Test: Victoria 2: A House Divided (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Entwickler:
Release:
02.02.2012
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Bürgerkriegs-General

Arg schmuckslos geht's bei den Schlachten zu, wo es statt Pulverdampf nur Zahlenkollonen gibt.
Arg schmuckslos geht's bei den Schlachten zu, wo es statt Pulverdampf nur Zahlenkolonnen gibt.
Obwohl sich auch die Armee durchaus an die Bürgerkriegszeit angepasst wurde, gibt es gerade beim Militär  im Vergleich zu Victoria 2 kaum wirklich Neues. Zwar kann man nun Dixie-Infanterie, Texasreiter und Yankee-Artillerie ausheben, aber das fällt kaum auf, da dieser Bereich schon vorher wenig beeindruckte. Es gibt einfach zu wenig Unterschiede zwischen den Truppen, so dass es fast egal ist, welche Kavallerie man nimmt. Zudem steht alles nur auf einer kahlen Liste, die nicht mal Hardcore-Statistiker glücklich macht. Das einzig wichtige ist, wie lange die Einheiten brauchen, bis sie einsatzbereit sind, da sie ja gleich in den Krieg geworfen werden. Da haben die lokalen Milizen einen Vorteil, da sie nach ein paar Tagen bereit sind.

Auch die automatischen Schlachten sind fast unverändert, bei denen man immer noch zum Zuschauen verdammt ist, statt selbst zu agieren. Meist entscheidet die Masse der Einheiten über Sieg oder Niederlage, so dass schlecht geführte Massenheere eine kleine Elitetruppe wegfegen. Zwar gibt es zeitgenössische Offiziere wie Lee, Jackson oder Grant, die im winzigen Bild zu sehen sind, aber sie sind trotz der speziellen Fähigkeiten nicht entscheidend. Das führt leider dazu, dass die historischen Anfangserfolge der Südstaaten im Spiel kaum zu wiederholen sind, da der Norden immer mehr Einheiten ins Feld führt. Im Gegensatz zu historischen Wirklichkeit ist der Norden bevorzugt, so dass es fast keinen Spaß macht, die CSA zu nehmen. Als Nordstaatler kann man hingegen eine waschechte Invasion starten.

Wenig historisches Flair

Leider wurden die Technologien nicht dem Bürgerkreig angeglichen. So kann man nur das Zeug aus Vic 2 erfinden.
Leider wurden die Technologien nicht dem Bürgerkrieg angeglichen. So kann man nur das Zeug aus Vic 2 erfinden.
In allen anderen Bereichen hat man sich leider nicht viel Mühe mit der Portierung in die Bürgerkriegszeit gemacht. So sind Produktion, Diplomatie oder Parlament fast unverändert und bieten nur den Standard des Grundspiels. Und auch bei der Bevölkerung hat sich nur geändert, dass man halt Sklaven als Bevölkerungsgruppe hat. Besonders schade ist, dass auch die Technologien immer noch exakt dieselben sind, obgleich man schon weiter entwickelte Staaten hat. Man kann also wieder Eisenbahn entwickeln oder die Saubere Kohleverhüttung erfinden. Hier wären spezielle Bürgerkriegserfindungen wünschenswert gewesen.

Insbesondere bei der Politik fällt auf, dass es kaum Veränderungen gegenüber dem Grundspiel gibt. Zwar gibt es nun neue Splittergruppen, die über die bloßen Separatisten aus Victoria 2 hinausgehen, die immer noch vorkommen. Diese könnten in den Südstaaten etwa radikale Sklavereigegner sein, die alle Schwarzen befreien wollen. Allerdings treten diese Radikalen kaum mal auf, so dass man sich vor ihnen nicht fürchten muss. Die Sklaverei zu verbieten, ist dennoch nicht einfach, da man dafür eine Mehrheit braucht, deren Vorbereitung Jahrzehnte dauen kann. Zudem machen sie ein Drittel der Arbeitskräfte im Süden aus, die man nicht einfach aufgibt. So wird dieses Problem durchaus in vielen Facetten dargestellt.

