Test: DiRT Rally (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Codemasters
Release:
11.07.2016
07.12.2015
05.04.2016
Q1 2017
11.07.2016
05.04.2016
Erhältlich: Digital (Steam)
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ab 20,57€
Spielinfo Bilder Videos

Mehr als nur Rallye

Neben den klassischen Rallye-Veranstaltungen, die sich auf die sechs Schauplätze Griechenland, Wales, Monaco, Deutschland, Finnland und Schweden erstrecken, hat Codemasters zwei weitere Spielmodi in petto: Beim Bergrennen rast man in stark motorisierten Flitzern wie dem Peugeot 405 T16 auf der legendären US-Strecke Pikes Peak an gefährlichen Abhängen entlang vom Tal bis zur Spitze. Beim Rallyecross ist man dagegen nicht länger alleine auf der Strecke, sondern misst sich in Ausscheidungs-Runden gegen bis zu drei direkte Konkurrenten. Hier zeigt sich die KI zwar wieder etwas von der Codemasters-typischen Rempelseite, doch macht der intensive Positionskampf eine Menge Spaß und liefert ein willkommenes Kontrastprogramm zur Zeitenjagd.

Mühsames Freischalten

Mit Scheinwerferlicht geht
Mit Scheinwerferlicht geht's durch die verregnete Nacht!
Im freien Spiel stehen alle Modi, Schauplätze und der komplette Fuhrpark von Anfang an zur Verfügung. Innerhalb der dröge präsentierten Karriere sieht es leider anders aus: Hier müssen sämtliche Boliden erst mühsam freigeschaltet werden, indem man die hart erspielten Preisgelder in den Kauf investiert. Angesichts der niedrigen Auszahlungen und hohen Anschaffungskosten ist man gezwungenermaßen lange, sogar seeeeeehr laaaaaange beschäftigt, bis man die Garage ordentlich gefüllt hat und von jeder Klasse mindestens einen Vertreter sein Eigen nennen darf. Das ist besonders deshalb ärgerlich, weil einem dadurch der Zugang zu vielen täglichen, wöchentlichen sowie monatlichen Online-Veranstaltungen versperrt bleibt, die oft ein bestimmtes Modell oder zumindest eine Klasse für die Teilnahme voraussetzen. Selbst mit zahlreichen Erfolgen, sowohl bei Online- als auch Offline-Events, habe ich aktuell nur zwei Fahrzeuge in meiner Garage, etwas über 300.000 Credits auf dem Konto und kann mir die Anschaffung weiterer Modelle kaum leisten. Hinzu kommt, dass auch das Team-Management weiteres Geld verschlingt, wenn man später bis zu fünf Techniker einstellt, um sich dadurch höhere Effizienz bei den Reparaturen zu erkaufen. Eigentlich ein interessanter Aspekt, der aber auf Kosten des ohnehin knappen Budgets geht.

Gefährliche Abhänge, enge Straßen, fiese Kurven und Sprünge: Das Streckendesign ist großartig!
Gefährliche Abhänge, enge Straßen, fiese Kurven und Sprünge: Das Streckendesign ist großartig!
Wie gerne würde ich z.B. eine Meisterschaft innerhalb der Karriere in einer echten WRC-Schleuder absolvieren oder an einer entsprechenden Online-Herausforderung teilnehmen, werde aber durch diesen übertriebenen Grind-Zwang daran gehindert. Immerhin: Bei PvP-Events bekommt man die Möglichkeit, sich Wagen für 1500 Credits zu leihen, wenn man sich den Kauf nicht leisten kann, doch bei den Herausforderungen muss man das geforderte Auto meist besitzen. Schade, denn gerade dieses regelmäßige Duell mit anderen Spielern hat es mir angetan. Zum einen finde ich es klasse, dass jeder Teilnehmer nur einen Versuch hat, seine Zeit in den Asphalt zu brennen. Zum anderen gefällt mir, dass die Preisgelder daran gebunden sind, in welchem der drei Blöcke man am Ende mit seiner Zeit landet. Für den ersten Block ist es z.B. oft nötig, die Delta-Zeit – also die Durchschnittszeit aller Teilnehmer – zu unterbieten. Spannende Varianten wie der Wetteinsatz tragen zur Faszination bei: Hier setzt man einen beliebigen Betrag seines Vermögens ein und hofft, mit seiner Leistung am Ende mindestens im zweiten oder dem lukrativen ersten Block zu landen, um mit einem Bonus belohnt zu werden. Während Solisten abseits der offiziellen Karriere auch eigene Meisterschaften in den drei Spielmodi veranstalten dürfen, haben Online-Fahrer die Möglichkeit, sich in so genannten Ligen zu organisieren und dort gegen anderer Fahrer aus Fleisch und Blut um den Sieg zu kämpfen.

