Auch bei den Upgrades und den Orbitalfähigkeiten wird eher an der Oberfläche gekratzt. Für beides sind "Quantenpunkte" erforderlich, die ein Quantengenerator (Gebäude) erzeugt. Bei den Upgrades kann man die Lagerkapazitäten für Metalle und Uran erhöhen oder Waffen, Panzerung und Radar verbessern - wohlgemerkt von allen Einheiten gleichzeitig. Schade! Hier wäre es interessanter gewesen, Einheitentypen gezielt stärken zu können, anstatt pauschal alle zu verbessern. Zudem kann man Quantenpunkte in Orbitalfähigkeiten (globale Aktionen mit Abklingzeit) stecken, um die Karte aufzudecken, einen Einsatztrupp anzufordern, einen EMP abzufeuern oder Einheiten zu reparieren. Mehr als der bekannte Genre-Standard wird nicht geboten, aber zumindest unterscheiden sich die Spezialfähigkeiten bei den beiden Fraktionen. Da die Quantenpunkte zusätzlich in die Erhöhung des Truppenlimits gesteckt werden müssen, muss man mit ihnen haushalten und entscheiden, ob Upgrades, Orbitalfähigkeiten oder mehr Einheiten im Augenblick sinnvoller sind.
Gefechte, Multiplayer und Kampagne
Ausfechten darf man die Massenschlachten in einer Einzelspieler-Kampagne, im Gefecht-Modus (Skirmish) und im Multiplayer (inkl. gewerteten Spielen). Die Schlachten im Gefecht-Modus machen aufgrund der starken Computerintelligenz (inkl. einstellbarem Schwierigkeitsgrad) durchaus Spaß, könnten aber von mehr Einheiten, mehr Abwechslung, mehr Kartenideen und mehr Tiefe profitzieren -
Schnöde Textfenster-Präsentation der Story in den Missionen der Kampagne.
gleiches gilt für die Multiplayer-Kämpfe, an denen bis zu sechs Personen teilnehmen dürfen. In den Sand gesetzt wurde hingegen die Kampagne, allen voran die Inszenierung. Während zwischen manchen Missionen überhastet geschnittene Renderfilmchen laufen, die den Konflikt zwischen den beiden Parteien thematisieren, sind in den Missionen bloß schnöde Textpassagen in Dialogfenstern zu lesen, bei denen nicht einmal das Spielgeschehen pausiert wird. Unwichtige und austauschbare Charaktere führen uninteressante Gespräche und erzählen eine Geschichte, die weder neugierig macht noch sonst wie fesseln könnte - dann doch lieber "keine Story" als dieser Murks. Nicht viel besser ist das Missionsdesign. Die übliche Mischung aus Basis verteidigen, Generatoren übernehmen, Gegner zerstören und Co. wird verlangt und mit Tutorial-Erklärungen angereichert. Klar macht die Computerintelligenz in der Kampagne eine gute Figur, sogar aber auch dafür, dass manche Missionen durch ihre unpräzise Beschreibung von "super-einfach" bis wirklich "hart" schwanken. Und wie gut ist bitte eine Mission gestaltet, in der man beigebracht bekommen soll, sein Dreadnought im Kampf gegen andere auf der Karte verteilte Dreadnoughts zu verbessern, nur um zu merken, dass man nach 25 Minuten die feindliche Hauptbasis überstürzt angreifen muss, da sonst der Gegner durch Siegpunkte gewinnt.
Ein Blick auf die Kampagnenkarte - sogar Bonus-Missionen sind vorhanden.
Letztendlich sind es die Siegpunkte (Turinium), die so gar nicht ins Konzept passen wollen. Denn zu der fehlenden Vielfalt gesellt sich die Tatsache, dass die Schlachten trotz der Größe der Karten und der Langsamkeit der Fahrzeuge überraschend schnell vorbei sind - viele Gefechte endeten nach ca. 30 Minuten. Oftmals war es gar nicht nötig, mehrere dicke Dreadnoughts zu bauen, Erfahrung sammeln zu lassen und Hunderte von Einheiten in Dauerschleife zu produzieren. Die Mechanik rund um die Turinium-Generatoren sorgt dafür, dass die Gefechte kurz bleiben, was ich bei den Massenschlachten allerdings eher störend finde. Schlecht ist die Idee nicht, da Patt-Situationen vermieden werden, jedoch beschneiden sie die Spielzeit der Partien zu arg und verhindern, dass größere Schlachten entbrennen. Last but not least ist die Standard-Spielgeschwindigkeit, die sich zum Glück umstellen lässt, zu langsam. Auf dem "normalen Tempo" hat man als Stratege einfach nicht genug zu tun, weil die Einheiten bekanntlich das Mikromanagement selbst übernehmen und Gebäudebau, Forschungsoptionen sowie Orbitalfähigkeiten dem Strategen zu wenig zu tun geben.