Im Test:
Rollende Langeweile
Mysteriöse Rätselwelt? Von wegen! Seit Stunden rolle ich jetzt von einem Puzzle zum nächsten; vorbei an einer sterilen Kulisse ohne Mensch und Tier und ohne Seele. Ein plakatives Stillleben ähnlich den kalten Tech-Landschaften mancher Demo-Künstler – daran erinnern mich die leeren Stimmungsbilder. Viel zu selten gibt die Umgebung etwas von ihrer Geschichte preis. Ich entdecke keine Geheimnisse und ich spüre keine Verstecke auf, die meine Neugier wecken.
Stattdessen rolle ich eine Kugel, die zu Beginn wie ein Meteorit auf die Oberfläche stürzt, von einem Rätselraum in den nächsten. Auf dem Weg dorthin schiebe ich Steine aus dem Weg oder nutze sie als Kanonenkugel und lese drei Leuchtkugeln auf, die den Eingang zum kommenden Raum öffnen. Ich kann sogar mehr als drei Kugeln finden, um... für nichts. Und obwohl ich die Kugel aktiv bewege, fordert das Auflesen nicht einmal die Fingerfertigkeit in anspruchsvoller Weise.
Wenn links oben ist...
Sobald ich in einen der Rätselräume gelange, die wie gläserne Villen in der Landschaft stehen, ändert sich die Umgebung: Anders als die Außenwelt bestehen sie aus
Aufwändig wird das spätestens dann, sobald weitere Kugeln ins Spiel kommen, die ich an meine eigene heranziehen oder von ihr fort schieben kann. Schalter reagieren entweder auf meine oder eine der anderen Kugeln und bevor ich die verschieden farbigen "Helfer" nicht in unterschiedliche Ziele gelotst habe, komme ich nicht aus dem Raum heraus. Da steckt viel Stoff für knackige Rätsel drin, zumal ich es mir richtig schwer vorstelle, die Räume so zu gestalten, dass mehrere Kugeln auch nach mehrmaligem Drehen der Schwerkraft immer dorthin rollen, dass das Puzzle lösbar bleibt.
Programmierunglück
Ein wichtiges Element haben die Entwickler allerdings übersehen: Ich muss die Rätsel verstehen, damit ich sie lösen kann. Und genau diese Übersicht fehlt ihrem Spiel über
Während das Versuchsspiel ohnehin nicht lange dauert, bleiben Besitzer eines 32-Bit-Betriebssystems übrigens von vornherein außen vor: inFlux kann auf entsprechenden Windows-Versionen so häufig abstürzen, dass es unspielbar ist. Auch von Problemen bei 64-Bit-Systemen mit 8 GB Hauptspeicher wurde berichtet . Das sind keine ärgerlichen Fehler, das ist eine technische Katastrophe! Zumal die Probleme seit Monaten vor der Veröffentlichung bekannt waren .
Fazit
Es gibt ja ein paar Kopfnüsse, deren Aufbrechen Spaß macht – doch das sind Ausnahmen inmitten dröger Langeweile. Dabei ist die Idee der auf Knopfdruck kippenden Schwerkraft reizvoll. Weil die meisten Lösungen aber nicht planbar sind und somit das reine Ablaufen des einzig möglichen Weges zum Erfolg führt, verpufft das tolle Prinzip im spielerischen Garnichts. Ich könnte den Entwicklern für den Zusammenbau vieler idiotensicherer Konstrukte Respekt zollen, als Spieler bringt mir das allerdings herzlich wenig. Ähnlich leer fühlt sich das Erkunden einer Welt an, in der ich keine Geheimnisse entdecke und die sich vergeblich bemüht eine Geschichte zu erzählen. Auch die wenigen Puzzles außerhalb der Rätselräume verleihen ihr kaum Tiefe. Ein Schelm, wer denkt: Zum Glück werden manche nie in diese Luftnummer stolpern, weil inFlux auf einigen Betriebssystemen nahezu unspielbar ist.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Das interessante Schwerkraft-Drehen und die hübsche Kulisse reichen nicht aus, um den Kopf zum Qualmen zu bringen. Die miserable Technik "krönt" das schlechte Spiel.
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