Im Test: Ein Mann, ein Albtraum
Das Ende ist ein neuer Anfang
Der Horrortrip beginnt mit einem Ende. Nach einer kurzen Einleitung stürzt sich Protagonist Jacob von einer Klippe. Und während man noch rätselt, was den Verzweifelten zum Freitod getrieben haben könnte, erwacht er im
Ohne Erinnerung an die Geschehnisse vor dem Fall streift man durch die finstere Korridore des Motels und wird urplötzlich mit schrecklichen Monstrositäten konfrontiert, bei denen nur die Flucht bleibt. Immer tiefer gerät Jacob in einen Albtraum, der mehr und mehr einer Vorhölle gleicht. Was ist geschehen? Und ist er wirklich „schuldig“, wie blutige Notizen an der Wand suggerieren?
Terror in der Dunkelheit
Ähnlich wie bei Claire oder The Cat Lady erkundet man Jacobs Albtraum in einer stimmungsvollen 2D-Kulisse. Alle Charaktere sind schemenhafte Schatten, die sich nur durch farbige Accessoires voneinander unterscheiden lassen. Fein gezeichnete Hintergründe, tolle Lichtstimmung und vor allem die grandiose Soundkulisse erzeugen eine dichte
In den finsteren Gängen begegnet man immer wieder grotesken Monstren, die Jacob mit einem Schlag endgültig erledigen können. Um den fiesen Viechern aus dem Weg zu gehen, muss man sich mit abgeschalteter Taschenlampe hinter Kisten in der Dunkelheit verstecken und mittels eines Minispiels Jacobs Herzschlag kontrollieren. Oft muss man einen Bereich mehrfach durchqueren, daher sollte man sich die Bewegungsmuster der pirschenden Monstrositäten einprägen und ihnen auf ihren Routen entgehen, während man Schlüssel oder Gegenstände sammelt. Dennoch stirbt man oft, was teilweise in störendes Trial-and-Error ausarten kann.
Besonders cool: Oft kann man den Feinden ausweichen, indem man an Türen ihren Schritten und Geräuschen lauscht, ihre Bewegungen durch Türspione beobachtet oder auf Jacobs Beschreibungen vertraut, während er durch Spalten im Gemäuer späht.
Plötzlicher Szenenwechsel
Wie bei Silent Hill wechselt der Schauplatz teilweise unvermittelt zu lichtdurchfluteten und vergleichsweise
Dies schadet dem Spielfluss, zumal u.a. The Cat Lady gezeigt hat, wie wichtig gute Sprecher für die Immersion eines Horror-Adventures sein können. So werden selbst dramatische Szenen verhältnismäßig spröde präsentiert, was im starken Kontrast zur gelungenen übrigen Vertonung des Abenteuers steht und teilweise ungemein deplatziert wirkt.
Gehobener Standard
Trotz seiner ansonsten sehr gelungenen Atmosphäre und durchaus spannenden Geschichte, in deren Zentrum die Vergangenheitsbewältigung steht, kommt Kennern von Silent Hill und Abenteuern wie Claire oder The Cat Lady in Jacobs Albtraum einiges sehr bekannt vor. Sowohl der Handlungsverlauf inklusive des obligatorischen Twists gegen Ende als auch die Schleich- und Spielmechaniken sind allesamt bekannt und bewährt. Dennoch wird die Handlung
Neben dem klassischen Finden und Kombinieren von Gegenständen gibt es einige Minispiele, darunter das Stimmen einer Gitarre oder eine kurze Piano-Einlage, die den Spielverlauf etwas auflockern. Bei der Suche nach Gegenständen muss man zudem genau auf Jacobs Umgebung achten, da wichtige Bereiche nicht hervorgehoben werden, sondern meist Bestandteil der Hintergründe sind.
Fazit
Silence of the Sleep bietet soliden Horror ohne große Überraschungen. Düsterer Terror und entspanntes Erkunden wechseln sich routiniert ab. Die ordentlichen Rätsel und Minispiele erfüllen ihren Zweck und die Geschichte bleibt bis zum Ende interessant. Dennoch reichen Atmosphäre und Handlung nicht an das Gold-prämierte The Cat Lady heran, da man auf eine Vertonung der guten Dialoge verzichtet hat. Dies steht in starkem Kontrast zur sehr guten übrigen Geräuschkulisse sowie dem tollen Soundtrack und verwässert die beklemmende Atmosphäre. Zudem bleibt man bei der Erzählung zu konventionell und kann nicht so überraschen wie Silent Hill 2, auch wenn spielmechanische Elemente wie z.B. das Spähen durch Türspione überzeugen.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Solider 2D-Horror mit tollem Sound und guter Atmosphäre, der spielerisch und inhaltlich aber nicht über das Mittelmaß hinauskommt.
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