Im Test:
Schräge Truppe
In Aarklash kämpfen nach wie vor die Mächte des Lichts, der Dunkelheit und des Schicksals um die Vorherrschaft. Man selbst schlüpft dabei in die Rolle einer kleinen Söldnertruppe der Goldhändlergilde, die nicht begangener Verbrechen beschuldigt wird und zwischen die Fronten gerät. Auch wenn sich die Zahl der verfolgten Gefährten im Verlauf des Abenteuers verdoppelt, können immer nur vier der schrägen Antihelden gemeinsam in die Schlacht ziehen.
Zauberkünstlerin Nella, Kampfmaschine Knokka, Wolfspriesterin Wendaroo und Goblindieb Denzil sind von Anfang an dabei und verfügen über sehr individuelle Attribute und Fähigkeiten. Während sich die Charakterwerte nur über das Anlegen von Schmuck beeinflussen lassen, kann man die Entwicklung der Fertigkeiten frei bestimmen. Zwar beherrscht jeder Charakter lediglich vier persönliche Kampfmanöver. Diese lassen sich allerdings individuell formen und verbessern.
Soll Knokkas Abwehrschild zukünftig auch Verbündete schützen oder nur auf sie projiziert an Effektivität gewinnen? Soll Denzil beim Klau von Statusverbesserungen sein Ziel zusätzlich erblinden oder lieber verstummen lassen? Soll Wendaroos Zauberkorn seinem Opfer Schaden zufügen oder eher dessen Angriffskraft senken? Man kann frei entscheiden, seine Wahl später wieder rückgängig machen und neu treffen, aber nie beides haben.
Keine Hektik
Neben Gesundheit, Energiekosten und Reaktivierungszeiten sollte man auch ein Auge auf feindliche Zauberbemühungen haben. Projektilzaubern wie Feuerbällen oder Blitzpfeilen kann man nämlich mit rechtzeitigen Stellungswechseln ausweichen, Beschwörungsrituale mit erschütternden Gegenangriffen unterbrechen, vorteilhafte Verzauberungen mit entsprechenden Fertigkeiten deaktivieren oder gar für sich beanspruchen.
Freie Wahl
Zumindest kann man jederzeit den Schwierigkeitsgrad, der bereits auf normaler Stufe durchaus fordernd sein kann, nach Belieben anpassen. Da man immer und überall Speichern kann, sind aber auch Niederlagen leicht verkraftbar sowie Experimente mit verschiedenen Gruppenzusammensetzungen oder Ausrüstungen kein Problem. Die Charaktere lassen sich allerdings nur mit je einem Ring, Ohrring, Amulett und einer Reliquie ausstatten, die man entweder als Beute von besiegten Gegnern bekommt oder in Schatzkisten finden kann.
Unterwegs wird aber nicht nur gekämpft und gesammelt, auch Hindernisse wollen gelegentlich bewältigt werden. Kopfzerbrechen bereiten die aber kaum und Orientierungsprobleme sind trotz eingeschränkter Sichtweite (Fog of War) auch eher selten - der Kartenfunktion sei dank. Die interessante, aber schwachbrüstig inszenierte Handlung wird meist über vertonte Dialoge voran getrieben. Die Qualität der englischen Synchro ist allerdings durchwachsen, während Deutsch im Gegensatz zu Französisch nicht einmal in Textform angeboten wird.
Fazit
Egal, ob Game of Thrones, Of Orcs and Men oder Confrontation - irgendwie sind sich alle Rollenspiele aus dem Hause Cyanide sehr ähnlich. Auch Aarklash Legacy bietet einmal mehr teambasierte Fantasy-Scharmützel mit individuellen Kommandoketten und dominanter Pausenfunktion. Dieses Mal verbringt man allerdings deutlich mehr Zeit im pausierten als im laufenden Spiel. Dafür sind die Auseinandersetzungen aber auch knackiger als noch in Confrontation - sofern man sich nicht gerade für den niedrigsten Schwierigkeitsgrad entscheidet. Nachträgliche Anpassungen sind dennoch jederzeit möglich und auch die Spielunterbrechungen zur Befehlsvergabe lassen sich individuell einstellen. Gespart hat man dafür an der Inszenierung. Eine deutsche Lokalisierung hat man sich sogar gleich ganz geschenkt. Unterm Strich haben mich die Streifzüge der illustren Söldnertruppe durch Aarklash aber solide unterhalten.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Cyanide-typisches Fantasy-Geplänkel im Confrontation-Universum.
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