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Kommentare

Darcion schrieb am
mit CK2 ist wohl das letzte mal mit der alten Engine etwas entwickelt worden, dennoch sieht es gut genug aus um richtig Spass zu machen.
Vic2 kann auch ohne großartige Grafik Spass machen.
Wer aber EU3 schon mal gezockt hat, da hat man nach 3 Jahren oder mehr immer noch nicht genug von ;)
PI macht das schon richtig.
Pyoro-2 schrieb am
Nuracus hat geschrieben:Solange das Brot davon profitiert und die Butter nicht ranzig ist, können alle nur gewinnen.
Paradox ist ja nicht dumm, aber erstmal muss dazu Geld invenstieren, dass dann andernorts fehlt - von daher macht mehr Butter das Brot immer etwas ranziger - und dazu kommt 'ne Userbase, die absolut nicht mehr durchschnittlichen Gamerbase vergleichbar ist. Viele von denen zocken doch nur exakt Paradox games und das auf uralt Kisten, ohne Bereitschaft, da iwas dran zu ändern.
Man müsste da schon arg aufpassen, weder fans zu vergraulen noch die, die man inhaltlich nicht anpisst, nicht technisch auszuschließen. Aber bin zuversichtlich, dass sich PI da genug Gedanken drum macht - die neue engine ist in Entwicklung, und die nächsten games (vermutlich EU4?) werden sicher ein Stück besser aussehen ;)
Darcion schrieb am
Ganz klar, Paradox muss man lange Jahre kennen um zu wissen wie viel ein AddOn Wert ist, andernfalls hätten die keine so große Community.
Ein Bericht über ein AddOn von Paradox muss also die Änderungen wissen und diese testen andernfalls schießt man am wesentlichen vorbei. Sonst muss man es eben sein lassen oder das gesamte Spiel nochmal in Betracht ziehen und es "Updaten".
Ich hoffe ihr lernt Paradox Spiele irgendwann besser zu verstehen, denn was die her zaubern ist immer Genial.
Es ist auch für alle Märkte, sprich deutsche Übersetzung kommt manchmal etwas später per Patch nach.
Nuracus schrieb am
LP 90 hat geschrieben:
Nuracus hat geschrieben:
bossanova hat geschrieben: Diese gehören nämlich zu den wenigen Entwicklern, wo Komplexität nicht gegen Popcorneffekt getauscht wird.
Wobei es ganz sicher nicht schaden dürfte, wenn man Popcorneffekte hinzufügen würde - ohne diese kommt nämlich außer die Hardcore-Fans niemand auf die Idee, Geld für selbst ablaufende Excel-Tabellen auszugeben.
Immer noch besser als im jeden CoD durch gescriptete Levelschläuche zu laufen....sind ja im Prinzip auch Mathematische Gleichungen die da im Hintergrund ablaufen...
Klare Sache, Geschmackssache. Macht auf 95% der Spielerschaft (Zahl aus der Luft gegriffen) aber nunmal mehr Eindruck.
Von daher ... warum nicht mal der Versuch, auf das trockene Brot mal ein bisschen Butter zu schmieren? Solange das Brot davon profitiert und die Butter nicht ranzig ist, können alle nur gewinnen.
LP 90 schrieb am
Nuracus hat geschrieben:
bossanova hat geschrieben: Diese gehören nämlich zu den wenigen Entwicklern, wo Komplexität nicht gegen Popcorneffekt getauscht wird.
Wobei es ganz sicher nicht schaden dürfte, wenn man Popcorneffekte hinzufügen würde - ohne diese kommt nämlich außer die Hardcore-Fans niemand auf die Idee, Geld für selbst ablaufende Excel-Tabellen auszugeben.
Immer noch besser als im jeden CoD durch gescriptete Levelschläuche zu laufen....sind ja im Prinzip auch Mathematische Gleichungen die da im Hintergrund ablaufen... Bei Paradox spielen siehste sie halt.. Aber in der Tat finde ich das Add-On auch eher mäßig... im Grunde nur kleinkram der sonst reingepatcht werden würde.... Finde eh Victoria 2 schwächer als Eu 3, HoI3:FtM und Crusader Kings 2
schrieb am

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