Im Test:
Billigheimer schlägt zurück
Auf die Kritik hat der Billigheimer unter den deutschen Publishern insofern reagiert, dass er umfassende Besserung versprach. Der vierte Teil sollte laut Verpackungsaufschrift eine komplette Neuentwicklung sein, alles besser werden und man wollte wieder zu alter Stärke auflaufen. Im fünften Teil soll quasi aus Mist Gold werden – fast wie im Märchen. Woher die Macher plötzlich jenen Zündfunken haben sollen, den sie jahrelang nicht mal im Ansatz hatten, blieb unklar. Stattdessen gab man PR-Sprech zum Besten, dass man „besonderen Fokus auf Wirtschaftsteil, Gamedesign und Spiel-Atmosphäre“ legen wolle.
Immer gleicher Beginn
Ziel ist der Aufstieg zum Transportmagnaten, ohne dass es dafür große Anreize geben würde. Die Belohnungen dienen nicht als besondere Motivation, da sie eher lächerlich sind. Konkurrenz fehlt ebenso wie echte Herausforderungen, wenn man von Kleinigkeiten wie Pannen, Strafzetteln oder Wartung mal absieht. Niemand von der Belegschaft wird krank, es gibt keine Unfälle oder Wirtschaftskrisen. Dieses Mal läuft der Aufstieg sogar noch eine Ecke glatter, da man schon anfangs ein paar Laster und Fahrer hat. Man kann es auch nicht über die Optionen anspruchsvoller gestalten, da es nur einen Schwierigkeitsgrad gibt.
Fracht bis zum Abwinken
Realistisch ist ausnahmsweise, dass man die Bezahlung für die erledigten Aufträge nicht gleich bekommt. In einer Firma gibt es oft derartige Ausstände, die schon so manchen Betrieb ins Wanken gebracht haben. Allerdings kann man leider nicht versuchen, das Geld einzuklagen, da die Option dafür fehlt - wie so manches in diesem Spiel. Wer nun zur Überbrückung einen Kredit aufnehmen möchte, darf ebenfalls nicht aktiv werden. Man darf Darlehen zwar pflichtschuldigst zurückzahlen, wofür es extra eine Funktion in der Bilanz gibt, aber sich -warum auch immer- nicht auszahlen lassen.
Laster einsetzen
Zudem kann man noch Leute einstellen und entlassen, was allerdings auf LKW-Fahrer beschränkt ist. Auch das wirkt oberflächlich, da man keine echte Wahl hat. Man stellt halt jemanden ein, damit er da ist. Wer er ist, spielt keine Rolle, obwohl Alter und Erfahrung da etwas anderes vorgaukeln. Man sollte lediglich drauf achten, dass der Angestellte auch die Qualifikation mitbringt, um einen neuen Laster zu besetzen. Ab einem bestimmten Datum ist er dann da.
Büromäßiger Offenbarungseid
In Sachen Statistik bietet es kaum mehr, da gerade mal das Nötigste angezeigt wird. So wird das Auf und Ab der monatlichen Kosten angezeigt, was aber schon die einzige Statistik ist. Es fehlen auch die ganzen Verträge, Akten und Papiere, die dem Spiel früher zumindest ein geschäftsmäßiges Flair verliehen. Obwohl eine Nuance moderner, ist nun alles noch kahler und leerer als beim ohnehin schon nicht prickelnden Vorgänger.
Fazit
Kaum zu glauben, aber Der Planer 5 ist noch eine Ecke mieser als sein Vorgänger! Zwar sieht alles etwas anders aus, aber von der versprochenen Neuentwicklung ist nichts zu merken. Alles wirkt nicht nur ebenso simpel, billig und oberflächlich wie beim vierten Teil, sondern noch eine Ecke schlechter, da man von einer Neuauflage doch etwas mehr erwartet. Von einer richtigen Transportsim ist das Billigspiel weit entfernt, so dass auch dieses Mal keine Rückkehr zu alten Tugenden gibt. Außer den immer gleichen Abläufen von Lastwagen Fracht zuweisen, losschicken und auf der Karte verfolgen gibt es nichts zu tun. Vom tatsächlichen Geschehen in einer Spedition ist nichts zu merken, auch weil elementare Geschäftsinhalte wie die simple Darlehensaufnahme fehlen. Die Simulation ist anspruchslos, was sich partout nicht ändern lässt, da man Konkurrenz oder Wirtschaftsdynamik vergessen hat. Klar dass die Motivation da schnell gegen null tendiert und man das Spiel rasch wieder löschen möchte. Da vermögen auch ach so tolle Belohnungen wie eine aufblasbare Gummiente nicht mehr viel zu ändern. Einmal mehr wird mit dem traditionsreichen Namen „Der Planer“ auf billige Art Kasse gemacht.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Unterm Strich noch schlechter als der vierte Teil. Es bleiben leere Versprechungen und verschwendete Lebenszeit.
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