Im Test:
Supermilizen im Einsatz
Vorsicht! Das erste Missionsziel ist fast erreicht. Unentdeckt huscht mein Operator über die Straße und betritt ein Gebäude, auf dessen Dach sich ein Feind befindet. Nur noch eine Runde, dann kann ich die Satellitenverbindung kappen. Doch was ist das? Der Soldat auf dem Dach entdeckt mich. Scheinbar wurden an die zentralafrikanische Miliz hochmoderne Röntgenbrillen ausgegeben. Fuchsig, diese Superterroristen.
Doch damit nicht genug: Auch der folgende Beschuss schneidet durch den Beton wie Butter und schaltet meinen Operator beinahe aus. Verdammt, welche Munition benutzen diese Typen? Gegen diese Bedrohung habe ich keine Chance! Wer hat mich so schlecht ausgerüstet in diesen Kampf geschickt? Unnötig zu erwähnen, dass mein Missionsziel Geschichte ist. Jetzt muss ich mich der Übermacht der Feinde stellen. Kann das klappen?
Technik über Taktik
Terroristen offenbar nicht, weshalb das „Offen im Feld stehen“ und „Geradeaus auf den Feind zustürmen“ die Standardtaktik im Häuserkampf darstellt. Einzig die Tatsache, dass offensichtlich die Bevölkerung ganze Landstriche bewaffnet und in den Kampf gegen mein Viererteam geschickt wird, sorgt für Gefahr. Solange die Miliz ihre schummelnde Ausrüstung trägt und das Kräfteverhältnis ca. 5:1 beträgt, ist dies sogar effektiv.
Geschwänzte Grundausbildung
Dies kann sogar extrem frustrierend sein, denn zu Beginn der ersten von zwei Kampagnen sind auch die Operatoren meines Spezialkommandos nicht gerade die hellsten Kerzen im Leuchter. Sie schießen extrem oft daneben, was den Kampf gegen eine Übermacht nicht erleichtert. Erst wenn man einige Erfahrungspunkte im separaten Menü auf die Schussfähigkeiten verteilt hat, werden sie zu erträglichen, im späteren Spiel viel zu starken Schützen. An den zu geringen Bewegungs- und Haltungsoptionen ändert das aber nichts. Laufen, Schießen und Gegenstände einsetzen: mehr ist hier nicht drin.
Kampagnenmodus: Stumpfsinn!
Während die Kulisse auf Mobile-Geräten in Ordnung ist, wirkt sie auf dem PC faul portiert und ziemlich angestaubt. Auf einem iPad 3 neigt ArmA Tactics besonders in Innenräumen aber zu unschönen Rucklern, vor allem wenn die zusätzlichen Grafikdetails angeschaltet sind.
Auf dem PC behindert das von der Mobile-Variante 1:1 übernommene und schon dort ziemlich ungenaue Interface zudem den Spielfluss. Alle Schaltflächen sind viel zu groß, reagieren aber gleichzeitig extrem schlecht. Die Figurenauswahl ist mit Tastenkombinationen z.B. deutlich einfacher zu bedienen als mit der Maus, was einiges über die Präzision der Nagereingabe verrät. Zudem verschwinden in beiden Versionen bei Neustarts immer wieder Gegenstände oder Geld aus dem Inventar. Dieses lässt sich, genau wie der Waffenshop, zudem äußerst krampfig bedienen.
Fazit
ArmA Tactics ist eine Katastrophe! Da wird Deckung ignoriert, Gegner können ab und an durch Wände und Decken schießen, agieren wie Selbstmordkommandos und sind nur durch ein extremes Kräfteverhältnis effektiv. Die Balance des Schwierigkeitsgrades ist unausgegoren und so ballert man sich mit rudimentären Optionen durch eine stumpfsinnige Mission nach der nächsten, die überflüssigerweise immer einfacher werden. Während die Kulisse auf den Mobilgeräten akzeptabel ist, wirkt sie auf dem PC ziemlich veraltet. Zudem ist die Bedienung mit der Maus viel zu ungenau. Mit Taktik hat dieses Spiel so wenig zu tun wie Oettinger mit Pilsgenuss. Und genau den braucht man, um dieses Spielerlebnis zu verarbeiten.
Pro
Kontra
Wertung
iPad
Auch auf Mobilgeräten ist Arma Tactics nicht empfehlenswert. Die Kulisse ist hier zwar hübscher, dafür ruckelt es teilweise arg.
Android
Auch auf Mobilgeräten ist Arma Tactics nicht empfehlenswert. Die Kulisse ist hier zwar hübscher, dafür ruckelt es teilweise arg.
PC
Rudimentäre und stumpfsinnige Rundentaktik mit einfallslosen Missionen in angestaubter Kulisse. Das war nichts, Bohemia!
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