Tödliche Hiebe in Endlosschleife
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How to Survive ist für 9,79 Euro über Steam erhältlich. Es erscheint auch für PS3, 360 und Wii U über digitale Kanäle.
Karibik und Zombies? Ist das Dead Island für Arcade-Touristen? Da stürmen sie jedenfalls im dreckigen Dutzend auf Abby zu. Aber die Lady ist tough, bereitet sich bei gedrückter Maustaste (oder Controllerknopf) für einen schweren Schlag vor. Kaum kommen die ersten Zombies in Reichweite, lässt sie los und trifft mit der Axt gleich mehrere Zombies – manche sterben sofort, irgendwo anders zeigt ein Marker über den am Boden liegenden an, dass sie zum finalen Schlag ansetzen kann. Sobald sie diesen aktiviert, leitet sie ebenso martialische wie akrobatische Hiebe ein.
Das sieht mitunter alles ganz cool aus, aber weil Abby in diesen Animationsphasen vollkommen sicher ist und gerade das nächste F aufblinkt, dann wieder eines, kann sie relativ mühelos alle Zombies fertig machen – es entsteht quasi eine Finisherschleife. Und immer wieder dasselbe Massaker, das mit den Schusswaffen fast schon idiotensicher von der Hand geht. Munitionsknappheit? Nein, ihr könnt die Wummen fast immer voll bestücken. Später platzen untote Sumoriesen nach ein paar Pfeilschüssen wie reife Früchte, man fackelt sie ab oder verscheucht Krabbelzombies in der Nacht mit Licht – hui, das ist schon der Gipfel des Nervenkitzels. Panik à la DeadNation oder Left4Dead? Fehlanzeige.
Video-Spam von Kovac
Man beginnt mit einem von drei Charakteren, die auf einer Insel gestrandet sind. Story? Schwamm drüber...
Wer einigermaßen mit Actionspielen vertraut ist, sollte also tunlichst nicht im viel zu leichten normalen, sondern gleich im harten Modus starten. Die zwölf Videos von Inselvater Kovac, die als Tutorials näher auf Aktionen und Fähigkeiten eingehen, sind irgendwann nur noch nervig – bemüht witzig, als Hilfen angesichts all der Offensichtlichkeiten ohnehin untauglich. Und die Story? Schwamm drüber oder besser einen Eimer. Zwar gibt es Nebencharaktere mit Text und banale Quests (auch von Affen!), die einen hierhin schicken oder irgendetwas beschaffen lassen, aber letztlich geht es um No-Brain-Inselhopping.
Und das ist angesichts des angedeuteten Potenzials enttäuschend, denn in der Theorie steckt ja viel mehr in diesem Spiel als ein drittklassiges Hack&Slay – fast schon ein Rollenspiel: Camp suchen, Feuer machen, Nahrung und Wasser finden, die Nacht überstehen, Ausrüstung herstellen und Fähigkeiten aussuchen. Das hört sich ja an wie Dead Island für Reiche! Nur dass die Inseln hier gefühlt so mickrig sind wie 4-Zimmer-Wohungen. Immerhin brennt Feuer auf Holz: Man kann Sträuche abfackeln, um sich Zugänge zu verschaffen.