Man bekommt wieder einmal größtenteils logische sowie nachvollziehbare Zusammenhänge von Ursache und Wirkung seiner Entscheidungen - wobei dies auch von der ausgewählten Berechnungsform abhängig ist und nach wie vor gelegentlich dazu führen kann, dass gewisse taktische Einstellungen nicht das Ergebnis zu haben scheinen, was sie
Es gibt mehr Infos und Statistiken, aber auf mehr Spielspaß wird verzichtet.
eigentlich bewirken sollten. Unter der Oberfläche gibt es zwar einige Änderungen, so z.B. beim Stärkesystem, das auf einer neuen Berechnungsgrundlage basiert. Doch diese Änderungen wirken sich nur minimal (wenn überhaupt) auf das Spielgefühl oder die Entscheidungen aus, die ich als Trainer, Sportchef oder Finanzverantwortlicher des Vereins treffe. Insofern möchte ich an dieser Stelle auf eine ausführliche Besprechung der grundsätzlichen Inhalte verzichten und ein ähnliches Recycling betreiben wie Bright Future: Im Test zur letztjährigen Fassung sind alle Vorzüge nachzulesen.
Neue Ballaststoffe
Aber der FM 13 ist keine reine 1:1-Kopie mit angenehmerer Benutzerführung. Es gibt einige neue Inhalte, die für ähnlich sinnvolle Fortschritte wie in den letzten Ausgaben sorgen sollen. Doch es sind vor allem diese Neuerungen, die mir schwer im Magen liegen. In der Theorie klingt z.B. die "Team-Dynamik" wie der Schlüssel zum Glück, wie das Element, das gefehlt hat, um die Trainer-Illusion zu vervollkommnen. Endlich muss man darauf achten, welcher Spieler mit wem "kann", welche vermeintlichen Kollegen sich spinnefeind sind oder wie es um die Freundschaftsverhältnisse bzw. die Hierarchie innerhalb des Teams steht. Doch nicht nur das: Zusätzlich hat jeder Spieler seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche, die befriedigt werden sollten, damit es kurz- und mittelfristig nicht zu Querelen innerhalb der Mannschaft kommt. Dynamisch wechselnd (ggf. auch durch Gespräche beeinflussbar) und aus einem ansprechend großen Pool kommend, hat man bei der Entwicklung sogar daran gedacht, den Einfluss auf Spieler mit gleichen bzw. ähnlichen Wünschen einzubauen.
In der Praxis jedoch ist die Team-Dynamik und alles, was damit zusammenhängt, ein Klotz am Bein. Nicht nur, dass Spieler aufmüpfig oder enttäuscht sind, obwohl z.B. der Wunsch "in einer offensiven Ausrichtung" zu spielen, auch langfristig in Erfüllung gegangen ist. In Relation zum Umfang der Bedürfnisse sind die Einflussmöglichkeiten eher gering ausgefallen. Klar, man kann Trainingspläne umstellen, ggf. sogar die Aufstellung
Die Team-Dynamik sowie die Wünsche und Bedürfnisse der Spieler sind Konzept eine fantastische Ergänzung. In der Praxis führt das allerdings zu unnötigem und teils unlogischem Mikro-Management.
modifizieren oder sich bemühen, in den nach wie vor zu knapp und zu oberflächlich ausgefallenen Gesprächen eine Lösung zu finden. Doch das Ergebnis ist nur selten nachvollziehbar und scheint für die Ergebnis-Berechnung keine Rolle zu spielen. Sprich: Die ganze Dynamik ist ein oberflächlicher Ballast, der das Mikromanagement in kein vernünftiges Verhältnis zum möglichen Ertrag setzt.
Vergebene Liebesmüh
Auch die anderen kleinen Verbesserungen oder Ergänzungen können nicht dafür sorgen, dass sich der FM 13 im Kern so anfühlt wie der FM 12. Denn so löblich es ist, dass man mehr Planungstools zur Verfügung hat und man z.B. beim Kader prüfen kann, wie gut die für nächste Saison vorgesehene Zusammensetzung der Mannschaft harmoniert oder man in der Halbzeit Spieler per Massage wieder aufpeppen kann, so wenig Auswirkung hat es darauf, was der Manager dieses Jahr mit mir auf emotionaler Ebene anstellt. Fast wirkt es so, als ob man bei dem Einbau jedes neuen Features ganz bewusst darauf verzichtet hat, alte Probleme zu beheben. Ja: Sowohl Text- als auch 3D-Modus, meine bevorzugten Darstellungs-/Berechnungstypen, wurden aufgepeppt. Doch weder die situativen Entscheidungen im nichtsdestotrotz spannenden Textmodus, mit denen man das Spielgeschehen beeinflussen kann, noch die jetzt stufenlos verschiebbaren Taktikregler in der 3D-Ansicht sorgen unter dem Strich für eine Verbesserung oder gar mehr Dramatik.