Starkes Streckendesign und gelungene Darstellung

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Hier seht ihr noch das einfache Setup. Im Detail sind später noch viel mehr Einstellungen in den einzelnen Kategorien erlaubt.
Nicht nur das Fahrgefühl, auch das Streckendesign ist dafür verantwortlich, um die Rallye-Faszination ordentlich einzufangen. Und hier hat Codemasters ebenfalls ganze Arbeit geleistet, denn die engen Straßen sorgen fast schon für Klaustrophobie, die fiesen Kurven, gefährlichen Abhänge und Hügel dagegen für steigenden Puls. Dazu gesellen sich die wechselnden Beläge von verschiedenen Schotter-Stufen über Asphalt und Beton bis hin zu Schnee und Eis. Selbst Veränderungen bei Witterung und Tageszeiten sind enthalten, wenn auch nicht bei allen Etappen und Schauplätzen. Trotzdem startet man neben Vor- oder Nachmittag vereinzelt auch in der Nacht oder muss sich mit Regen oder Nebel auseinandersetzen – schön. Selbstverständlich wird auch rein landschaftlich viel Abwechslung geboten, denn während in Griechenland z.B. weite Felslandschaften das Bild prägen, geht es in Finnland durch dichte (und gefährliche) Wälder, während in Monaco vereiste Gebirgsstraßen warten. Und das alles sieht auch noch klasse aus: Die Ego-Engine überzeugt durch eine saubere Darstellung sowie viele kleine Details auf und abseits der Piste, die man aber oft erst beim Betrachten der Wiederholungen richtig zu schätzen lernt. So z.B. die grandiosen Staubeffekte bei Abstechern nach Griechenland, aufgewirbelte Kiessteinchen oder kleine Kamera-Drohnen, die in der Gegend umher schwirren. Und auch der Sound kann sich hören lassen, wenn die Motoren aufheulen, Dreck unter dem Bodenblech knistert oder die Bremsen zunehmen quietschen.
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Kommentare

