Test: Chariots of War (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



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Schlachtgetümmel

Jedes Volk verfügt über eine eigene Spezialeinheit, so besitzen die asiatischen Skythen berittene Bogenschützen. Da jedes Reich historisch ungenau über dieselben ägyptisch aussehenden Grundeinheiten verfügt, finden sich zwischen den Völkern weniger Unterschiede als die exotischen Namen zunächst vermuten lassen.

Im Kampf entscheidet neben überlegener Technologie auch die Größe und Erfahrung der Truppen, die bis Stufe 12 reichen kann. Die großen Schlachten selbst laufen wieder in Echtzeit ab; die Taktik müsst Ihr aber erneut schon vor dem Aufeinandertreffen festlegen. Wer einmal eine Einheit ins Verderben schickt, muss tatenlos zusehen wie sie untergeht. Späteres Eingreifen ist nämlich nicht erlaubt!

Sinnlose Diplomatie

Mit den mäßig intelligenten Computergegnern ist auch diplomatischer Austausch möglich. Schön gedacht, da Ihr einfach einen Emissär in die gegnerische Stadt entsendet, der Euch dort am Hof dann vertritt. Mit der Zeit steigt sogar dessen Erfahrung, was aber leider nicht dazu führt, dass dann auch die Beziehungen automatisch besser werden. Der gegnerischen KI ist selbst mit Verhandlungen nicht beizukommen, da sie Euch so oder so angreift - ob nun Frieden herrscht oder nicht! Zum Glück sind ihre sinnlosen Attacken bald zurückgeschlagen und Ihr könnt zum Gegenangriff blasen, der meist mit der Vernichtung der schwachen Stämme endet.

Verbesserte Grafik

Grafik und Design haben sich deutlich verbessert, auch wenn alles auf Ägypten getrimmt ist: Extra Designs für Hethiter, Nubier oder Babylonier fehlen. Dennoch hinterlässt das Spiel nun zumindest äußerlich einen gepflegten Eindruck. Gefällige Menüs anstatt der nüchternen Statistiken des Vorgängers. Wenig verändert wurde hingegen die fitzelige 2D-Schlachtoptik, die mit ihrer isometrischer Perspektive kaum beeindruckt. Mit den lebhaften Massenschlachten aus der Total War-Reihe hat das in etwa so viel gemein wie ein altassyrisches Wandrelief.

Sprachliches Kauderwelsch

Der Begriff "Kauderwelsch" bezeichnet einen unverständlichen Zungenschlag; so bezeichneten einst unsere Vorfahren die Sprache ihrer rätoromanischen Nachbarn, die sie schlicht nicht verstanden. Schon in Legion brachten Euch die Entwickler mit ihrem keltischen Sprachgewirr, das in Wahrheit nichts als Kauderwelsch war, zum Schmunzeln.

Weil aber niemand weiß, wie nun etwa im alten Mesopotamien wirklich gesprochen wurde, wurde auch dieses Mal wieder eine frei erfundene Sprachausgabe integriert. Auch die Hintergrundmusik bleibt irgendwo zwischen Indianer, Buschtrommeln und Chorgesängen stecken.

Kommentare

AnonymousPHPBB3 schrieb am
Mit dem wenig überzeugenden Strategiespiel Legion versetzten Euch Entwickler Slitherine und Paradox vor gut einem halben Jahr ins antike Rom. Nachschub folgt jetzt: Im ebenfalls rundenbasierten Chariots of War dürft Ihr dieses Mal eine der frühen Hochkulturen des alten Orients zum Sieg führen. Dass dabei leider nicht alle Schwächen des Vorgängers ausgebügelt wurden, erfahrt Ihr aus unserem Test.
schrieb am