Aufstieg der KI-Helfer, oder: der gemütliche Weg zur Weltherrschaft
Immerhin kann ich viele der Aufgaben an KI-Helferlein abgeben – so man sie denn in dem Menü-Gewirr findet. Die Berater können selbstständig die Wirtschaft betreuen, für genug Rohstoff-Nachschub sorgen, Forschungswege beschreiten oder die Armee für ihren Einsatz fit machen. Dabei kann ich einstellen welchen Fokus die Helferl wählen sollen, z.B. ob meine Armee eher Befestigungen errichten oder schnell mobilisierbar sein soll, wie hoch der Anteil der Reservekräfte sein soll, oder ob ich eher viele oder starke Einheiten besitzen möchte.
Wuselig: großangelegte Truppenbewegungen überfordern die Engine ziemlich schnell.
Auch der Ausbau von Stützpunkten oder die Verlegung von Truppenteilen kann ich über die KI organisieren lassen, die dabei einen ordentlichen Job macht. So kann ich mich auf wesentliche Diplomatie-Aufgaben konzentrieren und muss mich nicht alle drei Minuten mit den unübersichtlichen Menüs herumschlagen, auch wenn mir das Spiel auf diese Weise sehr viel Kontrolle aus der Hand nimmt. Habe ich alle Berater aktiviert, schaue ich nämlich hauptsächlich zu wie mein Land funktioniert und plane die Feldzüge der Zukunft.
Gemächliches Tempo und kastrierte Diplomatie
Das alles nimmt unheimlich viel Zeit in Anspruch. Die Tage vergehen selbst auf der höchsten Geschwindigkeitsstufe alles andere als schnell und verdammen mich dank der langen (aber zugegebenermaßen realistischen) Bauzeit von
Die Kulisse ist hoffnungslos veraltet. Besonders schlimm: Die Explosionseffekte.
Gebäuden, Panzern oder Forschungseinrichtungen oft zur Tatenlosigkeit. Vom 1. Januar 1936 bis zu meinem (nicht ganz historisch akkuraten) Angriff auf die Tschechoslowakei 1938 sind z.B. fast drei Stunden vergangen, in denen ich die größte Zeit meiner Armee beim Wachsen zuschaute oder mich mit der Diplomatie beschäftig habe. Welteroberung ist eben kein Unterfangen für eine Nacht.
Schade ist, dass gerade die Diplomatie zu wenig Spielraum im internationalen Ringen um die Vorherrschaft bietet. So habe ich zwar die Möglichkeit Freihandels-, Verteidigungs-, und Transit-Verträge abzuschließen, Waren zu tauschen oder mit Technologien zu handeln. Es fehlt mir aber die Möglichkeit, Staaten direkt mit Krieg zu drohen, zu Gebietsverzichten zu überreden oder auf diplomatischer Ebene auf Truppenansammlungen oder Bündnisse zu reagieren. Ja, ich kann die jeweilige Regierung oder Opposition finanziell unterstützen oder sogar Aufständische ausrüsten – ich kann aber nicht mit einem Kriegseintritt drohen.