Dave Gaming schrieb am
Mit ein wenig Eingewöhnungszeit und Arbeit kommt man mit dem Controller auch prima zurecht. Bin auf einer Etappe mit Standardsettings (Controller) jetzt auf P34 global :D https://youtu.be/Xb2oSjbP4HQ
Mal schauen, was ich jetzt mit dem Fanatec CSW so hinbekomme.
Harth schrieb am
Hab mir das Game vor nem Jahr(?) zum schmalen Kurs im Early Access geholt.
Fande den Trailer damals richtig geil, so das ich das ganze einfach fördern musste.
Dirt 2 Habe ich damals immer im Multiplayer mit meinen Kumpels gezockt.
Schöne Rally Kurse im Kampf um die Zeit bei den man nach einander Zeitversetzt gestartet ist
und sofern man einen Fehler macht eingeholt bzw. überholt werden konnte mit Kollisionen und Crashes etc.
Es war einfach ein unglaublicher Spaß, man schraubte an den Karren lernte die Strecken auswendig ging bis an seine Grenzen jeder Fehler kostet den Sieg. Adrenalin Pur man brauchte absolute Konzentration...
Jetzt wird hier ein fantastisches Rallyspiel auf höchstem Niveau her gezaubert und es fehlt
KOMPLETT der Multiplayer Rally Modus, was ich einfach nicht verstehen kann.
Ich will die "alte" Zeit zurück im neuen Glanz und neuer Technik.
Diese Tatsache geht mir mächtig auf den Sack, es kotzt mich einfach nur an,
es macht das ganze Spiel für mich kaputt.
Was nützt mir dieser ganze Daily Online Crap bzw.
das ich mir eine Weltliste anschauen kann aber nichtmal Live mit meinen Kumpels, Was zur Hölle soll das ?
Grabo schrieb am
Na endlich habt ihr mal an den Test gedacht! :mrgreen:
Dass man in der Karriere erst alles freischalten muss finde ich ok. Man sollte schon was leisten um die coolen Kisten fahren zu dürfen. Außerdem sorgt das für mehr Motivation und eine gute Lernkurve für das Spiel.
Guffi McGuffinstein schrieb am
ronny_83 hat geschrieben:Ich denke eine Sprecherstimme, paar mehr Info-und Detail-Bildschirme sowie Animationssequenzen als Begleiter der Rally und Einführung/ beeindigung der Etappen, wo man bischen mehr das Geschehen drumherum mitbekommt, wäre schon hilfreich gewesen. So klickt man sich halt nur durch die Rallys, wird auf die Strecke gesetzt und danach gleich wieder weggebeamt. Das fällt dann halt in die Kategorie "dröge". Motorsport hat ja viel mehr zu bieten als nur das Auto auf der Strecke. Da wäre sicher mehr drin gewesen.
Leider verzichten heute viele auf eine anständige Präsentation des Drumherum, um mehr Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen.
Mich erinnert es, auch vom gesamten Layout her, stark an Colin McRae Rally 2.0. Das hielt sich bei der Präsentation auch sehr zurück was mich aber nie gestört hat. Ich will ehrlich gesagt einfach immer so schnell wie möglich wieder auf die Strecke. Mich nervt ja auf Dauer schon die Animation wenn der Wagen an die Startlinie fährt. Ich will selber fahren, spart euch den Quatsch.
Was vielleicht eine coole Sache gewesen wäre, wenn es weniger Teamchef und Mechaniker zur Auswahl gäbe die dafür eine eigene Persönlichkeit und Sprecherrollen haben. Ein Teamchef z.B. der verständnisvoll reagiert wenn man mal eine Etappe versaut hat während ein anderer einen komplett zusammenstaucht ob man denn das Gaspedal vergessen hätte. Allerdings muss man dann auch wieder aufpassen, dass das ganze nicht ins Lächerliche gezogen wird.
Da Dirt Rally ja über Early Access lief glaube ich auch, dass Codemasters aus finanzieller Sicht nicht volles Risiko gehen wollte und sich deshalb auf das Wesentliche konzentriert hat. Mir reicht es völlig. :)
Nebenbei finde ich übrigens auch den (leider etwas zu kurzen) Soundtrack irgendwie cool. Sehr ungewöhnlich für ein Rennspiel aber im Gegensatz zu dem standardmäßig eingekauftem Rock- und Elektrogedudel (was nicht schlecht sein muss) erfrischend anders.
reflection schrieb am
liovalio hat geschrieben:was an dem ding gut sein soll...muss mir jemand beibringen glaub ich...grafik find ich jetzt eher lau..und die strecken??immer das selbe..aber des fällt euch wohl net auf..?
Dazu brauchst echt ne fahrschule..mit controller hab ich da keine chance,und die bekackten strafen wenn ich eh auf null runter muss bei nem neuen reset..von 16 sekunden macht es einfach gesagt völlig unmotivierend diesen müll zu spielen,...
da hab ich gleich wieder mein dirt 2 raus geholt und bin abgegeangen ...und hat a great feeling...verglichen mit dem krückstocjk
Da hat Codemasters also alles richtig gemacht, wenn Leute wie du dann doch lieber Arcade-Racer zocken.
Du bist der lebende Beweis. Danke dafür. :mrgreen:
Anstatt zu akzeptieren, dass das Game für dich evtl zu anspruchsvoll ist (es ist nun einmal eine Simulation), ziehst du es in den Dreck. Super Einstellung. Etliche Sim-Racer haben seit Richard Burns Rally auf eine anspruchsvolle Rally-Sim gewartet und nun mit Dirt Rally erhalten.
schrieb am