Test: Salammbo (Adventure)

von Bodo Naser



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Simple Rätsel plus Action

Salammbo ist eine leicht zugängliche Mixtur aus Rätseln und Action, wobei die oft ziemlich einfachen Logik-Puzzles den überwiegenden Teil ausmachen, die meist in die Hintergrundstory integriert sind.

So müsst Ihr beispielsweise mehrmals einen starken Trank brauen, der eigentlich nur für Kriegselefanten gedacht ist und die Wachen gleich reihenweise aus den Latschen kippen lässt.

Ohne Grundfähigkeiten beim Helmwerfen oder Bogenschießen, was an das Comic-Adventure Thorgal erinnert, kommt Ihr aber nicht weit. Grundsätzlich ist das ungefähr 15 Stunden lange Grafik-Adventure damit auch für Einsteiger ins Genre geeignet, die vielleicht noch nie etwas von Myst gehört haben.

Einfache Bedienung

Wie die meisten Adventures verfügt auch Salammbo über eine intuitive Steuerung per Maus, die einfach zu erlernen ist. An Stellen, wo etwas zu tun ist, verändert sich die Form des Mauszeigers. Erfreulich ist, dass das Spiel sogar über einige Karten verfügt, damit Ihr Euch im Gassengewirr der nordafrikanischen Metropole nicht verfranst. Ebenfalls einfach sind die Mutiple-Choice-Dialoge mit den animierten Akteuren, die sogar Auswirkung auf das Geschehen haben.

Wer sich hier tölpelhaft anstellt und zu schnell verrät, wer er wirklich ist, landet schneller am Kreuz als eigentlich gedacht. Ein "Game Over" weist dann den Weg zum erneuten Versuch, da Ihr so oft probieren könnt, wie Ihr wollt.

Schatten über Karthago

Wie bereits in der Ringreihe setzt Druillet wieder auf düsteres Ambiente, das irgendwie nicht von dieser Welt zu sein scheint. Bei Salammbo erinnert die Darstellung des gerenderten Karthagos eher an die Hauptstadt eines blutrünstigen Schattenreiches, denn an eine sonnendurchflutete Hauptstadt am Mittelmeer. Die cartoonhafte Optik ist also reine Geschmackssache, Freunde historisch korrekter Darstellung sollten sie jedenfalls besser meiden. Ansonsten ist die Grafik beeindruckend detailliert, wenn man sich die einzelnen Gebäude, die Zelte der gallischen Söldner oder einfach nur den zerrissenen Himmel anschaut. Render-Filme sind leider Mangelware; die Chronik der Ereignisse erlebt Ihr im unbewegten Comicheft-Look.

Klassische Musik

Die bedeutungsschwangere Szenerie erinnert an das Bühnenbild einer Wagner-Oper - irgendwie wuchtig, viel zu dunkel und gar nicht leicht zu verdauen. Daher passt die klassische Hintergrundmusik (u.a. Mozarts Requiem) auch perfekt zur dunklen Grundstimmung. Ebenfalls professionell ist die deutsche Sprachausgabe, für die sich DreamCatcher Europe dieses Mal nicht -wie so oft zuvor, als es nur deutsche Untertitel gab- lumpen ließ.

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