Test: Voodoo Vince (Plattformer)

von Jens Bischoff



Voodoo Vince (Plattformer) von Microsoft / Beep Games
Voodoo Vince
Entwickler:
Release:
18.04.2017
17.10.2003
18.04.2017
Spielinfo Bilder Videos
Freunde origineller Spielkonzepte können sich freuen, denn mit Voodoo Vince kehrt Microsoft jahrzehntelange Gameplay-Regeln einfach um und macht Opfer zu Helden, Schmerzen zur Wohltat und lebensgefährliche Fallen zu tödlichen Waffen: Statt Eure Haut zu retten, müsst Ihr Euch nun nämlich möglichst effektiv verstümmeln, um zu überleben. Klingt zunächst paradox, macht aber durchaus Sinn, denn Ihr seid kein gewöhnlicher Superheld, sondern eine unverwüstliche Voodoo-Puppe ohne jedes Schmerzempfinden. Mehr dazu im Testbericht!

Folgenschwerer Einbruch

Voodoo-Puppe Vince fristet eigentlich ein eher trostloses Dasein. Der mit Stecknadeln gepiercte Bursche sitzt Tag für Tag regungslos in einem der Regale von Madame Charmaines Voodoo-Laden und findet nur selten Verwendung. Als sich jedoch eines Nachts Einbrecher in den Laden schleichen, um etwas Zombiepulver zu stehlen, ändert sich sein Leben schlagartig. Nicht nur, dass er durch die Berührung mit dem gefährlichen Pulver plötzlich zum Leben erweckt wird, auch die Welt um ihn herum beginnt sich langsam zu verändern. Und wäre das nicht schon genug, wird auch noch die Ladenbesitzerin von den Einbrechern gekidnappt.

Die letzte Rettung

Hinter dem ganzen Chaos steckt natürlich Methode und zwar die des unergründlichen Kosmo, der, wie es sich für einen Oberschurken gehört, nach Weltherrschaft trachtet. Da Vince allerdings stets nur dritte Wahl unter den Voodoo-Puppen war, ist er viel zu dämlich, um diese Pläne zu durchschauen oder gar eigenhändig zu durchkreuzen. Zum Glück steht er jedoch in telepathischem Kontakt zu seiner entführten Meisterin, die ihn versucht zu sich zu geleiten, um den Spuk zu beenden und die Welt zu retten. Der Weg zu ihr ist allerdings voller Gefahren und Kosmos Schergen sind auf ausgestopfte Weltenretter und drittklassige Helden alles andere als gut zu sprechen. Quer durch New Orleans

Sein Abenteuer führt Vince in über 30 Spielabschnitten quer durch New Orleans und Umgebung. Vom französischen Viertel geht es über den örtlichen Friedhof und ein unterirdisches Labor, durch neblige Sumpfgebiete und ein verlassenes Anwesen bis hin zum Karneval DePrave. Die in schlichtem Cartoon-Look präsentierten Locations basieren dabei vorwiegend auf realen Schauplätzen und sind teilweise sehr liebevoll ausgearbeitet und mit vielen kleinen Details versehen. Vince ist jedoch nicht zum Sightseeing hier, sondern um verloren gegangenes Zombiepulver, Seiten aus Madame Charmaines Zauberbuch, mächtige Totenköpfe und lebensnotwendiges Mojo zu sammeln.

Schlagfertiges Kerlchen

Auch wenn man es ihm nicht ansieht, aber selbst im Nahkampf kann sich Vince behaupten. Mit Fausthieben, Rotationsattacken und Kopfsprüngen prügelt er Fröschen, Maulwürfen, Gürteltieren, Alligatoren, Kobolden und anderen Kreaturen Zombiepulver und Mojo aus den Rippen, um seine Lebensenergie und Voodoo-Kraft damit aufzufüllen. Da es die Entwickler mit der Durchschlagskraft von Vinces Hieben, Tritten und Kopfstößen aber äußerst gut gemeint haben, ist der Einsatz verheerender Voodoo-Zauber in der Regel gar nicht nötig, was angesichts der ganzen Voodoo-Thematik geradezu absurd erscheint.

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