Test: Daylight (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Daylight (Action-Adventure) von Atlus
Tod durch Langeweile
Entwickler:
Publisher: Atlus
Release:
29.04.2014
29.04.2014
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Daylight – nein, das ist nicht das offizielle Spiel zur Hit-Single der No Angels. Statt Girlband-Horror inszenieren die Zombie-Studios lieber einen Überlebenskampf durch zufällig generierte Schauplätze, in denen ein paranormales Killer-Weibsbild ihr Unwesen treibt. Bekommt der Slenderman eine kleine Grusel-Schwester mit ähnlichen Schockerqualitäten? 


Der Weg zur Erleuchtung

Tja, da ist er wieder: der klassische Gedächtnisverlust. Zwar spricht mich eine mysteriöse Stimme aus dem Handy mit dem Namen Sarah an, doch weiß ich weder genau wer ich bin, noch wie ich mitten in der Nacht in dieses verlassene Hospital gekommen bin. Die kreuz und quer verteilten Notizzettel, Zeitungsausschnitte und Fotos geben mir immerhin erste Hinweise darauf, dass an diesem Ort scheinbar etwas nicht stimmt, obwohl es mir etwas schwer fällt, die Ereignisse richtig zu sortieren. Manche Meldungen stammen aus dem frühen letzten Jahrhundert, andere aus den Siebzigern und Achtzigern. Und wie aktuell
Die Abschnitte werden zufällig generiert, sehen sich aber auch sehr ähnlich.
Die Abschnitte werden zufällig generiert, sehen sich aber auch sehr ähnlich.
sind eigentlich die Tagebucheinträge? Wann ist jetzt? Bei der wirr und damit unglücklich erzählten Geschichte den Durchblick zu behalten ist nicht leicht, doch spielt die eher uninspirierte Handlung ohnehin eine Nebenrolle.

Wirre Zettelwirtschaft

Schnell wird klar, worauf es ankommt: Genau wie bei Grusel-Kollege Slender gilt es auch hier, eine bestimmte Anzahl an mehr oder weniger gut versteckten Relikten zu finden, bei denen es sich meist um die besagten Zettel handelt. Erst danach ist man qualifiziert, einen symbolischen Schlüssel wie einen Teddybären, eine Schere oder eine Bibel aufzunehmen, um mit seiner Macht ein Siegel zu brechen, das bis dahin den Weg versperrt. Und dieser Kreislauf wiederholt sich. Immer und immer wieder – egal ob man aus dem Hospital, einem Gefängnis, der Kanalisation oder dem abschließenden und grafisch durchaus ansprechenden Wald entkommen will. Zwar wird der Trott ab und zu durch minimale Schalter- und unglücklich umgesetzte Kistenrätsel unterbrochen, doch viel Abwechslung darf man nicht erwarten. Ja, der erste Auftritt von Slender war sehr ähnlich und auch der Nachfolger Slender: The Arrival spulte oft das gleiche Programm in leichten Variationen ab.
Manche Durchgänge sind durch ein Siegel versperrt.
Manche Durchgänge sind durch ein Siegel versperrt.
Dafür geht von der schlaksigen, gesichtslosen Kreatur und seinem Kumpanen ein viel größeres Gefühl der Bedrohung aus – der panische Kampf ums Überleben ist nicht nur dort, sondern z.B. auch bei Outlast oder Amnesia ausgeprägter, intensiver, Furcht einflößender.

Alma lässt grüßen

Trotzdem hat auch Daylight seine Momente, denn vor allem das gute Sounddesign trägt abgesehen von den repetitiven Monologen der Protagonistin und den kryptischen Worten der oft fehlplatzierten Telefonstimme zur Spannung bei. Nicht nur die Musik sorgt mit zitternden Streichern für Atmosphäre – vor allem Effekte wie stampfende Schritte, mysteriöses Knarzen und Pochen sowie markerschütternde Schreie aus dem Nichts erzeugen besonders am Anfang die eine oder andere Gänsehaut. Das gilt auch für die Spektralgestalt mit ihrer hässlichen Fratze, die sich zunächst nur aus der Entfernung zeigt, mir aber mit jedem gefundenen Relikt immer dichter auf die Pelle rückt und mir manchmal sogar nach dem Umdrehen direkt in meine Augen starrt – ein toller, wenn auch mittlerweile altbekannter Trick für einen Schockeffekt!


