Test: Rush Bros. (Plattformer)

von Jan Wöbbeking



Rush Bros. (Plattformer) von XYLA Entertainment
Rush Bros.
Entwickler:
Publisher: -
Release:
21.05.2013
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos

Braucht Steam wirklich noch einen schlichten 2D-Plattformer im Retro-Gewand? Rush Bros. von Xyla will sich mit Musik von der Masse abheben: Importiert man eigene Stücke, bewegen sich Bassboxen, Plattformen und andere Hindernisse im Takt.



Musikalisches Hüpfen

Video
Ab durch die Mitte: Wer einen Gegner findet, hüpft im Netz oder Splitscreen um die Wette.
Ähnlich wie in Beat Hazard Ultra wird das Versprechen der Musik-Einbindung kaum eingehalten: Einige Bassboxen und Plattformen bewegen sich im Takt der Musik, allzu großen Einfluss auf das Spiel hat das aber nicht. Nur wenn man um Rekorde kämpft, kann es nützlich sein, wenn ein ruhiges Musikstück mit dem richtigen Rhythmus ein paar Zehntelsekunden einbringt. Die Jagd nach Bestzeiten ist das zweite zentrale Spielelement: Entweder versucht man, seinen eigenen Geist zu schlagen, oder man tritt per Steam oder Splitscreen gegen einen Herausforderer an (wahlweise mit 360-Controller oder Tastatur). Zu zweit gestalten sich die flotten Rennen richtig lustig – allerdings nur als Snack für zwischendurch. Die beiden Spieler treffen sich zwar nicht direkt, können den Sprint des Gegners aber stören: Mit Hilfe kleiner gemeiner Extras wird z.B. die Steuerung des Kontrahenten umgedreht.

Zur Abwechslung gibt es nur anspruchslose Schalterrätsel.
Zur Abwechslung gibt es nur anspruchslose Schalterrätsel.
Alleine wird das Spiel schneller öde, vor allem aufgrund der faden Präsentation. Die kurze Story um zwei konkurrierenden DJ-Brüder wird lieblos inszeniert und spielt danach kaum noch eine Rolle. Außerdem sind alle Levels bereits zu Beginn freigeschaltet – nicht gerade motivierend. Auch die Rätsel sind um einiges simpler gestrickt als z.B. in Fly'n. Hier einen Schlüssel sammeln, dort einen Laser mit einer rollbaren Kugel blockieren, fertig. Auch die Extras beschränken sich auf bekannte Standards: Schneller rennen, Doppelsprung usw. Das ist nützlich, aber nicht gerade spannend. Weitere Mankos sind das schlichte Neon-Design, der schwankende Schwierigkeitsgrad sowie die Steuerung: Letztere funktioniert zwar ordentlich, aber einen Deut unpräziser als in Highlights wie Super Meat Boy oder Battleblock Theater.
 

FAZIT



Schön, dass die Community Rush Bros. zu einem Steam-Release verholfen hat: Als kleine Fingerübung für zwischendurch ist das Spiel durchaus geeignet. Vor allem zu zweit machen die kurzen Sprints um die Bestzeit Spaß. Im Vergleich zur Konkurrenz sehen die flotten DJ-Brüder aber schrecklich alt aus: Die Neon-Kulisse wirkt im Vergleich zum zauberhaften Fly’n reichlich fade, die Steuerung ist nicht so knackig präzise wie in Super Meat Boy, die Rätsel wirken belanglos, der Umfang fällt dürftig aus, und auch im Multiplayer zieht das Spiel den Kürzeren. Battleblock Theater und Rayman Legends beweisen, wie humorvoll und variantenreich ein Mehrspieler-Jump-n-Run heutzutage sein kann. Im Vergleich dazu wirken diese einfachen Wettrennen schlicht veraltet. Schade auch, dass eingebundene Musik nur wenig Einfluss auf die Levels nimmt.

WERTUNG



PC

„Ideenarmer Jump-n-Run-Snack mit lustigen Zwei-Spieler-Duellen.”

Wertung: 59%



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