Im Test: Ein Dreamteam für die grauen Zellen?
Gemeinschaftliche Katzenrettung
Das Prinzip erinnert an Blinx und The Misadventures of P.B. Winterbottom. Zunächst hüpfe ich mit Protagonist Marvin the Cat durch klassische Plattform-Levels. Die vom Berliner Entwickler Brightside Games erschaffene Katze ist der einzige Neuling im Spiel. Da es dem gutgelaunten Stubentiger an Fähigkeiten mangelt, müssen bekannte Gesichter einspringen: Sobald ich einen der Speicherpunkte berühre, flitze ich mit einer anderen Figur weiter. Mit dem explosiven Clunk aus Awesomenauts laufe ich unter drei schwere Felsbrocken und schleudere sie mit meiner Sprengkraft in Richtung Himmel.
Praktischer Wackelpudding
Praktisch sind auch die Fähigkeiten von Wackelpudding Jitters: Der knallgrüne Wabbler kann einem glucksenden Flutsch-Geräusch kleine Plattformen in die Luft pflanzen, welche ich danach im zweiten Anlauf mit Marvin überquere. Da zwischendurch immer wieder die Zeit zurückgespult wird, wirbeln nach und nach immer mehr Figuren der vorigen Durchgänge gleichzeitig über den Schirm – wie in P.B. Winterbottom. Clunk sprengt ein paar Felsbrocken aus dem Weg, Jitters baut im passenden Rhythmus Plattformen und zur Krönung durchquere ich mit Marvin das Gewusel. Nur er kann auch die versteckten Errungenschaften einsammeln. Ebenfalls dabei sind Super Crate Box Guy aus dem gleichnamigen Spiel, Black Fluff Ball aus Badland, Tiny aus Tiny & Big oder Mi aus Knytt Underground.
Copy & Paste
Gut gefallen hat mir dagegen die Musik. Die locker-flockigen Synth-Stakkatos und kurzen Streicher-Klänge erinnern sofort an Amiga-Klassiker wie Mr. Nutz. Auch die Geschichte wird zwar schlicht präsentiert, rahmt das Hüpfen aber passend ein: Immer wieder nimmt der an der Tastatur sitzende Entwickler Kontakt mit der in der Videospielwelt gefangenen Katze auf und hackt die Spiele der Indie-Kollegen, damit sie zur Hilfe eilen.
Fazit
Im Prinzip steckt hinter Team Indie eine coole Idee: Die mehr oder weniger bekannten Gesichter aus diversen Plattform-Knoblern bringen nach und nach ihre Stärken ein, bis Katze Marvin schließlich sicher durch die mit Stachelkugeln und Gegnern verseuchte Welt ans Ziel hüpfen kann. Das ständige Zurückspulen und die geschickt untereinander verwobenen Koop-Aktionen mit den vorhergehenden Läufen machen ähnlich viel Spaß wie bei P.B. Winterbottom. Oft funkt aber die hakelige Steuerung dazwischen, so dass man unnötig oft die Rückspul-Taste drücken muss. Auch der steil ansteigende Schwierigkeitsgrad und die sehr schlichten Kulissen dämpfen den Spaß am zeitmanipulierten Koop-Knobeln. Wer die Originale schon kennt und dringend neuen Nachschub braucht, kann trotzdem einen Blick riskieren – mit Titeln wie The Swapper oder dem Klassiker Braid gibt es aber deutlich bessere Alternativen.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Die zahlreichen Fähigkeiten sind geschickt miteinander verwoben, doch eine hakelige Steuerung und Balance-Probleme machen den Plattformknobler mitunter frustrierend.
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