Test: Ashes of the Singularity (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Entwickler:
Publisher: Stardock
Release:
31.03.2016
Erhältlich: Digital (Steam), Entwicklerseite
Spielinfo Bilder Videos
Clevere Einheiten und Gegner

Ashes of the Singularity punktet in einem Bereich, der bei vielen Echtzeit-Strategiespielen in der Regel vernachlässigt wird, und zwar bei der Computerintelligenz. Die eigenen Einheiten verhalten sich im Kampf sehr clever, suchen sich basierend auf der eigenen Stärke (meistens) sinnvolle Ziele und attackieren selbstständig, selbst wenn der Feind noch weit weg ist - stellenweise sind sie sogar ein bisschen zu aggressiv. Vordefinierte Kampfhaltungen wie „Aggressiv“ oder „Passiv“ fehlen aber.  So greift die Raketenartillerie z.B. selbstständig durch Radaranlagen enthüllte Wärmesignaturen an, obgleich diese gar nicht im aktiven Sichtfeld sind.

Die eigenen Einheiten stellen sich im Kampf überraschend gut an und sogar die Wegfindung weiß trotz Truppenmassen auf den stellenweise gigantischen Karten zu überzeugen. Ähnlich gelungen sieht es beim Computergegner aus, der überraschend stark, kompromisslos und aggressiv agiert. Gerade schlecht oder kaum bewachte Kontrollpunkte bzw. Rohstoffanlagen werden bevorzugt attackiert und
Die Raketenartillerie attackiert auch undefinierbare Wärmesignaturen von Einheiten (Radar), die noch nicht im Sichtfeld sind.
Die Raketenartillerie attackiert auch undefinierbare Wärmesignaturen von Einheiten (Radar), die noch nicht im Sichtfeld sind.
wenn in der eigenen Basis nur ein Gebäude von der Luftverteidigung nicht geschützt wird, ist die Chance sehr hoch, dass der KI-Gegner dieses Ziel bombardieren wird. Doch trotz der Vehemenz der KI-Attacken hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Gegner nicht alle möglichen Routen zum Angriff nutzten. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass ich in den Echtzeit-Strategiespielen der letzten Jahre keine annährend so gute Computerintelligenz wie in Ashes gesehen habe.

Tolle Grundlage, aber …

Moment Mal! Große Schlachtfelder, strategisches Vorgehen, stetiger Expansionsdrang, ausbaubare Dreadnoughts und clevere Einheiten sowie Gegner - das klingt doch alles ziemlich gut. Stimmt schon, aber leider verbaut sich Ashes of the Singularity selbst den Weg. Denn abgesehen von den weitgehend interaktivlosen und uninteressanten Schlachtfeldern (StarCraft ist da meilenweit voraus) sind es vor allem das biedere Einheitendesign, die langweiligen Fraktionen, die generischen Upgrades und die schlechte Kampagne, die dem Spiel schaden.

Ein Frontalangriff auf das gegnerische Hauptquartier
Ein Frontalangriff auf das gegnerische Hauptquartier
Gerade bei der Vielfalt der Fraktionen und der Einheiten wird nicht mehr als das Standard-Repertoire geboten. Die beiden Fraktionen, die Posthumanen (sehr futuristische Menschen) und das Substrat (Computerintelligenz), unterscheiden sich zu wenig. Während die Einheiten der Posthumanen in den Gefechten ein bisschen länger durchhalten, sind die Einheiten des Substrats ein bisschen mobiler und verfügen über Energieschilde mit Wiederaufladefunktion. Bei den Posthumanen darf man vier Fregatten (Aufklärer, Raketen, Nahkampf, Sanitäter), vier Kreuzer, drei Lufteinheiten (Luftkampf, Bomber, Aufklärer) und drei unterschiedliche Dreadnoughts bauen. Bis auf die Dreadnoughts sind die Einheiten allesamt nach Schema F und Schere-Stein-Papier-Prinzip gestaltet. Keine Spezialfähigkeiten. Keine Transformationen. Keine modularen Ausbaustufen. Keine Besonderheiten. Nichts. Beim Substrat sieht es ähnlich aus. Sie verfügen über 15 generische Standard-Einheiten, die in zwei Fabriken gebaut werden. In dem Bereich haben die Entwickler aber Besserung gelobt und versprechen eine dritte Fraktion, neue Einheiten und diverse weitere Inhalte.


Kommentare

casanoffi schrieb am
@Numrollen: wie viel RAM hast Du?
Ich merke, dass meine 8 GB definitiv nicht genug sind, um das Spiel im Lategame noch flüssig darstellen zu können.
Numrollen schrieb am
Ich steh ja auch auf Supcom/fa was ja leider im Late und Endgame absolut beschissen zu spielen ist, selbst mit HighEnd Rechnern im LAN. Da ist AofS deutlich besser, selbst mit einem Bildschirm voller Verwüstung spielt es sich so wie man es erwartet. Es hat kein Ramleak, kein slowdown, ressourcen sind zwar oft etwas knapp um wirklich Flüsse zu bauen aus Einheiten aber es ist mir einfach zu teuer. Ich wollte damals die AiO Edition kaufen für 80??, war mir einfach zu teuer für das was ich bereits damals gesehen habe. Da müssen schon krasse Addons her das sich das wirklich noch abwechslungsreich spielt.
Caparino schrieb am
Also die Screenshots sehen auch nicht so toll aus.
Irgendwie etwas beliebig das Design.
Muss doch mal drin sei sich wirklich zu steigern.
Zirpende_Grille schrieb am
casanoffi hat geschrieben:
Justin.Bailey hat geschrieben:Gleicher Schrott wie Gery Goo...
Kann ich so nicht bestätigen.
Allein schon weil AotS ein Macro- und Grey Goo ein Micro-RTS ist, kann ich beide Spiele nicht miteinander vergleichen.

Mechanisch vielleicht nicht aber durchaus die Kampagne. Wobei ich da Grey Goo noch als das bessere Spiel sehe. Dort war zwar die Story und die Charaktere langweilig³ aber immerhin war die Präsentation sehr gelungen. Bei Ashes hätte man sich die Kampagne lieber gespart und einen reinen Skirmish-Titel gemacht wie Sins of a Solar Empire. Finde die Wertung übrigens viel zu hoch angesetzt. Da gibt es endlich mal ein Spiel, das so richtig abgestraft gehört und dann vergibt 4P >70% :mrgreen:
casanoffi schrieb am
Justin.Bailey hat geschrieben:Gleicher Schrott wie Gery Goo...
Kann ich so nicht bestätigen.
Allein schon weil AotS ein Macro- und Grey Goo ein Micro-RTS ist, kann ich beide Spiele nicht miteinander vergleichen.
schrieb am