Unbelehrbarer Fluglehrer inklusive
Der nette Amerikaner mit der sonoren Stimme, der uns in die Grundlagen der A-10C
Die Rolle als Bomber-Zerstörer ist für die Mustang eher untypisch.
eingewiesen hat, ist auch hier wieder mit von der Partie. Geduldig erklärt er dem geneigten Flugschüler das aufgeräumte, aber eben doch umfangreiche Cockpit der Mustang. Er weist auf Besonderheiten hin und sagt auch, welche Schalter und Hebel wann in Bewegung zu setzen sind. So ist zum Beispiel ein besonderes Zick-Zack-Manöver notwendig, wenn man mit der P-51 am Boden rangiert, da der Pilot auf der Rollbahn nach vorne keine Sicht hat. Doch schon bei der damit einhergehenden Übung werden zwei Dinge klar: Erstens soll ich einem „Humvee“ folgen, um die Übung zu absolvieren. Solche Fahrzeuge gab es im Zweiten Weltkrieg noch nicht...zumindest keine Hummer. Zweitens: Auch nachdem ich beim ersten Anlauf meinen Vogel gegen das Fahrzeug habe rauschen lassen und das Ganze im Fiasko endet, palavert der nette Sergeant Fluglehrer weiter als wäre nichts gewesen. Und erklärt mir, welcher Teil der Übung als nächstes zu absolvieren sei … während ich brenne! Lichterloh! Ergo: Man hat es immer noch nicht verstanden, den Fluglehrer wirklich interaktiv zu programmieren. Genau wie letztes Jahr reagiert der Mann nicht auf Fehler meinerseits; nach wie vor gibt er keine Korrekturhinweise, immer noch verstummt er einfach komplett, wenn ich nicht innerhalb bestimmter Zeitparameter das mache, was er von mir erwartet. Das ist schwach!
Eine P-51 D Mustang im Georgienkonflikt?
Der Humvee hat es angedeutet - aus der Beschreibung der Packung geht es mit keiner
In voller Pracht: Eine P-51D Mustang unterwegs bei bestem Wetter.
Silbe hervor: Typische Begleitschutzsmissionen, in denen ich „meine“ B-17 vor heran rauschenden Focke Wulf Fw 190 oder Messerschmidt Bf 109 verteidige, suche ich hier vergebens. Angriffe auf Panzer wie jener legendäre in der Schlussszene von „Der Soldat James Ryan“? Fehlanzeige! Stattdessen bilden moderne russische Flakstellungen, Fahrzeuge, Treibstoffdepots oder bestenfalls andere Mustangs meine Kontingente an Gegnern. Enttäuschend! Mir ist bewusst, da,s es erheblichen Mehraufwand bedurft hätte, ein glaubwürdiges historisches Szenario zu implementieren, aber nicht weniger hatte ich erwartet! Zumindest hätte man auf der Packung klar stellen sollen, dass es sich um dieselbe neuzeitliche Kampagne handelt, in der auch A-10C angesiedelt war. Ob da unter mir nun georgische Kreisstädte liegen oder Dresden und Berlin ist zweitrangig. Dass ich es aber nur mit dem eigenen Flugzeugtyp zu tun bekomme und auch am Boden nicht mit zeitgenössischen Gegnern, ist schwer bis gar nicht nachvollziehbar.
Technisch über jeden Zweifel erhaben, aber...Nachtflüge sind wunderbar inszeniert, aber auch eine besondere Herausforderung.
Neben dem stoischen Fluglehrer wurde ein weiteres Manko des „Vorgängers“ nicht
behoben: Die extrem unkomfortable Einrichtung der Flugsteuerungssysteme, die sich anscheinend nur an absoluten Simualtionsfetischisten orientiert. Selbst die hätten sicher nichts einzuwenden gegen ein vom Start weg korrekt erkanntes und entsprechend vorkonfiguriertes (sündhaft teures) Flugsteuerungssystem. Mein Thrustmaster HOTAS hatte mir letztes Jahr schon gute Dienste geleistet, aber erst nachdem ich mich stundenlang mit der Einrichtung beschäftigt hatte. Das ist dieses Jahr keinen Deut besser! Zwar verfügt das Flugzeug nicht über ein derartig umfangreiches Waffensystem wie das Warzenschwein, so dass die Belegung nun etwas zügiger von statten geht, doch es ist nach wie vor nicht zu begreifen, wieso die Entwickler nicht zumindest die wichtigsten Funktionen dem System automatisch zuordnen - was heutzutage Standard ist. Da sind Achsen von Beginn doppelt belegt und müssen erst zwingend gelöscht werden, vermeidbare Übersetzungsfehler (die bis dato noch immer nicht korrigiert wurden) stiften zusätzlich Verwirrung. Viele Einstelloptionen bedürfen einer zusätzlichen Recherche im Handbuch oder Internet, damit man weiß, was man da überhaupt konfiguriert. Hilfreiche Tooltipps? Nach wie vor Fehlanzeige. Auf der Haben-Seite (und das ist natürlich auch ein Pfund) findet sich einmal mehr die technisch beeindruckendste, akurrateste und detailgetreueste Simulation einer P-51 D Mustang, die man bisweilen für Geld erwerben konnte. Inklusive technisch glaubwürdiger Spielwelt mit Nachtflügen, Regen, Sturm und allem was dazu gehört...nur eben nicht den richtigen „Spielkameraden“.