Test: Broforce (Arcade-Action)

von Jan Wöbbeking



Broforce (Arcade-Action) von Devolver Digital
Testosteron-Overkill
Publisher: Devolver Digital
Release:
15.10.2015
2016
2018
Erhältlich: Digital (Steam)
Jetzt kaufen
ab 28,99€
Spielinfo Bilder Videos

Für viele galt Broforce bereits als Prototyp des ewigen Early-Access-Titels. Doch jetzt wurde der kooperative Action-Overkill endlich fertiggestellt. Legendäre Helden wie Rambro, Brobocop oder Brade exportieren Freiheit und Demokratie in aller Herren Länder – sofern nach ihrem Einsatz noch etwas von den Ländern übrig bleibt.



Three, two, one, goooo!!

Es begann 2012 dem Game-Jam „Ludum Dare“: Das südafrikanische Team Free Lives gewann mit seinem Pixel-Spiel „Rambro“ den Preis für den spaßigsten Titel und entwickelte das Konzept stetig weiter. Ein Jahr später bekam es auf Steam grünes Licht und 2014 schließlich startete es im Early-Access und gilt seitdem als Vorzeigeobjekt für Valves Programm. Immer wieder lieferten die Entwickler Updates nach, darunter z.B. die Bonus-Kampagne „Alien Infestation“ sowie einen Editor für Workshop-Levels. Doch worum geht es überhaupt in Broforce?  In einem Wort: Explosionen. Riesige Explosionen, welche das halbe Haus unter meinen Füßen wegsprengen, während sich ein kreischendes Grüppchen maskierter Terroristen in eine rote Pixel-Wolke verwandelt. Dazu kommen übertrieben große Waffen, testosterongeschwängerte Metal-Riffs sowie jede Menge herrlich übertriebener Hurra-Patriotismus – also alles, was gute alte kitschige Hollywood-Action der Achtziger und Neunziger ausmacht. „Dein Einsatzort ist Arstotzka. Unsere Quellen bestätigen, dass es sich dabei tatsächlich um ein Land handelt!“ Grund genug also, den Fremdlingen ein wenig bleihaltige Freiheit beizubringen!

Die Bros liefern die Freiheit frei Haus in alle Welt!
Die Bros liefern die Freiheit frei Haus in alle Welt!
Der Einsatz orientiert sich an klassischen Action-Titeln wie Contra: Das Spiel teilt mir per Zufallsgenerator „Rambro“ oder einen anderen bekannten Action-Helden zu und schon laufe ich von links nach rechts, ballere auf alles, was sich bewegt und sprenge mit meinen Projektilen und Granaten nebenbei die halbe Umgebung in die Luft. Von ein paar Objekten wie Leitern abgesehen lässt sich alles und jeder in Pixelbrei verwandeln: Wuseln auf einer Anhöhe zu viele Gegner herum, ballere ich mir unter ihnen einfach einen Tunnel durch den Berg, um zu einem der Kriegsgefangenen zu gelangen.

Klassisches Thema

Ihre Befreiung ist ein zentrales Element und wurde motivierend in den Ablauf eingebunden. Jeder Gefangene verschafft mir ein Extra-Leben, das ich im Explosions-Chaos bestens gebrauchen kann. Danach muss ich meine Taktik allerdings ein wenig umstellen, da ich mit dem gerade befreiten Helden weiter spiele. Das macht den eigentlich schlicht gehaltenen Ablauf erfreulich vielseitig. Rambro hantiert ganz klassisch mit Sturmgewehr und Granaten, doch mit dem Bro in Black wird es z.B. schon etwas heikler. Seine zirpende Grille erweist sich zwar als ähnlich kraftvoll wie im Hollywood-Vorbild, der Rückschlag katapultiert mich aber gerne mal zehn Meter nach hinten, wodurch ich schnell im Abgrund lande. Zum Glück reagiere ich blitzschnell, verhake mich mit dem Kampfmesser in der Wand und klettere damit nach oben. Die komplett digitale Steuerung reagiert erfreulich präzise: Wer schnell genug reagiert, kann auch im Bosskampf gegen einen fetten Heli blitzschnell um Raketen herum turnen, sich über Leitern bugsieren und andere akrobatische Kunststückchen abziehen. Die Helden sind schließlich waschechte Bros!

