Test: Beyond Divinity (Rollenspiel)

von Bodo Naser



Beyond Divinity
Entwickler:
Publisher: Ubi Soft
Release:
02.04.2004
Spielinfo Bilder  
Im Jahre 2002 konnte das Action-Rollenspiel Divine Divinity keine großen Lorbeeren einheimsen, da das Gameplay allenfalls durchschnittlich und die altbackene Grafik schlicht hässlich war. Jetzt ist Larians Nachfolger Beyond Divinity bei Ubisoft erschienen, der jedoch nicht an die ohnehin dürftige Fantasy-Story des Vorgängers anknüpft. Leider krankt auch das Sequel an den altbekannten Macken, wie euch unsere Review verrät.

Typisches Gameplay

Spielerisch erinnert Beyond Divinity stark an Action-Rollenspiele wie Diablo, Sacred oder Dungeon Siege, ohne aber deren Qualität zu erreichen. Es geht darum, mit eurer Zweimann-Party die sehr ausgedehnten Lande zu erforschen, möglichst viele Monster zu plätten und wenig einfallsreiche Quests zu lösen, was lästige Bugs bisweilen verhindern. Wählbar ist nur einen Charakter, den ihr aus den drei Klassen Krieger, Magier und Überlebenskünstler bestimmen könnt. Durchs Kämpfen und für erledigte Aufgaben erhalten eure Recken Erfahrungspunkte. Neben den typischen Eigenschaften wie Stärke, Schnelligkeit oder Intelligenz dürft ihr dabei noch spezielle Fähigkeiten ausbauen, deren Zahl für ein Rollenspiel dieser Art recht umfangreich ist. Ein Multiplayer existiert hingegen nicht.    

Das unfreiwillige Duo aus Held und Todesritter.

Missliche Lage

Die Hintergrundgeschichte von Beyond Divinity spielt zwar in derselben Welt wie der Vorgänger, stellt aber keine Fortsetzung dar: Durch einen Fluch wurdet ihr, der ihr eigentlich ein Streiter des Lichts seid, gegen euren Willen mit einem finsteren Todesritter verbunden. Da eure Seelen untrennbar miteinander verschmolzen sind, müsst ihr nunmehr als dynamisches Duo durch die verwirrend gezeichneten 2D-Dungeons streifen. Dieser unnatürliche Zustand kann natürlich nicht angehen, weshalb ihr auch als "Spaltläufer" durch die Dimensionen reist, um den Fluch zu bannen. Obwohl die Story einfallsreich ist, wurde sie im Spiel schlecht umgesetzt. Nicht einmal für einen Disput mit eurem verhassten Begleiter wie bei Knights of the Old Republic reicht es, wofür es schließlich genügend Anlass gebe.

Kein leichter Einstieg

Selbst auf der einfachsten Schwierigkeitsstufe ist der Start eine Herausforderung, denn ihr müsst zu zweit und ohne große Ausrüstung aus einem alptraumhaften Kerker voller Leichen entfliehen. Überall trefft ihr auf Wachsoldaten, Skelette und deren Anführer, die euch das Überleben schwer machen. Stirbt einer eurer Streiter, ist das Spiel sofort für beide vorüber. Leider hängt es oft vom Zufall ab, ob ihr im Gefecht siegt. Auch die Einnahme von rettenden Tränken ist alles andere als simpel, da sie rar sind und dafür zudem keine Kurztaste existiert. Da hilft oft nur ein Nickerchen im Heu, das euch wieder zu Kräften kommen lässt. Mit dem sehr praktischen Schlafsack ist das sogar fast überall möglich.

Gegner wie z.B. diese Skelette machen eurer Party das Leben schwer.


Furchtbare Wegfindung

Die Bedienung des Action-Rollenspiels offenbart schon bei den ersten Kämpfen gegen die klassischen Monster, wie umständlich und darüber hinaus ungenau sie ist. Da eure Helden nicht immer gleich reagieren, wird der Ausgang der zahllosen Gefechte wie schon erwähnt oft zur Glückssache. Immerhin lassen sich die Maustasten frei mit Spezialattacken belegen. Darüber hinaus ist auch die Wegfindung nicht ausgereift, da eure zwei Einfallspinsel öfters in Sackgassen feststecken. Den Spieler verwirren zudem die kleinteilig gezeichneten Räume, in denen erst auf Tastendruck alle winzigen Gegenstände angezeigt werden. Auch im Inventar gehört mal ordentlich aufgeräumt! Zum Glück gibt es eine Pausenfunktion, bei der ihr in Ruhe Befehle geben könnt, was ein wenig mehr Ruhe bringt.

Kommentare

MasterFeidn schrieb am
Ich habe mir Divine Divinity, also den Vorgänger von diesem Spiel über den hier gesprochen wird, geholt und muß sagen, dass es ein sehr gutes Action-Rollenspiel ist.
Wenn man sich nicht durch das erste, - zugegeben - zu lange Dungeon blenden lässt, bekommt man danach ein wirkliches Goldstück.
Und ich habe die ganzen RPG Klassiker wie Baldurs Gate, Planescape Torment, Arcanum, Fallout etc. gespielt.
Wie kann man den Vorgänger als "mau" bezeichnen Bodo? Verstehe ich nicht...
Und Grafik ist sowieso kein Maßstab bei einem RPG.
Pingu2002 schrieb am
Nahezu jeder in meinem Freundeskreis hat sich das Spiel gekauft und konsequent durchgespielt, weil es ihnen sehr gut gefallen hat.
Was mich zu dem Schluß kommen läßt, das das Spiel wohl eher Erwachsene anspricht als jugendliche Printmagazineleser, welche sich hauptsächlich nur nach diesen sicherlich ungespielten \"Tests\" orientieren.
mfG
kleiner frecher pinguin
Pingu2002 schrieb am
Nahezu jeder in meinem Freundeskreis hat sich das Spiel gekauft und konsequent durchgespielt, weil es ihnen sehr gut gefallen hat.
Was mich zu dem Schluß kommen läßt, das das Spiel wohl eher Erwachsene anspricht als jugendliche Printmagazineleser, welche sich nur nach diesen ungespielten \"Tests\" orientieren.
mfG
kleiner frecher pinguin
Pingu2002 schrieb am
Divine Divinity war eins der Spiele, welche ich nicht mehr aufhören konnte zu zocken. Bis 7 Uhr früh !
Die Grafik war extrem detailliert und fein, genau richtig für ein solches Spiel. Die Story und die missionen vom feinsten.
Genau deshalb spielt man wohl ein rpg.
Soll ja kein HL2 sein.
Und ich spiele seit dem C64, seit 1983.
Dies vertritt auch so ziemlich 100%ig die Meinung eines jeden, der das Spiel wirklich durchgespielt hat und dies nicht nur so behauptet, um es dann niederzumachen.
Lest mal im Larian-Forum für diese Spiel, die Leute müßten so wie ich alle total vertrottelt sein, wenn ihnen das Spiel so sehr gefällt.
Trotzdem euch allen ein schönes WE mit euren Lieblingsspielen, der
kleine freche Pinguin
Bommelchen schrieb am
Sicher vetrtitt jeder seine Meinung, doch es wird eben mit härteren Bandagen ,,gekämpft,, doch das würde jetzt zuweit wegführen ;)
schrieb am