Im Test:
Echtzeit-Schlachten im All
Mit der Zeit wird man immer besser, da man gewonnene Erfahrung direkt in Waffen ummünzen kann. Die Hand voll Raumschiffe besitzen außerdem spezielle Fähigkeiten, die oft den Unterschied zwischen Sieg oder Niederlage ausmachen. Wer im schraffierten Dunstkreis eines Kommandoschiffs kämpft, trifft etwa besser. Die Feinde versuchen natürlich, solche Spezialschiffe gezielt zu vernichten, weshalb etwa Träger hart umkämpft sind. Wird man abgeschossen, wird man nach einiger Zeit wieder belebt, was allerdings beim Startpunkt am Hauptquartier passiert. Bis zum Schlachtfeld ist es ein weiter Weg, der durch Raumtore verkürzt werden kann. Der Weltraum ist tödlicher, als man denkt: Überall gibt’s elektromagnetische Nebel, gefährliche Anomalien oder Astroiden, die einem den Rumpf aufschlitzen.
Allein - ein nichts!
Das Echtzeit-Strategiespiel bietet grundsätzlich zwei Spielmodi, die Eroberung und Schlachtfeld heißen. Bei Letzterem geht man teamweise vor, während die Eroberung der Normalmodus ist. Beide lassen sich auch übungsweise spielen, was neben dem Tutorial eine der wenigen Möglichkeiten zur Solopartie ist. Sonst wird Stellar Impact immer zu mehreren im Internet gespielt, woran je nach Karte bis zu zwölf Spieler (6 gegen 6) mitkämpfen können. Die meisten Partien sind aber eher kleiner wie zwei gegen zwei, so dass sich selbst in der oft leeren Lobby problemlos Mitstreiter rekrutieren lassen. Wem das zu komplex ist, der kann aber auch Zufallsmatches erstellen lassen.
Aller Anfang ist schwer
Echte Cracks machen einfach weiter, bis sie es drin haben. Das zweite Problem ist, dass man anfangs derart schwach ist, dass man keinen Stich macht. Geschütze, Durchschlagskraft und Panzerung - alles muss erst besser werden, um gegen Online-Veteranen zu bestehen. Zudem erfordert das Zielen auf Feinde Gewöhnung, da die Geschütze erst schwenken müssen. Fährt man am Feind vorbei, kann man nur mit den hinteren Kanonen feuern, was einen fast an das alte Pirates erinnert. Genau wie in der Karibik müssen die Geschütze erst nachladen, was man nicht erwarten würde. Aber auch ein hypermodernes Raketenrohr will erst bestückt sein.
Siegen will gelernt sein
So gewinnt man irgendwann, obwohl man eigentlich nicht genau weiß „warum“. Egal, man ist trotzdem froh und sackt die technische Belohnung ein, die man natürlich sofort einbaut – für Ruhmsüchtige gibt’s wahlweise auch einen Orden. Durch die Ersatzteile wird der eigene Pott immer schlagkräftiger. Gezielte Siege lassen noch auf sich warten, aber irgendwann ist es so weit. Man kann das Spiel lesen, weiß wo anzugreifen ist und gewinnt. So steigt man auch im Rang auf, was sich im Ansehen bemerkbar macht. Die anfänglichen Fluchtversuche sind längst vergessen und man ist wer. In der Bestenliste befindet man sich dennoch hinten, denn die Top 10 scheint unerreichbar.
Schiff ahoi!
Das Problem mit den Schiffen ist, dass nicht alle Spezialeigenschaften im Kampf sinnvoll sind. Beim Träger nimmt man meist die Bomber, da sie schlagkräftig sind. Das Spähflugzeug braucht man weniger, da man innerhalb des Aktionsradius eigentlich gut sieht. Beim Kreuzer nimmt man eigentlich nur das Schutzschild, die Reparatur und die kleinen Begleitschiffe, die von alleine feuern, was nur drei von fünf sind. Zudem nehmen viele den Kreuzer, da er ein Kompromiss aus Feuerkraft, Panzerung und Geschwindigkeit ist. Daher sind kaum andere Schiffe zu finden, die kleinen wie Korvette sucht man sogar vergebens. Es müsste daher mehr gute Gründe geben, warum man nun gerade diesen Pott nimmt. Die Teleport-Funktion der Fregatte ist es jedenfalls nicht, da sie eher was für Spezialisten ist. So muss man erst mit seinem Schiff warm werden, bevor man seine Fähigkeiten schätzt.
Taktik light
Stattdessen kommt es regelmäßig bei neutralen Planeten zu heftigen Gefechten, bei denen man aus allen Rohren feuert. Hier entscheidet oft schiere Feuerkraft, auch weil die Kommunikation mit den Mitstreitern oft schwer ist. Es gibt eigentlich nur die Möglichkeit, übers normale Tippen zu kommunizieren. In der Schlacht ist man oft mit dem Draufhalten, Ausweichen oder Reparieren beschäftigt, so dass hier extra Kurzbefehle gut wären. So könnte der Teamleader grob die Richtung vorgeben, in die es gehen soll. Derzeit kommuniziert man eher wenig, wenn man mal vom obligatorischen „Hi“ vorm Spiel absieht. Das ist für eine koordinierte Vorgehensweise nicht förderlich.
Fazit
Stellar Impact ist ein geradezu typisches Online-Echtzeit-Strategiespiel mit allen Höhen und Tiefen. Zwar findet man hier immer genug Mitspieler, die einen auch mal zwischen durch in beinharte Raumgefechte verwickeln, aber die werden trotz spannenden Aufstiegs irgendwann zur Routine. Mir haben die Schlachten zu wenig Raffinesse und sind stattdessen von schierer Feuerkraft abhängig. Es gewinnt fast immer, wer mehr Erfahrung, den besseren Rang und den größeren Pott besitzt. Anfänger haben hingegen wenig zu lachen, müssen sich durchbeißen oder einfach aufhören, auch weil die Bedienung ein Graus ist und es mangels Solomodus nicht gerade viele Möglichkeiten zum Üben gibt. Man gewöhnt sich bekanntlich an vieles und zieht irgendwann aus, um Planeten zu erobern, wobei es aber an Kommunikation mangelt. Oft weiß man nicht genau, was die Kameraden im Schilde führen, weshalb man auch die Besonderheiten der Schiffe nur begrenzt einsetzen kann. Leider gibt es nur ganze fünf Schiffe; wer mehr möchte, muss für Downloads zahlen. Auch sonst ist der Inhalt eher begrenzt, da man nichts über den kriegerischen Hintergrund erfährt. Wieso heißen die Parteien etwa Achse und Alliierte?
Pro
Kontra
Wertung
PC
Zunächst forderndes Online-Strategiespiel, das aber auf Dauer zu wenig Anreiz, Substanz und Raffinesse bietet.
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