Test: Der verborgene Kontinent (Adventure)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: bhv Software GmbH
Release:
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Spielinfo Bilder  
Zwar kann das akustische Ambiente mit Vogelgezwitscher, plätscherndem Wasser und pfeifenden Winden etwas Stimmung erzeugen. Aber vor allem die Schrittgeräusche enttäuschen mit ewig gleichen Samples - egal ob Sand, Stein oder Holzuntergrund. Und die Melodien sind zwar lieblich, aber auch zu dezent, als dass sie die Sterilität aufbrechen könnten. Die deutschen Sprecher und Texte sind gut, ohne besonders markant zu sein.

So skurril die Bewohner der Parallelwelt auch wirken, so gekünstelt präsentieren sich auch manche Dialoge. Ariane stellt sich für eine Reporterin zudem sehr dümmlich an.  Da fällt die Identifikation sehr schwer...

Knobel-Eldorado mit Tücken

Es gibt viele, abwechslungsreiche und teilweise angenehm knackige Rätsel: Egal ob einfaches Komnbinieren und Präparieren von Gegenständen, Symbolanordnungen, Legepuzzles, Zahlenspiele, Fotoexperimente, chemische und mathematische Knobeleien, simples Anwenden wie Licht im Dunkeln, Feuer zum Härten oder physikalische Spielchen mit Strom oder Reibung - die Welt unter dem Vulkan ist ein kleines Eldorado für alle Kopfnussfreunde. Echte Point&Click-Fans werden also durchaus auf ihre Kosten kommen.

Ein echtes Highlight sind die Rätsel trotzdem nicht: Oft muss man penibel auf das altbekannte Mausabtasten des Bildschrims zurückgreifen, um keine Gegenstände zu übersehen - sie leuchten weder beim Näherkommen auf wie in Baphomets Fluch noch benutzt Ariane ihre Augen, um euch auf Entdecktes aufmerksam zu machen. Vergesst ihr  etwas, könnt ihr euch zudem auf sehr lange Laufwege gefasst machen, denn manche der vielen obskuren Dinge werden erst sehr spät benötigt. Interaktivität? Fehlanzeige.

Zum nervigen Bildschirm-Jogging gesellt sich noch ein weiterer Stolperstein, der den Spielspaß dämpft: die fehlende Interaktivität. Warum lassen sich die Gegenstände
nicht näher betrachten? Gerade das Drehen und Zoomen der kleinen Schätze hätte den Entdeckerdrang zusätzlich angeregt. Nicht umsonst ist die Lupenfunktion für viele Genre-Fans das Salz in der Adventure-Suppe.

Immerhin können sowohl die Innenarchitektur als auch  die Vielfalt der Rätsel überzeugen.  Es geht physikalisch, mathematisch und  kombinatorisch zur Sache.

Und warum gibt es nicht wenigstens eine erläuternde  Beschreibung zu all den Knochen, Muscheln, Seilen und Pilzen, die sich im Inventar tummeln? Dass die Protagonistin all die gefundenen Dinge nicht akustisch kommentiert ist die eine Sache.

Was trieben die Nachfahren der ersten Kolonisten bloß im Inneren des Vulkans? Warum gibt es hier Maschinen und Saurier? Fragen über Fragen, die mit der Zeit beantwortet werden.

Aber dass es noch nicht mal ein, zwei Sätze zu Form und Beschaffenheit gibt, ist unverständlich und raubt der Welt nicht nur eine Menge Charme, sondern lässt manche Rätsel unverschämt obskur wirken: Denn wenn man an einer Pforte Symbolsteine anhand eines Verses anordnen muss, aber die abgebildeten Zeichnungen teilweise zwei- und dreideutig zu verstehen sind, kommt Frust auf. Anstatt schön logisch vorzugehen, ist dann auf einmal stumpfes Ausprobieren angesagt.

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Kommentare

AnonymousPHPBB3 schrieb am
Ihr mögt die abenteuerlichen Geschichten von Jules Verne? Wollt einen Vulkan von innen sehen? Und dabei knackige Rätsel lösen? Dann könnte "Der verborgene Kontinent" einen Abstecher wert sein. Das Adventure von Frogwares lockt mit klassischem Point&Click in mysteriöse Welten. Ob uns der Ausflug begeistert hat, verrät der Test!<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=2493" target="_blank">Der verborgene Kontinent</a>
schrieb am