingänge, auch nur über ein paar Meter, sind auch kaum möglich. Ein bisschen einfacher hätte das Spiel schon gestaltet werden sollen.
Ciao :wink:
johndoe-freename-25829 schrieb am
wenn man z.b. mit der Tastatur spielt muss man die \"Shift\" Taste drücken damit der spieler einen Trick macht. Häufig macht der Spieler dann den Trick: kurz Stoppen und dann weiter rennen. Aber als ich mal mit meinem Joypad gezockt habe, hab ich eine 360° drehung gemacht und dann den Ball schön in den Winkel geschossen *gg*.
Bei dem Side Winder von Microsoft ist die Tricktaste glaub ich zuerst auf der \"Z\" Taste.
cao 8)
Stormrider One schrieb am
mit so fiele verbesserungen nicht grade ein gerechtes bewertung!!!
Jörg Luibl schrieb am
Hallo nochmal,
jetzt besteht endgültig Gewissheit: Die Tricks sind auch mit dem MS Sidewinder auszuführen, und zwar - wie Lion King richtig bemerkte - mit der Z-Taste.
Allerdings sind die Finten abhängig von den Qualitäten des Spielers, so dass man bei manchem Verteidiger endlos die Z-Taste bedienen kann, ohne was zu sehen. Selbst Zidane lässt nicht immer Tricks vom Stapel, sondern sehr situationsbezogen, was das Spiel realitätsnäher und interessanter macht - der Test wurde bereits aktualisiert.
Das ist auch der Grund dafür, warum wir FIFA 2003 sowohl im Single- als auch im Multiplayer-Bereich um einen Prozentpunkt aufwerten. Ich hoffe, damit ist die Trick-Verwirrung aufgelöst. Wir haben uns in dieser Detailfrage an EAs Auskunft gehalten, die leider nicht ganz korrekt war und geloben Besserung für die 2004-Fassung!
Viel Spaß noch mit FIFA!
4P|Jörg
johndoe-freename-23258 schrieb am
Man kann mit dem Sidewinder Gamepad Pro sehrwohl Tricks (Täuschungen) ausführen, sogar mit der Tastatur:
Tastatur: Shift UND eine Richtungstaste
MS Sidewinder: Z UND eine Richtungstaste
Die 360°-Drehung kann übrigens nur Zidane, die heisst auch irgendwie Zidane-Flip oder so.
Die Wetung finde ich jedoch ziemlich entäuschend, da mir schon die Demo VIEL besser gefällt als FIFA 2002.
Lion King
schrieb am