Test: Take On Mars (Simulation)

von Benjamin Schmädig



Take On Mars (Simulation) von Bohemia Interactive
Im Stillen genießen
Entwickler:
Release:
kein Termin
kein Termin
09.02.2017
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Im Weltall hört dich keiner schreien. Okay, okay: Eine stärker abgedroschene Floskel hätte den Test nicht einleiten können. Allerdings: Eine andere könnte Take on Mars nicht besser beschreiben! Hier ist es nämlich in der Tat mucksmäuschenstill, wenn sich krude Forschungsfahrzeuge durch den Sand des Roten Planeten wühlen. Take on Mars ist ein Spiel für Liebhaber der Wissenschaft, des langsamen Erkundens – und irgendwie auch des modernen Überlebenskampfs à la DayZ und Ark: Survival Evolved.

Ein Echtzeit-Kompromiss...

Am Anfang waren es kleine Sonden für Fotos und einfache Analysen. Die so verdienten Fördermittel steckt man in den Bau neuer Sonden mit besseren Kameras. Auf größeren Landeplattformen befestigt man irgendwann bewegliche Arme, um Messungen im Boden vorzunehmen. Und später schickt man komplexe Fahrzeuge auf den Erd-Nachbarn, die im Detail erkunden, dokumentieren, analysieren. Das ist die eine Seite von Take on Mars: die wissenschaftlich geprägte Kampagne vom Kontrollzentrum aus.
Das Erkunden der stillen Planetenoberfläche ist auf hypnotische Art fesselnd.
Das Erkunden der stillen Planetenoberfläche ist auf hypnotische Art fesselnd.

Alle Vehikel und deren Geräte steuert man dabei selbst – wirklich realistisch ist das Spiel also nicht. Immerhin brauchen Funksignale in Wirklichkeit mehrere Minuten, um die Entfernung Erde-Mars einmalig zu überbrücken. Dennoch gibt sich Entwickler Bohemia Interactive (ArmA, DayZ) viel Mühe, das Erforschen so glaubhaft wie möglich abzubilden: Man bedient Instrumente sowie an Bord montierte Kameras etwa unabhängig voneinander, muss händisch Solarzellen ausklappen, Lichter einschalten, Arme ausfahren und mehr.

Jede Bewegung braucht dabei Zeit; schon die Fortbewegung der Rover erfolgt auf die eher beschauliche Art. Ein absolut klares Bild zeigen die Kameras außerdem nie und der einzige Ton besteht aus den Melodien des ruhigen Soundtracks – Take on Mars fängt die befremdliche Ferne auf hypnotisierende Art ausgesprochen fesselnd ein. Und wer will, schaltet auch die Musik einfach ab oder aktiviert den Ton, falls die komplette Stille mal aufs Gemüt schlägt.

... und kompromisslose Echtzeit?

Eine wichtige Besonderheit der wissenschaftlichen Kampagne ist die relativ große Freiheit beim Entwickeln neuer Fahrzeuge. Forschungsziele geben dabei vor, welche Aufgaben man erfüllen muss, darunter das Entnehmen von
Man hat übrigens die Wahl: Entweder erlaubt man das Vorspulen der Zeit oder das Forschen findet in Echtzeit statt, so dass man Ergebnisse erst nach einigen Stunden erhält. Die Zeit läuft dann auch weiter, ohne dass das Spiel gestartet wird. Wochen- oder gar monatelangelange Forschungszeiten gibt es dabei natürlich nicht.
Proben sowie verschiedene Analysen. Wie und wann man welche Messungen durchführt und auf welchem Rover man welche Instrumente installiert, ist jedoch völlig offen. Das Erfüllen der Vorgaben spült lediglich Geld in die Kasse, ignorieren sollte man sie also nicht. Jeder Start kostet ja ebenso wie das Erforschen eines neuen Geräts und man kann durchaus in einer Sackgasse landen.

Letzteres ist grundsätzlich kein Problem – und trotzdem schlägt es auf den Magen, weil Bohemia Einsteigern kaum den Weg zeigt. Die grundlegende Steuerung erklären die Entwickler zwar, etliche zentrale Abläufe bleiben aber außen vor, was auch deshalb frustrierend sein kann, weil man nicht einmal den Hinweis erhält, warum man gerade in einer Sackgasse steht. Das Erforschen des Spiels steht quasi vor dem eigentlichen Spiel und das ist ärgerlich!


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