Im Test:
Abgründige Unternehmungen
Beim Bau der Brücke ist man immer auf der Suche nach der höchstmöglichen Stabilität zum möglichst günstigen Preis. Dieser ist abhängig von Menge und Art des eingesetzten Materials. Diese finanzielle Tüftelei ist neben dem erstmaligen Überwinden des Abgrundes die größte Motivation. In lokalen und Online-Ranglisten kann man seine Erfolge mit denen der anderen Spieler vergleichen und so entsteht ein Wettlauf um die niedrigsten Kosten, den geringsten Materialeinsatz und gleichzeitig die höchstmögliche Stabilität. Mit dem umfangreichen Editor sowie der unkomplizierten Möglichkeit, seine Karten über Steam Workshop zu teilen oder sich bei den hochgeladenen Levels anderer Spieler zu bedienen, hat man theoretisch eine endlose Spieldauer.
Auf Sand gebaut?
Viel schwerer als die grafischen Unzulänglichkeiten wiegen jedoch die mit der dreidimensionalen Ansicht einhergehenden Probleme in Bedienung und Kamerakontrolle. Wie bereits im Vorgänger orientiert man sich bei seinen Planungen an einem Gitternetz, welches über die Baustelle gelegt wird. Allerdings ist die Spitze des Mauszeigers nicht immer der anvisierte Punkt im Gitternetz, der stattdessen durch eine kleine rote Markierung angezeigt wird. Dies ist mehr als gewöhnungsbedürftig und führt in vielen Momenten zu Frust, da sich gesetzte Brückenteile nur sehr unkomfortabel verschieben oder entfernen lassen. Dies geschieht nämlich durch umständliches Auswählen über eine separate Funktion, die eher schlecht als recht funktioniert. Die hakelige Kameradrehung per Maus erschwert zusätzlich den Blick auf bestimmte Brückenabschnitte.
Der Drang nach Perfektion kehrt zurück
Diese Steuerungsmängel sind sehr bedauerlich, weil Bridge Project das Flair des Vorgängers sehr gekonnt einfängt und mit modernen Spielelementen angenehm erweitert, ohne überladen zu wirken. So erwischt man sich oft dabei, eine Brücke bereits zum dritten Mal abzureißen und neu zu gestalten, obwohl der Vorgänger bereits den Tests
Bereits im letzten Jahr erschien Bridge Project als DVD-Version in Deutschland unter der Bezeichnung Bridge Builder 2. Seit kurzem gibt es auf Steam die inhaltlich identische, aber Bridge Project genannte Version auch auf dem digitalen Markt. Es gibt keine zusätzlichen Bonusinhalte oder weiteren Features, von der Steam Workshop Anbindung einmal abgesehen. standgehalten hat. Man könnte ja vielleicht mit noch weniger Verbindungsschäden oder geringerem Materialaufwand eventuell doch noch einen Ranglistenplatz gutmachen.
Es gibt insgesamt 48 Level, aufgeteilt auf vier Szenarien. So knobelt und grübelt man sich durch ländliche, urbane, felsige und „gemischte“ Gegenden. Leider hat jedes der vier Szenarien ähnliche Einstiegslevel und Lernkurven. So spielt sich das nächste Szenario zunächst viel einfacher als das gerade absolvierte und man denkt sich „Moment mal, das habe ich doch gerade schon erledigt.“
Fazit
Bridge Project schafft es, mich durch die geschickte Einbindung der Online-Ranglisten und den Wettlauf um die höchste Punktzahl für den Moment gut zu unterhalten. Der Editor ist solide und man kann die eigenen Level über Steam Workshop anderen Spielern zur Verfügung stellen. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Umfang hinsichtlich der Szenarien größer sein könnte. Leider steht sich das Spiel außerdem auch oft genug durch steuerungstechnische Unzulänglichkeiten selbst im Weg. Zudem trüben mangelhafte Designentscheidungen wie die verkorkste Kamerasteuerung und wenig motivierende Lernkurven den langfristigen Spielspaß. Zwar sind die Physikeffekte schön anzusehen, aber die Kulisse krankt an Schwächen im Detail. Letztendlich bleibt ein solider, aber etwas zu schnell durchschauter Puzzler.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Unterhaltsame Physik-Basteleien mit etwas zu geringem Umfang und hakeliger Bedienung
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