Gleicher Inhalt, gleiche Probleme
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Assassin's Creed-Quereinsteiger kriegen hier einen Crashkurs zur Geschichte der Serie.
Inhaltlich hat sich bei der PC-Version von Assassin's Creed 3 (AC3) nichts im Vergleich zu den nur wenige Wochen alten Konsolen-Varianten getan. Daher möchte ich an dieser Stelle auf den
umfangreichen Test verweisen. Dort werden sowohl die Vorzüge der Erzählung mit ihrer glaubwürdigen Mischung historischer Fakten und Figuren sowie fiktiver Ereignisse betrachtet als auch die spielerische Stagnation bzw. Regression eingehend besprochen.
Stattdessen möchte hier auf die Eigenheiten der Rechenknecht-Assassinen eingehen, die natürlich beim Kopierschutz beginnen. Grundvoraussetzung, um mit dem Halb-Indianer Connor in die Wirren der amerikanischen Revolution eingreifen zu können, ist ein Uplay-Account. Nach einer einmaligen Online-Anmeldung und einer gut 17 GB beanspruchenden Installation kann man das Spiel auch offline starten, hat dann aber (natürlich) keinen Zugriff auf den Mehrspieler-Modus oder die Uplay-Belohnungen (in etwa gleichbedeutend mit Erfolgen oder Trophäen auf den jeweiligen Konsolensystemen).
Schöner = besser?
Die Kulisse gewinnt u.a. durch höher aufgelöste Texturen an Qualität, das Spielerlebnis wird im Vergleich zu den Konsolenversionen dadurch jedoch nicht aufgewertet.
Waren die ersten Episoden von Assassin's Creed vor etwa fünf bzw. vier Jahren noch ein Indiz dafür, dass die Konsolen seinerzeit die Leistung der PCs übertreffen konnten, haben sich die Vorzeichen mittlerweile umgekehrt: Nicht erst seit Assassin's Creed 3 als Gradmesser haben Rechner im direkten Vergleich die Nase deutlich vorn. Vor allem die Struktur-Texturen von Bäumen sowie Baustoffen wie Ziegeln, Holz usw. profitieren von den hohen Auflösungen, die ein halbwegs potenter PC stemmen kann. Die Hauptfiguren wirken mit ihren filigranen Gesichtszügen und den in Nahaufnahmen erkennbaren Poren oder Bartstoppeln ebenfalls edler als auf Konsolen, wenngleich sich an der grundlegenden Mimik nichts geändert hat. Wer eher am unteren Bereich der Systemvoraussetzungen angesiedelt ist (Core 2 Duo@2,66 GHz oder AMD Athlon II X4@2,6 GHz sowie mind. 2GB RAM und 512 MB-Grafikkarte mit Shader 4.0), findet im Optionsmenü zahlreiche Bereiche, in denen man die visuelle Darstellung auf seinen Rechner abstimmen kann. Haarkleines Schrauben, um auch das letzte bisschen Leistung herauszukitzeln, ist zwar nicht möglich, doch mit den mehrstufigen Einstellungen lassen sich schnell ansehnliche Ergebnisse erzielen.
Schöne Aussicht: Leider kann die Wildnis das spielerische Potenzial nur eingeschränkt zeigen.
Doch trotz aller visuellen Vorzüge hat auch der PC-Assassine mit kleinen Problemen zu kämpfen: Die unsauberen Schatten der Konsolen sieht man hier zwar nicht und auch das störende sanfte Einblenden von Gebäudetexturen oder Umgebungsgeometrie (beides markante Mankos der ansonsten stimmigen Konsolenfassungen) ist hier passé. Ganz ohne Pop-ups geht es aber auf dem PC nicht - leider. Denn gerade weil die Kulisse auf Rechnern ungleich sauberer wirkt und zum Umherstreifen in den großräumigen Abschnitten einlädt, fällt das plötzliche Auftauchen von NPCs, gegnerischen Soldaten-Trupps oder Kutschen, die auf dem Weg ihrem Ziel zusteuern, umso mehr auf. Zudem gibt es bei einigen geskripteten Szenen entweder immer noch Probleme, die auch schon auf Konsolen störten (z.B. urplötzlich verschwundene, besiegte Gegner wie in Sequenz 2) oder neu auftauchen wie unpassende Animationen, weil der Übergang in die kurze Skriptszene von einer "unmöglichen" Position stattfindet.
Konsolen-Ursprung
Auch wenn die Rechenknecht-Meuchelei auf PC technisch einen weitgehend ausgereiften Eindruck hinterlässt - in einem Punkt kann Assassin's Creed seine Konsolenursprünge einfach nicht hinter sich lassen: Die Steuerung. Die Maus-/Tastaturvariante lässt sich zwar frei belegen und reagiert anstandslos. Doch egal, wie man sich auch abmüht, ist das Pad für mich mit seiner stets optimalen Kontrolle die erste Wahl und gibt sowohl in der Kampagne als auch im Mehrspieler-Modus keinen Anlass zur Klage.