Test: Der Tempel des elementaren Bösen (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Der Tempel des elementaren Bösen
Entwickler:
Publisher: Infogrames
Release:
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Rollenspieler alter Schule aufgepasst: Atari verspricht mit Greyhawk ein Abenteuer, das an die glorreiche Zeit von Bard`s Tale & Co erinnert – eine Gruppe von Helden, Dutzende Werte, taktische Kämpfe, gefährliche Dungeons und jede Menge Monster. Und da das Ganze auch noch auf einem Pen&Paper-Modul von Gary Gygax beruht, der als einer der Urväter der Rollenspielszene gilt, waren wir richtig heiß auf den Kampf gegen das Böse.

Das Böse naht

Finstere Wolken rasen über das Schlachtfeld, doppelköpfige Riesen marschieren Seite an Seite mit Tausenden von Goblins, Orks und Gnollen. Gargoyles zischen ihre Vorfreude in die Nacht, Elfen bereiten ihre Bögen vor. Dann bebt die Erde und der blutige Tanz beginnt. Die Armeen des Bösen prallen auf die Streiter des Guten.

Plötzlich wird eine Dämonin beschworen, eine giftgrüne Medusa aus den Tiefen der Hölle, die selbst dem tapfersten Paladin das Herz gefrieren lässt. Doch Rettung naht in letzter Sekunde: Acht Kapuzenträger jagen Feuersbrünste in die bösen Heerscharen und isolieren den geifernden Dämon.

Das Intro lockt mit einer epischen Fantasy-Schlacht, die von arkaner Kunst entschieden wird!

Töten können sie die Furie nicht, aber sie verbannen sie mit aller Macht der Magie in einen Tempel, wo das elementare Böse auf ewig schlummern soll…

Fantasy-Story light

Klasse Intro! Die Abenteuerlust ist geweckt, und irgendwo schwelt die Hoffnung, dass das Team von Troika Games tatsächlich Pen&Paper-Feeling am PC entfachen könnte. Leider wird man sehr schnell merken, dass ein ganz wichtiger Bestandteil des klassischen Rollenspiels sehr stiefmütterlich behandelt wurde: die Erzählung.

Schon das Intro verzichtet auf Erklärungen, beim Spielstart beschränkt man sich auf einige einleitende Sätze und selbst während des Abenteuers fragt man sich oft, wieso man überhaupt auf Monsterjagd geht. Auch Altmeister Gary Gygax hat eben mal klein angefangen. Trotzdem hätte das Team von Troika Games hier etwas mehr atmosphärischen Pfeffer einstreuen müssen. Schließlich haben sie mit Arcanum gezeigt, wie man Spieler von Beginn an fesseln kann.

Zwar gibt es viele kleine Quests, die vom einfachen Suche-Monster-und-töte-es-gegen-Belohnung-Prinzip bis hin zu Saufwettbewerben, gemeinem Betrug und heiliger Bekehrung reichen, aber der erzählerische Rahmen ist mehr als dürftig. Selbst, wenn man sich intensiv mit den etwa 20 Quests im Startdorf Hommlet beschäftigt, wird man schnell die epische Breite und dramatische Wendungen vermissen, die man z.B. aus Baldur`s Gate 2 kennt. Das liegt auch daran, dass Party-Interaktion zwischen den Gefährten nahezu Fehlanzeige ist, Sprachausgabe nur sehr spärlich eingesetzt wird, und sich meist auf die ersten Sätze beschränkt. Was hätte eine urige Erzählerstimme hier punkten können!

Tutorial zum Abgewöhnen

Dass man mit der Version 3.5 die neuesten Regeln der D&D-Welt benutzt, ist klasse. Denn es  gibt herrlich viele Möglichkeiten, den Feinden rundenbasiert eins auszuwischen: Das Sammelsurium reicht vom "5 Foot Step" über "Feint", "Ready VS Approach" bis hin zum "Coupe de Grace". Dass man die Finessen dieses ausgefeilten Kampfsystems nicht im Tutorial erläutert, ist allerdings unverzeihlich. Komplett ohne Sprachausgabe werden hier wirklich nur die elementaren Eigenschaften der Steuerung überaus trocken vorgestellt. Wie sollen Einsteiger die taktischen Winkelzüge anwenden, wenn sie nicht wissen, was die kryptischen Anweisungen bedeuten?

Manche Pilze sollte man nur mit Vorsicht genießen - oder mit Pfeil, Feueraxt und Blitzgewitter! 

Klar erläutert das fast 200 Seiten starke Handbuch alles. Aber in Zeiten der Interaktivität sollte es eher eine lesenswerte Ergänzung als eine zwingend notwendige Überlebenslektüre darstellen. Wieso gibt es im Spiel keine helfenden Pop-Ups, kein Glossar? Auch die Karte reiht sich in den fehlenden Spielkomfort ein, denn sie zeigt keine besonderen Orte an, selbst wenn man sie schon besucht hat – das ist im Jahr 2003 einfach ärgerlich, auch wenn man alles manuell beschriften kann.

Kommentare

gracjanski schrieb am
ja 70% sind schon zu wenig...oder es hat sich durch die PAtches einfach viel getan. Nun ja, ich hatte viel Spass mit dem game.
johndoe-freename-76977 schrieb am
Gutes Spiel. Leider zu viele Bugs im Spiel.
Wenn die durch ein Patch beseitigt werden, ist das Spiel absolut zu empfehlen!
johndoe-freename-57706 schrieb am
@kind
ich weiss net was du hast - aber ich höre aus Ironrats sprüche nix patriotisches raus (oder kriegsbefürworter). Alles was er sagte ist, daß die zu dumm sind um krieg zu führen und da hat er nun mal recht!! Ich bin mit sicherheit auch kein kriegsbefürworter, aber wenn se die ganze zeit irgendwo auf der welt nen krieg anfangen dann sollen se es auch richtig machen!!!!
sorry hat nix mit dem thema game hier zu tun aber das muss auch mal gesagt sein.
naja was das programmieren betrifft sind se ganz sicher net so unbegabt.... nur manchmal schlamprig :lol:
Arthas schrieb am
\"Die Amis sind einfach unfähig sauber zu Programmieren.\"
rofl.. woher kommen denn die ganzen besten spiele? naaa? kommst nich drauf? gut, dann is es dein problem... lol, mann, es gibt leute.. Wahrscheinlich benutzte auch kein OS, kein Winamp, kein einzige anderes PC Programm wie kazaa, photoshop, irgendnen antivirus, etc. blabla.. was? mein beileid.
schrieb am