Payne Nation
Alles beginnt mit einem inneren Monolog des Protagonisten Max: "Ist das das Ende? So vieles hat sich in den letzten Tagen geändert. Auch ich....." So geht es noch einige Sätze weiter, bevor es in die Vogelperspektive à la Hotline Miami geht. Max geht zur Tür, von außen hört er die Polizei eine Warnung aussprechen, bevor sich die Ereignisse überschlagen: Ein Zombie bricht durch die Eingangstür, bekommt einige Kugeln in den Rücken und Hinterkopf und sackt endgültig tot auf dem Flur zusammen. Und damit steckt Max mitten in der Zombie-Apokalypse, die (natürlich) nur er aufklären und beenden kann.
Zwar nutzt das in Dresden ansässige Team von Dreamworld Development erzählerisch Elemente des Film Noir, doch die Geschichte ist wenig geheimnisvoll, dazu mitunter etwas weitschweifend erzählt, so dass der im Ansatz aufkommenden Spannung der Wind aus den Segeln genommen wird. Angesichts des geringen Budgets gehen die englischen Sprecher zwar in Ordnung (es gibt keine deutsche Sprachlokalisierung), doch weder das zu bemüht wirkende Drehbuch noch die Regie können langfristig Atmosphäre aufbauen.
Untote Nation
Draufsicht, Dualstick-Action und haufenweise Gegner - das ist Splatter.
Mechanisch hingegen ist Splatter deutlich solider aufgestellt - auch weil man sich im Wesentlichen an der Formel bedient, mit der Housemarque auf der PS3 und PS4 in Form von
Dead Nation den klassischen Dualstick-Shooter erweitert hat. Mit dem linken Stick des Gamepads bewegt man die Figur durch Häuserschluchten oder die auf einen zustürmenden Feinde, mit dem rechten unabhängig davon die Schussrichtung, bevor man abdrückt. Dank akkurater Kollisionsabfrage funktioniert die Jagd auf Untote, Käfer oder Spinnen per Pad ebenso gut wie über Maus- und Tastatur, so dass man stets die volle Kontrolle hat. Allerdings verpasst man bei der Dauerfeuer-Action ein Spannungmoment, von dem auch Dead Nation gezehrt hat: Nachladen. Es hat zweifellos seinen Reiz, draufzuhalten, was das Munitionspack hergibt, ohne Gedanken an das Auswechseln des Magazins verschwenden zu müssen. Doch interessanter, spannender und auch taktischer wären die Gefechte, wenn man sich überlegen müsste, ob man sich lieber nochmal für ein bis zwei Sekunden zurückzieht, um neue Munition einzusetzen. Interessanterweise sorgt das Durchladen der Pumpgun immer wieder für kurze Momente dieser Art.
Mit Elementen wie Entscheidungen soll die Mechanik aufgewertet werden, doch letztlich bleibt vieles zu oberflächlich.
In einigen anderen Punkten geht Splatter sogar über das hinaus, was Dead Nation geboten hat. So kann man hier zahlreiche Gebäude betreten. Und es sind damit fast immer Spannungsmomente verbunden. Denn die Inhalte von Häusern und mitunter einzelnen Zimmern (samt ihrer feindlichen Bewohner) werden erst dann angezeigt, wenn man durch die Tür schreitet. Wenn zudem das Mobiliar nur von Max‘ Taschenlampe erhellt wird und düstere Schatten an die Wand wirft, aus denen die Feinde plötzlich angreifen, geht das Adrenalin nach oben. Doch diese Spannung kann nicht langfristig gehalten werden.