Test: ANNO 1503 (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Publisher: Electronic Arts
Release:
15.09.2009
Jetzt kaufen
ab 2,29€
Spielinfo Bilder  
Wir haben Krieg

Aufbau und Krieg sind oft schwer voneinander zu trennen und wenn Ihr Euch ein Opfer ausgesucht habt, heißt es erstmal die nötigen Produktionsketten für das Militär aus dem Boden zu stampfen. Ganz zu schweigen von einer Burg, in der die Einheiten rekrutiert werden. Jedoch solltet Ihr noch mit der Kriegserklärung warten, bis die Produktionsmaschinerie angeworfen ist und Kriegsschiffe die Handelsflotte verstärken.


Als Land-Einheiten könnt Ihr zu Beginn Pikeniere, Bogen- und Armbrustschützen und später auch Musketiere und Kanoniere ausheben. Diese Truppen werden anschließend auf ein Schiff verladen und dann geht es in Richtung Feind. Geschützt von einigen Kriegsschiffen gehen Eure Truppen an Land und nehmen den Kampf auf. Gerade hier macht sich die unpräzise Steuerung bemerkbar, da die Einheiten oftmals nicht das machen, was Ihr gerade wollt. Hinzu kommen logische Fehlern im Kampf, denn irgendwie sind die Reiter stärker als die Pikeniere, die mit Ihren langen Piken theoretisch die Reiter besiegen sollten. Des Weiteren ist zu bemängeln, dass der Gegner viel zu schnell in der Lage ist, beschädigte Verteidigungstürme wieder aufzubauen.

Lahme Kampagne

Nach diesem umfangreichen Spielprinzip hat der Entwickler einige Missionen gestrickt und diese in eine Kampagne gepackt. Sogar eine kleine Story bekommt Ihr präsentiert, die jedoch mit schnöden statischen Bildern, aber dafür schöner Sprachausgabe fortlaufend erzählt wird. Die kommenden Aufträge sind eher altbacken und wenig spannend. Manchmal reicht es einfach aus, wenn Ihr eine bestimmte Anzahl an Waren produziert, eine Person findet, eine Insel erobert oder einen der Feinde eliminiert. Aber es gibt ja glücklicherweise den Endlosmodus, bei dem Ihr ohne Ziel einfach bauen könnt.

Grafik & Sound

Auch grafisch kann ANNO 1503 nicht richtig überzeugen:
Die Gebäude und Menschen sehen richtig gut aus, auch die Landschaft macht einen netten Eindruck. Auf der Schattenseite sind vor allem die lächerlich wirkenden Wellen der Schiffe zu nennen. Das Gleiche gilt für die Animationen, die sehr ansehnlich sind. Aber dennoch hat es der Entwickler versäumt, 360°-Bewegungen einzubauen. Die Figuren drehen sich immer abgehackt in neun verschiedene Richtungen. Sogar Total Annihilation von 1998 hatte schon stufenlos drehbare Einheiten. Trotz dieser enormen Schwäche sorgt der nette Wuselfaktor für ein schönes Siedel-Ambiente. Aller erste Sahne sind zudem die Videosequenzen.

Beim Sound kann ANNO 1503 ordentlich auftrumpfen: Sämtliche Effekte klingen realistisch und passen prima ins Szenario. Ebenso toll ist der orchestrale Soundtrack, der sich dynamisch den Kulturen anpasst. Abschließend wäre noch die Sprachausgabe zu erwähnen, die von den professionellen Synchronsprechern gekonnt umgesetzt wurde und klasse klingt. Obwohl genau diese Untermalung mal wieder in dem Tutorial vollkommen fehlt.

Mehrspieler

Trotz der langen Entwicklungsphase hat Sunflowers den Mehrspieler-Modus nicht mehr rechtzeitig fertig bekommen. Mit Hilfe eines Tools auf der CD kann der Modus zwar freigeschaltet werden. Da aber grundlegende Features und der Support fehlen, testen wir den Mehrspieler-Modus nicht. Ein Patch im November soll den Multiplayer-Modus freischalten. 
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Kommentare

johndoe-freename-34685 schrieb am
Hallo Leute
Machmal versteh ich euch nicht.
Ihr beschwert euch über die lange Entwicklungszeit und den unfertigen Multiplayermodus.
Gut ist keine schöne Sache.
Aber ne relativ kleine Firma wie Sunflowers wird sich wohl kaum ein so umfangreiches Entwicklerteam leisten können wie z.B. GT Interactive.
Man muß mal sehen das es eine deutsche Softwareschmiede geschaft hat sich gegen die Großen zu behaupten. Das bei dem Druck nicht immer alles reibungslos klappt ist klar.
Ich werde mir das Spiel nächste Woche auf jedenfall kaufen.
johndoe-freename-34685 schrieb am
Hallo Leute
Machmal versteh ich euch nicht.
Ihr beschwert euch über die lange Entwicklungszeit und den unfertigen Multiplayermodus.
Gut ist keine schöne Sache.
Aber ne relativ kleine Firma wie Sunflowers wird sich wohl kaum ein so umfangreiches Entwicklerteam leisten können wie z.B. GT Interactive.
Man muß mal sehen das es eine deutsche Softwareschmiede geschaft hat sich gegen die Großen zu behaupten. Das bei dem Druck nicht immer alles reibungslos klappt ist klar.
Ich werde mir das Spiel nächste Woche auf jedenfall kaufen.
4P|Hurz schrieb am
... Anno 1503 ist ein gutes Spiel, das stimmt. Aber es ist leider 2 Jahre hinter der Zeit. Außerdem ist es unfertig und nicht vollständig auf den Markt gekommen.
Sich im Wind bewegende Bäume, das ist schon Standard heute. Die Häuser sind toll, ohne Frage. Da sieht man, dass an denen auch noch gerabeitet wurde. Aber seid mal ehrlich. Das Gras und der Boden ... die sind weit ab von \"state of the art\".
Den Multiplayermodus kann man aktivieren, das stimmt (entweder direkt in der ini oder über das Programm), allerdings kenne ich keine Party von Anno 1503 die weniger als 15 Minuten dauert. Das dürfte etwa die Frequenz sein, in der Clients abrauchen.
Ich hab das Spiel sehr erwartet und muss eine gewissen Enttäuschung eingestehen. Vor zwei Jahren hätte Anno 1503 noch deutlich mehr Prozent bekommen (zumindest von mir, ich hab den Test hier nicht geschrieben, stimme ihm aber zu). Allerdings eben vor zwei Jahren, nicht mehr heute. Das Ergebnis rechtfertigt leider nicht die vier Jahre Entwicklungszeit, denn so ist Anno 1503 in weiten Teilen nur ein abgeändertes und grafisch besseres Addon.
johndoe-freename-2289 schrieb am
Das Spiel selber ist gut, sehr gut!
na super, da kann man sich aber auch den entbuggten vorgänger kaufen, da die änderungen in anno 1503 ja wirklich marginal sind, das betrifft auch die grafik.
johndoe-freename-26374 schrieb am
Die größten Patzer finde ich sind das Fehlen des Multiplayers und die vielen Bugs.
Das Spiel selber ist gut, sehr gut!
schrieb am