Test: Rise of the Triad (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Publisher: Apogee Software
Release:
31.07.2012
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
Spielinfo Bilder Videos
Schießscheiben an Fäden

Und dann kommen die Gegner: In einer geraden Linie auf mich zu laufende Pfosten, von denen erschreckend viele kein anderes Verhalten beherrschen als die "Luftlinientaktik".
Herausforderungen an die Geschicklichkeit sorgen für ein wenig Abwechslung im Action-Allerlei.
Herausforderungen an die Geschicklichkeit sorgen für ein wenig Abwechslung im Action-Allerlei...
Die bleiben einfach stehen, wenn ein Hindernis im Weg steht! Auf weite Entfernungen lassen sie sich sogar wie Pappkameraden abknallen – falls sie nicht in einer Wand stecken oder wie aus dem Nichts ins Spiel gebeamt werden. Das hat mit Retro nichts zu tun; die KI wäre schon damals unterstes Niveau gewesen. Heute ist sie eine Katastrophe!

Richtig frustrierend wird das Erleben dieses spielerisch höchst dünnen Spießrutenlaufs in Verbindung mit den automatischen Speicherpunkten. Dass ich nicht eigenhändig sichern darf, sorgt spätestens auf den eigentlich interessanten hohen Schwierigkeitsgraden für minutenlange Wiederholungen. Zumal Rise of the Triad trotz neu hinzukommender Gegner kaum abwechslungsreicher wird oder spannender, sondern lediglich schwerer.

Der Vergleich hinkt, aber wo BioShock Infinite mit ebenso altmodischen Mechanismen ähnlich frenetische Action inszeniert, bietet es gleichzeitig eine große taktische und Bewegungsfreiheit. Rise of the Triad versucht hingegen nicht einmal, die an Fäden aufgehängten Zielscheiben zu kaschieren – ein, zwei Bosskämpfe sind die Ausnahme. Das ist selbst für eine Zeitreise zu wenig.

Schmerzhafter Verlust

Wo sich das Original zudem durch einfallsreiche Mehrspielergefechte auszeichnete –
Insgesamt ist die dröger Daueraction allerdings ermüdend.
... insgesamt ist die dröge Daueraction allerdings ermüdend.
immerhin war es der erste Ego-Shooter mit einem Capture the Flag – toben sich Onlinekämpfer heute auf fünf Karten aus. Deathmatch und CtF sind natürlich dabei, andere Spielarten leider nicht. Das ist nicht gerade üppig...

... in der Theorie aber zumindest mehr als ich gesehen habe. Mir verweigert das Spiel nämlich auf zwei völlig verschiedenen Rechnern den Zugang zur Onlinewelt. Tatsächlich habe ich bis heute keine einzige Partie erlebt. Ein Patch soll die gröbsten Schnitzer ausmerzen, doch erstens warten Besitzer der GOG-Version noch immer auf das per Steam schon erhältliche Update und zweitens kann ich diesem Spiel, mit dem ich eine kurze Zeitlang einfach nur die Gegenwart ausblenden wollte, inzwischen kaum noch etwas abgewinnen – Patch hin oder her. Und das schmerzt viel mehr als der Verlust der Zeit, an die es erinnern will.

Kommentare

LeKwas schrieb am
Ich habe es mir beim letzten Spring Sale besorgt und auch mal ausprobiert. Ich weiß nicht, ich werde damit irgendwie nicht warm, was wohl zum einem daran liegt, dass RotT kein gutes und kohärentes Artdesign zu haben scheint. Das Spiel wirkt beizeiten wie ein Fanprojekt, das man aus den Assets 3/4 verschiedener Shooter zusammengeschustert hat, und so etwas stört mich einfach ungemein - kein Vergleich zu Shadow Warrior, Hard Reset, Painkiller, Unreal oder Prey.
SilentOpera schrieb am
Rise of the Triad ging damals fast an mir vorbei. Duke Nukem gefuel mir da einfach besser und nicht zu vergessen Shadow Warrior.... "You wanna wash Lo Wang or you wanna watch Lo Wang wash Lo Wang?!"
$tranger schrieb am
Ich bin (nachdem ich nach 2 Wochen das Spiel endlich mal online spielen konnte, vorher war's ja unmöglich, den Mist zu patchen) ziemlich enttäuscht - gerade mal 5 Server, alle im roten Bereich.
Das passiert, wenn man's mit den Patches so versaut, dass die Hälfte der Spieler nicht online zocken kann...
Frasch schrieb am
Ich finde ja der Autor hätte das Spiel ruhig mal bis zum Schluss spielen sollen und zwar im höchsten Schwierigkeitsgrad. Und danach den Artikel schreiben sollen.
Perlen vor die Säue...
Kajetan schrieb am
mr archer hat geschrieben:Ich dachte, die hatten nach den beiden Dooms ein bisschen mehr Kapital im Hintergrund.
Klar, hatten sie. John Carmack und andere haben sich Ferraris auch erst nach Doom leisten können. Davor aber, vor Doom, war id Software nur eine kleine Shareware-Bude, wie es sie zu Dutzenden gab. Leute, die ihr eigenes Geld (und das von Familienmitgliedern) zusammenwerfen, sich irgendwo ein winziges Büro anmieten (wenn man nicht eh gleich im Keller der Eltern hockt) und dann loscoden.
schrieb am