Test: Beyond Divinity (Rollenspiel)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: Ubi Soft
Release:
02.04.2004
Spielinfo Bilder  
Spezialfähigkeiten erproben

Lobenswert sind jedoch die vielen Spezialeigenschaften, für die ihr bei jedem Levelaufstieg rare Punkte erhaltet. Hier könnt ihr beispielsweise die Treffsicherheit eures Kriegers für die einzelnen Waffengattungen verbessern oder eurem Dieb das Schleichen und Schlösser knacken beibringen. Auch höchst witzige Sachen wie "Tod vortäuschen" sind dabei. Mit das Beste daran ist aber, dass ihr die Auswirkungen der Spezialfähigkeiten antesten könnt, da sich diese ohne Problem löschen und komplett neu verteilen lassen. Hut ab, denn so etwas sucht man auch bei ausgewachsenen Rollenspielen wie Morrowind vergeblich. Ganz neue Fähigkeiten könnt ihr per Buch oder bei den wenigen Händlern erwerben. 

Nach einem Levelaufstieg habt ihr die Qual der Wahl, um die wenigen Punkte auf  neue Fähigkeiten zu verteilen.


Gimmicks und Fehler

Einerseits offeriert Beyond Divinity viele nette Einfälle wie das ständige Hoppen zwischen den Welten (Spaltlaufen) oder die Beschwörungspuppen, was für Abwechslung aber auch noch mehr Verwirrung sorgt. Bisweilen fragt ihr euch deshalb, in welcher Welt ihr denn gerade kämpft, da auch das ans Lager aus Diablo erinnernde "Battlefield" nicht nur der reinen Erquickung dient. Auch hier warten monsterbestückte Dungeons auf ihre Erforschung. Darüber hinaus könnt ihr eure Heldentaten im Logbuch nachlesen, wo eure wichtigsten Endgegner in einer Trophäenschau aufgelistet sind. Andererseits besitzt die deutsche Version auch jede Menge Bugs, die einem das Spiel vergellen und bisweilen sogar zum Absturz führen. Wer seine Helden schlafen legt, verfällt dabei unversehens selbst in eine Art Kriechgang, der mit dem Kopierschutz in Zusammenhang stehen soll. Ein erster Patch für die deutsche Version schafft hier Abhilfe.

Finstere Optik

Man darf den Designern von Larian gratulieren, denn sie haben mit Sicherheit eines der derzeit unübersichtlichsten Rollenspiele geschaffen, die es gibt! Nicht nur das Inventar und die fitzeligen Gegenstände sind schwer zu finden, auch das umständliche Navigieren durch die Räume ist trotz Zoomfunktion alles andere als ein Vergnügen. Fast immer bleibt der höchst unbefriedigende Eindruck zurück, etwas Wichtiges übersehen zu haben. Warum die animierten 3D-Protagonisten in einer derart unschön dargestellten 2D-Welt ihr Dasein fristen müssen, ist eine weitere berechtigte Frage. Überzeugend ist allenfalls die düstere Atmosphäre, die durch Skelette, abgetrennte Köpfe und Gliedmaßen der Gemarterten gekennzeichnet ist, die allerorten herumliegen. Das finstere Geschehen auflockernde Filmchen fehlen leider ganz.

Wenigtens die Zaubersprüche können die triste Grafik ein wenig auflockern.


Sprachausgabe vermisst

Wer das lokalisierte Beyond Divinity spielt, wird abgesehen von der recht passende Musik und wenigen an den ersten Teil von Diablo erinnernden Geräusche kaum etwas vernehmen, denn das Action-Rollenspiel gibt sich weitgehend geräuschlos. Die teils skurrilen Dialoge, bei denen ihr die Antworten auswählen könnt, nur im Wort nachzulesen, ist nur halb so witzig und entspricht ganz sicher nicht mehr dem heute üblichen Stand der Dinge. Dass ein derart umfangreiches Rollenspiel über keinerlei deutsche Sprachausgabe verfügt, ist daher eigentlich ein Unding. Hoffentlich entschließen sich die belgischen Macher doch noch dazu, eine solche per Sprach-Patch nachzuliefern.   

Kommentare

MasterFeidn schrieb am
Ich habe mir Divine Divinity, also den Vorgänger von diesem Spiel über den hier gesprochen wird, geholt und muß sagen, dass es ein sehr gutes Action-Rollenspiel ist.
Wenn man sich nicht durch das erste, - zugegeben - zu lange Dungeon blenden lässt, bekommt man danach ein wirkliches Goldstück.
Und ich habe die ganzen RPG Klassiker wie Baldurs Gate, Planescape Torment, Arcanum, Fallout etc. gespielt.
Wie kann man den Vorgänger als "mau" bezeichnen Bodo? Verstehe ich nicht...
Und Grafik ist sowieso kein Maßstab bei einem RPG.
Pingu2002 schrieb am
Nahezu jeder in meinem Freundeskreis hat sich das Spiel gekauft und konsequent durchgespielt, weil es ihnen sehr gut gefallen hat.
Was mich zu dem Schluß kommen läßt, das das Spiel wohl eher Erwachsene anspricht als jugendliche Printmagazineleser, welche sich hauptsächlich nur nach diesen sicherlich ungespielten \"Tests\" orientieren.
mfG
kleiner frecher pinguin
Pingu2002 schrieb am
Nahezu jeder in meinem Freundeskreis hat sich das Spiel gekauft und konsequent durchgespielt, weil es ihnen sehr gut gefallen hat.
Was mich zu dem Schluß kommen läßt, das das Spiel wohl eher Erwachsene anspricht als jugendliche Printmagazineleser, welche sich nur nach diesen ungespielten \"Tests\" orientieren.
mfG
kleiner frecher pinguin
Pingu2002 schrieb am
Divine Divinity war eins der Spiele, welche ich nicht mehr aufhören konnte zu zocken. Bis 7 Uhr früh !
Die Grafik war extrem detailliert und fein, genau richtig für ein solches Spiel. Die Story und die missionen vom feinsten.
Genau deshalb spielt man wohl ein rpg.
Soll ja kein HL2 sein.
Und ich spiele seit dem C64, seit 1983.
Dies vertritt auch so ziemlich 100%ig die Meinung eines jeden, der das Spiel wirklich durchgespielt hat und dies nicht nur so behauptet, um es dann niederzumachen.
Lest mal im Larian-Forum für diese Spiel, die Leute müßten so wie ich alle total vertrottelt sein, wenn ihnen das Spiel so sehr gefällt.
Trotzdem euch allen ein schönes WE mit euren Lieblingsspielen, der
kleine freche Pinguin
Bommelchen schrieb am
Sicher vetrtitt jeder seine Meinung, doch es wird eben mit härteren Bandagen ,,gekämpft,, doch das würde jetzt zuweit wegführen ;)
schrieb am