Durchwachsene Kampagne
Ganz allgemein unterteilt sich der Feldzug in zwei Teile. Es gibt einerseits die Sternenkarte auf der die Missionen ausgewählt und die eigene Flotte verwaltet werden und andererseits die Echtzeit-Schlachten auf kleinen Weltraumkarten. Auf der Sternenkarte darf man pro Runde mehrere Einsätze (je nach erreichter Ruhmstufe) angehen. Neben storyrelevanten Missionen sind oft diverse andere Nebeneinsätze zu absolvieren, wobei es meist mehr Aufträge gibt, als Züge in der Runde zur Verfügung stehen. Ungewöhnlich aber gut: Eine verlorene (selbst eine storyrelevante) Mission bedeutet nicht, dass der Feldzug vorbei ist. Vielmehr muss man dann mit den Konsequenzen (stärkerer Gegner, Minuspunkte für verlorene Planetensysteme) leben.
Die Sektorkarte nach der zehnten Runde.
Neben der Missionsauswahl darf man auf der Sektorkarte bzw. in Port Maw die eigene Flotte verwalten. So kann man gegen Ruhmpunkte, die man logischerweise im Kampf verdient, Slots für neue Raumschiffe freikaufen, bestehende Schiffe mit neuen Fähigkeiten versehen und die Crew der Vehikel aufwerten. Doch so vielfältig die Optionen auf den ersten Blick ausfallen, so richtig nützlich sind nur wenige Optionen, wie z.B. die Verbesserung des Meisterschützen oder des Kapitäns (verringert Meuterei-Gefahr) oder die Schildüberladung (kurzzeitig stärkerer Schutzschild) oder den Mini-Warpsprung für spontane Kursänderungen. Wirklich schade ist, dass man an der Bewaffnung und der Ausstattung der Raumschiffe kaum direkte Änderungen vornehmen kann. Die Anpassung beschränkt sich auf vorgegebene Spezialfähigkeiten, Crewtalente und Co. pro Erfahrungsstufe des Vehikels.
Vor einer Schlacht dürfen die Positionen der Schiffe festgelegt werden. Auf die automatische Platzierungsfunktion sollte man sich jedoch nicht verlassen.
Packende Kämpfe im Weltraum
Bei den Missionstypen weiß vor allem der "Kreuzer-Kampf" zu gefallen. Hierbei treten einfach zwei Flotten auf - in der Regel zu kleinen Schlachtfeldern - gegeneinander an. In dieser Variante kommen die taktischen Kämpfe im zweidimensionalen Weltall mit den trägen Raumschiffen am besten zur Geltung. Dicke Pötte feuern Breitseiten in vorgegebenen Abständen ab, Spezialfähigkeiten werden aktiviert, Unterbereiche (z.B. Generator oder Antriebe) von feindlichen Schiffen werden anvisiert und Torpedos abgefeuert.
Auch wenn die Duelle zwischen den Schiffen - je nach Gruppenkonstellation - einige Minuten dauern können und stellenweise wenig Eingriffsmöglichkeiten bieten, gibt es immer wieder Momente, in denen man exzessives Mikromanagement leisten und schnell Ausweichmanöver einleiten, einen meuternden Kapitän exekutieren oder den Warpsprung eines anderen Schiff verhindern muss. Für solche Momente gibt es eine praktische „Zeitverlangsamung“. Problematisch ist aber die Transparenz des Kampfablaufs, denn im Gegensatz zu anderen Strategiespielen ist es schwer ersichtlich, ob meine Flotte nun den Sieg davongetragen hat, weil die Schiffe gut ausgewählt waren, die Ziele richtig gewählt wurden,
Zwischensequenzen in der Kampagne werden mithilfe animierter Bilder dargestellt.
die Kampfbefehle sinnvoll, die Spezialaktionen gut eingesetzt waren oder nicht.
Bei diesen puren Schiffskämpfen kann Battlefield Gothic: Armada überzeugen, sofern man sich von dem Gedanken verabschiedet, große Flottenverbände zu steuern. Aufgrund der allgegenwärtigen und überzogen limitierten Flottenpunktebeschränkung beim Missionsstart ist man darauf angewiesen, eine Auswahl aus dem Flottenrepertoire zu treffen. Meistens ist man mit einer überschaubaren Flotte unterwegs.