Im Test:
Dynamischer Feldherr
Einen eigenen Kopf kann man auch in Panzer Corps Afrika Korps (PCAK) unter Beweis stellen, denn wie Rommel bekommt man auch nur den Auftrag, die Front zu festigen. Da die Briten aber in diesem Gebiet ebenso dünn gesät sind wie damals, verlockt es natürlich, weiter vorzurücken. Macht man das, schaltet das Spiel auf andere Ziele um, was einem schriftlich mitgeteilt wird. Man braucht also keine Angst haben, dass man vors Kriegsgericht kommt. Auch Rommel landete nicht im Knast, sondern wurde für die Belagerung Tobruks von der deutschen Propaganda gefeiert. Allerdings gelang es ihm zunächst nicht, die Stadt einzunehmen – das kam erst ein Jahr später.
Historische und hypothetische Schlachten
Dafür sind die Schachtfelder teils riesig, wie an der Gazalla-Linie, wo man 32 Runden quasi wie im Grabenkrieg des Ersten Weltkriegs um den Sieg ringt. Ganze 24 neue Schlachten bietet das Standalone-Add-On, die man auch zu mehreren online oder an einem Rechner spielen kann. Der Konflikt mit den Briten führt einen nicht nur nach Nordafrika, sondern auch nach Palästina, Arabien und Indien. Die Geschichte lässt sich wie bei Panzer General ändern, etwa wenn man die Schlacht von El-Alamein gewinnt und auf den Suezkanal vorstößt, was Rommel nicht vergönnt war. Wer hingegen verliert, muss sich zurückziehen. Leider gibt es bislang keine Kampagne der Engländer, weitere Downloads sind aber wahrscheinlich.
Blitzkrieg in der Wüste
Die Rundenschlachten erfordern immer die richtige Taktik, die dieses Mal variiert. Wenn man angreift, sollte man die Waffen möglichst sinnvoll einsetzen: Ihre Kombination ist Trumpf. Zuerst mit der Arti die Flak bearbeiten, um dann mit den Stukas die Feindgeschütze zu vernichten. Dann kommt die Infanterie, um die Stellung niederzukämpfen. Bei Begegnungsschlachten wie El-Alamein sollte man versuchen, den Schwachpunkt des Feinds auszunutzen. Zudem wird die Strategie durchs jeweilige Ziel bestimmt: Wenn man den englischen Nachschub eliminieren soll, muss man sich rasch im Gebiet sammeln und ihn dann suchen. Sonst können sich Ziele ändern, was einen Hauch von Dynamik bringt. Wenn man noch mal spielt, bemerkt man, dass es wieder so läuft.
Historische Gefährte
Ansonsten tauchen wieder die britischen Waffen auf, die schon bei Urahn Panzer General das Fürchten lehrten: Mathilda II-Panzer, Spitfire-Jäger und die schwere Infanterie, die sich auch nach zehn Runden Beschuss und Sturmangriff von Panzergrenadieren nicht zurückweicht. Gegen alle Feinde ist aber ein Gegenmittel gewachsen, denn den schweren Tanks rückt man mit einer Kombination aus 8,8er-Pak, Panzer III J mit Langrohr und Stukas an die Pelle. Die starken Spitfire sollte man mit Flak und Messerschmidt Bf. 109 G bekämpfen, aber keinesfalls mit den italienischen Jägern, die schwächer sind.
Durchwachsene Gegner
Wenn sie in der Überzahl ist, kann die KI sogar richtig gefährlich werden, auch wenn sie nicht immer schlau vorgeht. Allein die schiere Masse ist schon eine Gefahr wie etwa in El-Alamein, wo die Briten zum ersten Mal zahlenmäßig überlegen sind. Zudem verfügen sie über neue Sherman-Panzer, viele erfahrene Truppen und die Airforce kann auch mithalten. Zunächst beißt man sich an ihnen die Zähne aus, dann gehen sie zum Gegenangriff über, der dann das Ende ist. Vor allem die schwächeren Italiener werden regelrecht aufgerieben, so dass nur Rückzug bleibt. Um den Feldzug für die Deutschen zu gewinnen, braucht man so auch eine Portion Glück.
Fazit
Panzer Corps Afrika Korps ist die ideale Ergänzung für das Grundspiel Panzer Corps, das man noch nicht mal installieren muss. Das spannenden Add-On bietet einen neuen Kriegsschauplatz in Afrika, wo das Kriegsglück hin- und herschwankt. Ein Durchmarsch ist das auch deshalb nicht, weil die teils großen Schlachten nur mit der richtigen Taktik zu gewinnen sind. Das gilt insbesondere für El-Alamein, wo die Briten zum ersten Mal richtig gefährlich sind. Wer trotzdem weiter siegt, darf mit seiner immer besser werdenden Armee im Gegensatz zur tatsächlichen Militärgeschichte auch in Arabien und Indien weiterkämpfen. Allerdings bleiben die Macher trotz der Fiktion im Rahmen des Authentischen. So gibt es neue Waffen wie Flammenwerfer, die man insbesondere für Belagerungen braucht. Keine große Änderung gab es bei der KI, die immer noch von panisch bis beinhart variiert - eine durchgehende Linie ist kaum zu erkennen. Aber Veteranen werden das aus dem sehr guten Grundspiel kennen, wo man auch damit leben konnte. Unterm Strich eine lohnende Anschaffung!
Pro
Kontra
Wertung
PC
Anspruchsvolle Kampagne für Strategen, die Rommel in Afrika nacheifern wollen.
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.