Steuerung: Tastatur gut, Maus mäßig
Final Fantasy 15 kann auf PC mit Controller oder mit Tastatur/Maus gespielt werden. Tastenbelegungen und Presets lassen sich verändern. Die Standard-Vorgabe der Tastaturbelegung geht in Ordnung und ist stellenweise sogar sehr sinnvoll (Shift: Gegner anvisieren; STRG: rudimentäre Kommandos an die Mitstreiter geben), nur die Bedienung der Karte könnte besser sein, da das Ziel dort mit IJKL markiert werden muss.
Seltsam ist hingegen die Einbindung der Maus. In den Kämpfen und bei der Kamerasteuerung ist der Nager sehr gut zu gebrauchen ist, aber irgendwie haben die Entwickler es verpasst, einen Mauszeiger einzubauen, der sich in den Menüs und auf der Karte direkt bedienen lässt. Stattdessen kann man den Cursor im Menü nach unten bewegen, wenn man die Maus zu sich zieht - wie unnötig! Auf der Karte wäre es mit einem direkt steuerbaren Cursor viel leichter gewesen, die gewünschten Zielorte mit einem Mausklick festzulegen, anstatt dies vergleichsweise umständlich mit der Tastatur zu machen.
Ein Blick auf die Grafikoptionen
Inhalte, Neuerungen und Patches
Die Windows Edition umfasst sämtliche Patches/Updates, die seit der Veröffentlichung von Final Fantasy 15 auf Konsolen erschienen sind. Gleiches gilt für die vollständigen Inhalte des ersten Season-Passes. Somit gibt es eine alternative Route in Kapitel 13 (separater Pfad für Gladio und Ignis), neue Bosskämpfe in Kapitel 14 (u. a. gegen den Cerberus) und diverse inhaltliche Erweiterungen mit Zwischensequenzen und Co., die abrupte Entscheidungen und viele Hintergründe besser als in der ursprünglichen Version erklären - vieles im ursprünglichen FF15 wirkte zum Ende hin unzusammenhängend, überhastet und nicht immer nachvollziehbar.
Dank vieler Updates, die allesamt enthalten sind, kann man den gesteuerten Charakter wechseln (sobald man dies im Fähigkeitsbaum freischaltet), das königliche Boot zwischen Lucis und Altissia frei nutzen, einen rasanteren Kampfstil verwenden (Königswaffen EX) und ein Gelände-Upgrade für den Regalia herstellen, damit man mit dem Vehikel abseits der Straße fahren kann - sogar mit besserer Steuerung.
Die neue Ego-Perspektive ist im Kampf nicht zu gebrauchen, weil die Übersicht fehlt
Neu ist eine optionale Ego-Perspektive, die sich bei der Erforschung der Gebiete und den Laufwegen zwischen den Interaktionen überraschend gut macht, im Kampf jedoch nahezu unbrauchbar ist, weil die Übersicht komplett fehlt. Kämpft man gegen einen Gegner, der mehrere Meter hoch ist, sieht man nicht wirklich viel - oftmals nur ein Bein und vielleicht die Kampfkollegen.
Während also diverse inhaltliche Verbesserungen und Ergänzungen der Geschichte zugutekommen, wurde die offene Spielwelt, also die erste Hälfte des Spiels, kaum verbessert. Das Open-World-Design ist und bleibt trotz bildschöner Spielwelt aufgrund der mauen Quests und spröden Interaktion mit den NPCs nur zweite Wahl. Für weitere Details verweise ich auf den Test der Konsolen-Version (
zum Test).
Drei Zusatzepisoden
Enthalten sind ebenfalls die mittelprächtigen und jeweils knapp eineinhalb bis zwei Stunden langen Erweiterungen Episode Gladiolus, Episode Prompto und Episode Ignis, die sich jeweils um die Person im Titel drehen. Episode Gladiolus spielt sich wie ein wenig inspirierter, linearer Hack&Slay-Ausflug. Man folgt einem linearen Weg durch Höhlen, hält die Augen nach Heiltränken oder Phönix-Federn auf und kämpft viel (
zum Test).
Der Wartemodus, der die Kämpfe besser kontrollierbar macht, kann im Optionsmenü angeschaltet werden.
Etwas besser ist da Episode Prompto, die storytechnisch nicht die Kuh vom Eis holt, aber zumindest ein kleineres offenes Areal mit Quests sowie ein steuerbares Schneemobil bietet. Geht so. Die beste Episode ist die von Ignis, da gehaltvollere Story-Hintergründe und ein ziemlich rasanter Kampfstil (ähnlich Noctis) geboten werden. Von den drei Episoden ist der Ignis-Abschnitt mit Abstand der beste. An die Qualität des Hauptspiels kommen die drei Episoden nicht heran.
Multiplayer-Gefährten
Last but not least ist die Mehrspieler-Erweiterung "Gefährten" enthalten. In diesem kooperativen Multiplayer-Modus kämpft man gemeinsam (mit maximal vier Spielern) und mit eigens erstellten Charakteren gegen eine apokalyptische Bedrohung, die kurz vor dem Ende des Hauptspiels angesiedelt ist. Wie bei Monster Hunter nimmt man in einem Lager bestimmte Aufgaben an, reist zu einem Gebiet, kämpft dort gegen Gegner und erhält dafür eine Belohnung bzw. verbessert seine Ausrüstung - und dann geht das Spielchen von vorne los. Sind keine menschlichen Spieler zur Stelle, helfen computergesteuerte Mitstreiter aus. Kleine Solo-Missionen (Story: Charakter hat sein Gedächtnis verloren) sind ebenso vorhanden.
Auf dem Weg zum nächsten Camping-Platz.
Die Questaufgaben sind in kleine Mini-Geschichte verpackt. In der Regel geht es um das Ausschalten von möglichen vielen Gegnern. Die meisten Missionen dauern nur wenige Minuten und werden von vielen nervigen Ladepausen (Reihenfolge: Basis, Lager, Kampfgebiet, Lager, Basis) unterbrochen, die den Eindruck unterstreichen, dass alles nicht wirklich zusammenhängt. Der Fokus liegt klar auf den Kämpfen und auf ein bisschen Teamwork. Vielfältigere Missionen und Erforschungsaspekte hätten der Mehrspieler-Erweiterung "Gefährten" durchaus gut getan, denn allein das Kampfsystem schafft es nicht, den Multiplayer-Modus zu tragen. Im Hauptspiel sind die Kämpfe ja auch nur Teilaspekt des großen Ganzen.