Im Test:
Zurück in die Zukunft
Bei einer davon handelt es sich um die ehemalige Sicherheitschefin Mute, die sich ihres Speichers beraubt jedoch an nichts erinnern kann und wie ihre Manga-Kollegin Hyun-ae erst neu gestartet und konfiguriert werden muss, um persönlichen Kommunikationsvorlieben gerecht zu werden. Sogar virtuelle Kleiderwünsche können geäußert werden. Aktives Sprachmodule oder deutsche Übersetzungsprogramme sind allerdings nicht mit an Bord. Die Ermittlungsarbeiten sind wie im Vorgänger komplett Englisch und rein textbasiert.
Häppchenweise Recherche
Da wird nicht nur über Politik, Datensicherheit, Kultur und Moralvorstellungen informiert, sondern auch Trauer, Abhängigkeit, Liebe und Sexualität thematisiert. Beim Studieren ergeben sich so immer tiefere Einblicke und Zusammenhänge über Leben, Alltag, Probleme und Machtverhältnisse an Bord der Mugunghwa. Zwar bemühen die Texte mitunter auch regelrechte Belanglosigkeiten, erscheinen dadurch aber auch sehr authentisch. Figuren und Autoren sind trotz der Kürze der Texte jedenfalls gut ausgearbeitet und werden anhand von Fotos noch greifbarer. Nur das künstliche Flackern und Flimmern der Texte ist beim Lesen eher störend.
Selten aufbrechende Passivität
Dieser ist in insgesamt drei Tage unterteilt, zwischen denen man zu zwölfstündigen Ermittlungspausen in Echtzeit gezwungen wird. Zwar kann man sich per Cheat dagegen sträuben, wird von der Autorin anschließend aber entsprechend dumm angemacht, die vermutlich möchte, dass man länger über das Gelesene reflektiert. Über die Methode dies zu erwirken, kann man allerdings geteilter Meinung sein...
Fazit
Hate Plus knüpft zwar an die Ereignisse aus Analogue: A Hate Story an, kann mit Abstrichen aber auch ohne Vorkenntnisse konsumiert werden. Solide Englischkenntnisse sind aber auf jeden Fall Pflicht, da 99 Prozent des Spielerlebnisses aus dem Lesen englischer Textdokumente bestehen - zumindest, wenn man die drei zwölfstündigen Echtzeitpausen zwischen den einzelnen Ermittlungstagen nicht mit einrechnet. Ansonsten stehen lediglich noch eine Reihe kurzer, meist belangloser Multiple-Choice-Plaudereien mit der KI-Assistentin seiner Wahl auf dem Programm. Szenario und Figuren sind zwar ohne Frage interessant, aber vermutlich wäre ein solch passives und interaktionsarmes Abenteuer als Roman oder Graphic Novel letztendlich weit besser aufgehoben
Pro
Kontra
Wertung
PC
Interessante, aber ungemein passive Ermittlungsarbeit für geduldige Leseratten.
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