Test: Assetto Corsa (Rennspiel)

von Michael Krosta



Assetto Corsa (Rennspiel) von 505 Games
Ein Fahrgefühl zum Verlieben!
Entwickler:
Publisher: 505 Games
Release:
19.12.2014
25.08.2016
25.08.2016
Erhältlich: Digital (Steam)
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ab 4,50€

ab 19,00€
Spielinfo Bilder Videos
Genau wie Frontier Developments mit Elite: Dangerous bewies auch Kunos Simulazioni ein unglückliches Timing für unseren Test, als man Assetto Corsa erst kurz vor Weihnachten aus dem Early Access entließ. Da der ambitionierte Titel  von Bedeutung sein könnte, haben wir uns auch hier noch für einen Nachtest entschieden. Ist Assetto Corsa ein neuer Stern am Simulationshimmel?


Der Geist von Forza Motorsport & Gran Turismo

Eigentlich sind Rennsimulationen am PC, wie man sich eben eine Rennsimulation am PC vorstellt: staubtrocken, nicht unbedingt hübsch anzusehen, aber funktional und voll fokussiert auf die möglichst realistische Abbildung der Fahrphysik als Kernelement. Visuelle Pracht und hoher BlingBling-Faktor? Überflüssig! Karriere? Braucht man nicht! Tuning? Nein, danke! Fotomodus? Schnickschnack!

Die italienischen Sim-Experten Kunos Simulazioni, die sogar professionelle Simulatoren-Software für Ferrari & Co entwerfen, haben sich beim Design von Assetto Corsa dagegen spürbar von Konsolenvorbildern wie Gran Turismo oder Forza Motorsport inspirieren lassen. Hier lassen sich die Boliden wie PS-Models vor verschiedenen Kulissen positionieren, man darf mit Farbfiltern, Blenden & Co herumspielen und die Kunstwerke fotografisch festhalten. Wer will, darf die aufwändig modellierten Flitzer nicht nur von außen bewundern, sondern auf Knopfdruck einsteigen und sich der liebevollen Details erfreuen, mit denen die Cockpits originalgetreu nachgebildet wurden. Endlich ein ForzaVista für den PC? Nicht ganz: Mangels Interaktivität, ohne die eindrucksvollen Nahaufnahmen und den
Es gibt zwar nicht so viele Wagen wie in Gran Turismo & Co, aber alle wurden aufwändig modelliert und zeichnen sich durch individuelle Fahreigenschaften aus.
Es gibt zwar nicht so viele Wagen wie in Gran Turismo & Co, aber alle wurden aufwändig modelliert und zeichnen sich durch individuelle Fahreigenschaften aus.
gesprochenen Informationsgehalt eines Forza Motorsport 4 / 5 reicht es hier nur für eine Light-Version der virtuellen Auto-Show. Trotzdem wird hier mehr Drumherum geboten als bei der durchschnittlichen PC-Simulation – Daumen hoch!

Mehr als nur Standard-Rennen

Das gilt auch für die Auswahl an Veranstaltungen, denn neben den üblichen Sofort-Rennen und kompletten Wochenenden inklusive Training und Qualifikation liefert man sich hier auch kurze, aber spannenden Beschleunigung-Duelle, schlittert in Drift-Wettbewerben für Punkte spektakulär durch Kurven oder kämpft beim Hotlapping sowie den Zeitrennen gegen die Uhr um möglichst schnelle (und saubere) Rundenzeiten.

All das lässt sich nicht nur für einzelne Sitzungen anwählen, die sich hinsichtlich Rundenanzahl, Uhrzeit, Streckencharakteristik, Fahrerfeld sowie anderen Faktoren den eigenen Wünschen anpassen lassen. Denn darüber hinaus wurde das Angebot auch in eine separate Karriere im Stil der genannten Konsolen-Rennspiele eingebettet. Und so klappert man auf vorgegebenen Strecken und sogar in festgelegten Boliden die verschiedenen Veranstaltungen ab und sammelt fleißig Medaillen, die weitere Serien mit neuen Herausforderungen freischalten.

Dröge Karriere

Auch die Cockpits wurden aufwändig modelliert.
Auch die Cockpits strotzen vor Details.
Dabei hat die Karriere abseits der biederen Präsentation mit weiteren Problemen zu kämpfen: Zum einen ist die Balance des Schwierigkeitsgrades völlig misslungen! Egal wie sehr ich mit den KI-Einstellungen zwischen 80 und 100 Prozent experimentiere, rase ich der Konkurrenz auf der maximalen Stufe teilweise auf und davon, während ich in anderen Rennen selbst auf der unteren Stufe meine Mühe und Not habe, angesichts der überlegenen Mitbewerber überhaupt das Ziel für die Bronze-Medaille zu erreichen. Und auch abseits der KI-Piloten wirkt der Schwierigkeitsgrad unausgegoren: Schon bei der zweiten Zeitprüfung ist das Limit für das Erreichen des ersten(!) Checkpunkts so knapp bemessen, dass Anfänger schnell frustriert aufgeben werden. Es ist zwar schön, gefordert zu werden. Und es versteht sich auch von selbst, dass man sich für eine Gold-Medaille ordentlich anstrengen muss. Aber den Spielern im Rahmen einer Anfänger-Serie schon so viel abzuverlangen, ist ziemlich daneben – und das, obwohl man das Design doch eher auf den Mainstream ausgerichtet hat. Immerhin muss man nicht jede Veranstaltung erfolgreich abschließen. Es reicht eine festgelegte Anzahl an Medaillen, um eine Serie abzuschließen und sich für die nächste zu qualifizieren, so dass man die extrem schwierigen bzw. schlecht balancierten Herausforderungen auch einfach überspringen kann.
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Kommentare

Courage Wolf schrieb am
Count23r0 hat geschrieben:"Mountains" von Biffy Clyro
Danke! :)
Courage Wolf schrieb am
Mal ne andere Frage:
Wie heißt das Lied im Video Fazit ab 02:30? Also nach 30 Seconds to Mars :D
Heinz-Fiction schrieb am
Danke für die fixe Antwort, dann kann ich es ja doch auf der Wunschliste lassen :)
4P|Michael schrieb am
Tach Heinz!
Geht von der Fahrphysik her sehr stark in Richtung GTR & Co, ist also eine waschechte Simulation. Die Vergleiche mit Forza entstanden im Test hauptsächlich durch Features wie den Showroom sowie technische Qualitäten wie Sound und Grafik.
Gruß!
schrieb am

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