Im Test: Blast from the past?
Knallgrüner Rächer
Diesen Frosch muss man einfach lieben: Die japanischen Grafiker bei Studio Pixel haben wirklich ein Händchen dafür, aus nur wenigen Bildpunkten einen tapsigen Sympathieträger zu erschaffen. Im Alltag hilft ihm sein knuffiges Aussehen aber wenig: Als Mitglied des kleinen Teleporter-Herstellers Cat & Frog muss sich der Frosch um die ganze Drecksarbeit kümmern. In letzter Zeit treiben sich ganz besondere „Bugs“ bei den Kunden herum: Die schwarzroten Fusselviecher, braunen Kröten und aggressiven Sturzflug-Vögel werden ganz klassisch aus dem Weg geballert. Dabei kommen allerlei unterschiedliche Waffen zum Einsatz, welche sich nach und nach freischalten, im Shop erwerben und aufrüsten lassen.
Der Laden erinnert ein wenig an Spiele wie Wonder Boy in Monster Land. Neben den Waffen hat er auch eine erweiterte Energie-Leiste, einen Jetpack-Sprung und andere Hilfsmittel im Programm. Spielerisch orientiert sich das Ausräuchern des Ungeziefers eher an klassisch-linearen Ballerspielen wie Probotector oder MegaMan. Nur ab und zu entdeckt der amphibische Held einen Geheimgang - die meiste Zeit über läuft er von links nach rechts, mäht sich durch zahlreiche Gegner und hüpft über mit Geschützen gespickte Plattformen.
Gemütliches Retro-Rösten
Ausgefeilte Mechaniken oder neue Ideen gibt es in Kero Blaster leider nicht: Die Entwickler wollten offenbar einfach nur die Tugenden klassischer Action-Plattformer aufleben lassen – und das ist ihnen ziemlich gut gelungen. Vor allem die Waffenwahl wurde toll aufs Level-Design abgestimmt. Der ständige Wechsel zwischen den Projektilen läuft hier völlig intuitiv ab: Ähnlich wie in Turrican 2 lasse ich ein paar Kugeln von der Wand abprallen, welche hier aber deutlich träger über den Boden springen. Durch ihr Gewicht gelangen sie verlässlich zu den Geschützen unter mir. Als Sekunden später eine aggressive Fledermaus herbeiflattert, wechsle ich zum breiten Flächenprojektil, um sie sicher aus der Luft zu „fischen“ - der breite grüne Strahl der Waffe lässt sich bis zum Streuschuss aufrüsten. Ein Maulwurf am anderen Bildschirmrand bekommt schließlich meinen Laser zu spüren, der deutlich weiter schießt und sich natürlich auch prima dazu eignet, um sich in die schmalen Schwachstellen der Endgegner zu fräsen.
Geschosse statt Gehirn
Fazit
Hach, schön: Kero Blaster ist für mich in Spielform gepresste gute Laune. Wenn ich mit dem waffenstarrenden Frosch durch seine niedlich designte Welt tapse, fühle ich mich fast so wohl wie früher vorm Amiga. Ein echtes Highlight sind die zahlreichen aufrüstbaren Projektile, welche toll aufs Leveldesign abgestimmt wurden. Im Gegensatz zu Spielen wie Fly'N oder cleveren Plattform-Knoblern hegten die Entwickler aber keinerlei Ambitionen, selbst Impulse zu setzen: Kreative Aha-Erlebnisse gibt es hier nicht. Stattdessen lässt Kero Blaster einfach nur klassische Plattform-Action aufleben – nicht ganz so knifflig wie in Shovel Knight oder MegaMan 10, aber trotzdem unterhaltsam und sehr charmant.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Quietschvergnügte Hüpfaction alter Schule mit toll aufs Level-Design abgestimmten Waffensystemen
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