Mit Brochete ist nicht zu spaßen!
Mit Brochete ist nicht zu spaßen!
Zurück zum Bro im Black: Als äußerst praktisch erweist sich sein Blitzdingser, der ein komplettes Gegnergrüppchen kurzzeitig in debil sabbernde Zombies verwandelt. Auch Nahkampf-Spezis wie Blade - pardon - Brade sind dabei: Er schnetzelt sich effektiv durch die Horden, landet durch sein Draufgängertum aber schneller im Kugelhagel. Eine echte Herausforderung wird der Kampf mit MacBrover. Er schmeißt lediglich mit Dynamitstangen und selbstgebastelten Hühnchen-Bomben nebst Fernzünder um sich. Auch die Sprungkräfte mancher Helden oder B.A. Broracus‘ Flammenwerfer sorgen für eine angenehme Abwechslung. Insgesamt darf man mit knapp 40 Bros experimentieren. Ab und zu lassen sich auch KI-Figuren auf Knopfdruck rekrutieren und stürzen sich todesmutig in die Schlacht.

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Kommentare

Cytasis schrieb am
Hat mich auch erst richtig gepackt als ichs beim Kumpel selber gespielt habe und war auch der Meinung gesättigt zu sein.
Aber das Game hat mich wirklich eines besseren belehrt, kann man wirklich genießen mit nem Kumpel oder mehr!
Habs mir dann gleich geholt und werden wohl heut Abend mal ne Runde zocken ;)
Ferengi_Quark schrieb am
Naturgemäß schneiden Indie-Retro-Spiele mit Pixelgrafik überall immer super ab. Aber nein! Spiele sollen mich auch unterhalten, länger als 10 Minuten. Und mich nicht nur frustrieren. Gebt euch mal mehr Mühe, ihr Indie-Entwickler. Und alle, die hier vor einiger Zeit sich positiv geäußert haben könnten ihre Meinung mit etwas Abstand noch einmal revidieren. Naja, vielleicht bin ich ja auch der Einzige, dem es nicht gefallen hat. :roll:
skyflo12 schrieb am
Ich hasse diese ewigen Pixel-Spiel Romatiker.... ABER..!!! Broforce ist der Hammer... bestimmt seid Diablo 2 nicht mehr so gerne gezockt... 3,2,1,gogogo....hahaaaahaaaa
sphinx2k schrieb am
Desotho hat geschrieben:
Und so ein Spiel wie BroForce gab es eben früher nicht. Es gab sicherlich Sidescroller und vielleicht auch einen lokalen Coop aber schon bei der zerstörbaren Umgebung hört es auf :)
Lemmings !
:)
Desotho schrieb am
Ich hatte es mir im Early Access geholt und es ist wirklich ein extrem spassiges Coop-Spiel.
GrinderFX hat geschrieben:Der Grund könnte wohl sein, dass es auf dem PC eigentlich nichts mehr anderes gibt und somit ist seine Kritik durchaus berechtigt, weil er dann ja, wenn er diese nicht mehr spielt, nichts mehr spielen kann.
Auch ist seine Argumentation richtig, denn es gibt nun so viele alte Spiele, die genau das gleiche bieten, warum soll ich mir also all diese Clone kaufe, die ja nicht besser sein, wenn ich kostenlos all die alten spiele spielen kann.
Gerade heutzutage gibt es doch mehr als ein Mensch spielen kann, selbst wenn er einen eingeschränkten Geschmack hat.
Ich mag auch keine Shooter, noch schlimmer irgendwelche Zombie-Survival Dinger, Walking Simulators oder Blizzard Spiele. Aber es gibt Leute die stehen drauf, und warum auch nicht?
Und so ein Spiel wie BroForce gab es eben früher nicht. Es gab sicherlich Sidescroller und vielleicht auch einen lokalen Coop aber schon bei der zerstörbaren Umgebung hört es auf :)
schrieb am