Löschen per Klick
Die Arbeit der Feuerwehr funktioniert ähnlich: Ich schicke eine passende Zahl von Tanklöschfahrzeugen und Rüstwagen zum Einsatzort und delegiere die ausgestiegenen Feuerwehrmänner einzeln oder grüppchenweise mit Klicks an die Brandherde. Zwischendurch muss ich immer wieder einzelne Personen abziehen, um ihnen eine Axt in die Hand zu geben und eine Tür aufzubrechen. Auch die Rettungsschere kommt oft zum Einsatz, um Verletzte aus Unfallautos zu bergen. Die Koordination verschiedener Einheiten funktioniert meist passabel, die Auswahl einzelner Retter oder kleiner Grüppchen per Auswahlrahmen gestaltet sich allerdings in der Hektik etwas fummelig. Außerdem ist die Übersichtskarte wieder einmal zu klein geraten. Zur Eingewöhnung eignet sich der Rettungsalltag im freien Spiel recht gut, auf Dauer gestalten sich die kleinen Aufgaben aber etwas monoton: Schon wieder gibt es einen Verletzten aus dem Skigebiet behandeln - noch ein kleiner Müllbrand, der auf den angrenzenden Wald überzugreifen droht.
Feuerwehrmänner können zu einzelnen Brandherden geschickt werden - oder man zielt mit einem Tanklöschfahrzeug auf ein brennendes Gebäude.
Deutlich spannender wird es in den Großeinsätzen, in denen ich mehrere Einheiten parallel dirigieren muss. Bei der Räumung einiger Bomben aus dem zweiten Weltkrieg schicke ich z.B. einen SEK-Roboter zur Entschärfung. Nebenbei versuche ich, einige Häuser zu löschen, die bei einer Explosion Feuer gefangen haben und schicke die Sanitäter zu den Verletzten. Manche von ihnen liegen unter Haustrümmern begraben.
Koordination ist alles
Ein schönes Detail dabei ist, dass ich immer wieder umdenken muss. So kann es sinnvoll sein, einen Feuerwehrmann zum Kühlen des benachbarten Baumes abzustellen, damit der nicht auch Feuer fängt. Oder ich schneide mit der Motorsäge eine Schneise in die Baumreihe, damit die Flammen nicht übergreifen. Manchmal rüste ich auch einen Polizisten mit einem Megaphon aus, um die Schaulustigen aus dem Weg zu schaffen. Bei Prügeleien auf der Reeperbahn oder Taschendiebstählen kommen die Ordnungshüter ebenfalls zum Einsatz. Da die Verfolgungsjagd per einfachen Mausklicks abläuft, wirkt diese Facette des Spiels aber nicht gerade aufregend. Rettungshubschrauber, Abschleppwagen und Industriebrände tauchen ebenfalls im Spiel auf. Nach und nach lässt sich mit dem verdienten Geld der Fuhrpark aufrüsten.
Hier ist ein Drachenflieger in die Baustelle gerauscht und hat eine Kettenreaktion losgetreten.
In der Theorie gestalten sich die größeren Einsätze also durchaus unterhaltsam, in der Praxis funkt aber auch dort immer wieder die Technik dazwischen. Wie soll ich ein riesiges Haus löschen, welches plötzlich gar nicht mehr zu sehen ist? Wie bringe ich zwei Sanitäter auf die Baustelle, wenn sie am Zaun hängen bleiben und mit ihrer Trage Wippe spielen? Ihre Rettungswagen nutzen die Glitches effektiver aus: Sie verzichten einfach auf die fehlerhafte Kollisionsabfrage und fahren mit wilden Clipping-Fehlern durch andere Fahrzeuge – oder eben übers Wasser.
Fehlerbehafteter Online-Modus
Neben dem Story-Modus warten auch zwei freie Spielmodi (Endlos und Herausforderung) im Hauptmenü, in denen man sich durch effektive und schnelle Einsätze eine hohe Punktzahl verdient und in der Bestenliste nach oben arbeitet. Ebenfalls dabei ist ein professioneller Modding-Editor, dessen Ergebnisse sich per Steam veröffentlichen lassen. Der Mehrspielermodus litt bei unseren Tests unter Verbindungsfehlern, so dass wir Servern mit freien Plätzen oft nicht beitreten konnten. Bis zu vier Spieler helfen sich online entweder kooperativ bei Einsätzen oder konkurrieren mit zugewiesenen Aufgaben um die meisten Punkte.