Kommentare

Jazzdude schrieb am
Appache hat geschrieben:Letzter Beitrag: 11.05.2014 11:31
Was ist mit dir los?
Scheinbar hat irgendein Let'sPlayer zu tief ins Glas geschaut und ist seit heute 5 Uhr auf Konfrontationskurs. Wtf?
Aber ich stehe auch heute noch zu meiner damaligen Meinung, außer das mit Sarazar. Die kann man heute alle nicht mehr ernst nehmen :P
johndoe724410 schrieb am
Letzter Beitrag: 11.05.2014 11:31
Was ist mit dir los?
antarius66 schrieb am
Jazzdude hat geschrieben:
Anesthetize hat geschrieben:
magandi hat geschrieben:diese ganzen billigen horrorspiele werden anscheinend nur noch gemacht damit spacken wie pewdiepie dumm rumhampeln und millionen klicks generieren.
Mich schmerzt es, sowas lesen zu müssen, aber... du hast vollkommen Recht! Zum Glück kommen noch SOMA, The Evil Within, Alien: Isolation und dieses Spiel auf einer verlassenen Raumstation, dessen Namen ich leider vergessen habe... die müssen das Horrorgenre wieder auf das richtige Gleis führen, sonst sehe ich schwarz :-/
Das Spiel auf der verlassenen Raumstation wird wohl Routine sein.
@ topic:
Habe mir, da ich mich im Vorfeld nicht großartig über das Spiel informiert habe, ebenfalls ein paar Let's Plays auf Youtube angeguckt.
Und was soll ich sagen, sah stinklangweilig aus. Gerade in Hinblick auf Outlast. Auch die Technik hat definitiv nicht überzeugt, dafür dass das nun auf Unreal 4 laufen soll. Aber gut, ist ja noch neu die Engine, da ist sowas noch in Ordnung.
Jedenfalls sieht das Spiel wirklich stinklangweilig aus. Die 9,99 ? kann man für bessere Spiele ausgeben.
btw. @ Thema Pewdiepie:
Ich kann durchaus verstehen, warum er so viele Fans hat. Er hat durchaus Unterhaltungspotenzial und auch ich habe mal eine Zeit lang ein paar seiner Videos angeguckt. Allerdings funktioniert seine Art von Comedy, oder wie man das auch immer nennen möchte, eben nur bei gewissen Spielen.
Mittlerweile geht er mir auch eher auf den Keks. Sein Let's Play zu dem Spiel hab ich jedenfalls gelangweilt ausgeschaltet. Nicht nur, wegen dem langweiligen Spiel, sondern auch wegen seinen wirklich nervigen Kommentaren.
Aber immernoch besser als Gronkh. Bestimmt super sympathischer Typ, aber der hat als Let's Player einfach ein verdammtes Problem: Er kann nicht zocken! Dazu noch viel zu vorsichtig und seine Kommentare sind auch häufig nervig. Hab auch sein Let's Play zum Spiel hier angeguckt, das geht einem noch mehr auf den Keks. Wenn man sich 2 Minuten nach einem kurzen...
antarius66 schrieb am
Finsterfrost hat geschrieben:Pewdiepie fand ich ganz am Anfang seiner Zeit relativ gut. Auch wenn ich mir fast keine Let's Plays angucke, aber es hatte was. Mittlerweile ist's allerdings wirklich nur noch Kindergarten und jeder über 14 Jahren sollte den Schwachsinn dahinter doch schon erkennen. Trotzdem bin ich irgendwie neidisch auf den Kerl. Der setzt sich vor seine Kamera, hampelt herum und weiß genau, dass dieses Video in 24 Stunden 3 Millionen Aufrufe hat und die Kasse wieder ordentlich klingelt. Und das jeden Tag, mehrmals.
Der sieht quasi bei Chevrolet den neuen Camaro stehen und denkt sich, jau, 2 Videos, jeweils 10 Minuten und das ist meiner. So ein Leben hätte ich auch gerne. Mir geht es zwar schon sehr, sehr gut, aber trotzdem. :D
Der einzige LP'ler, dem ich ab und an mal zugucke ist 666theheartless666. Eher unbekannt aber spricht vielleicht die Älteren hier etwas mehr an, als dieser ganze Pewdiepie/Gronkh Kindergarten. :Vaterschlumpf:
Was macht Gronkh zum Kindergarten?
xS3l schrieb am
Hammerhart dass der Schreiber über die UE 4 herzieht.. wetten wir ich schaffe es MIT der UE4 ein Spiel zu machen das schlechter aussieht als Tetris auf dem Gameboy? Ist da dann auch die Engine dran schuld?
schrieb am