Test: Battle Mages (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: Pointsoft
Release:
22.04.2004
Spielinfo Bilder  
Heroische Kämpfe

Ihr merkt Battle Mages an, dass es eher ein Rollenspiel denn ein echtes Strategiespiel ist. Die taktischen Möglichkeiten sind stark eingeschränkt, da es noch nicht einmal verschiedene Formationen gibt. Trotzdem machen die hektischen Schlachten gegen die verschiedenen Monster Spaß. Wer einmal seine eng stehenden Truppen im Kampf um eine wichtige Stellung siegen sah, wird wissen, wovon die Rede ist. Die im wilden Sturm anbrandenden Feinde zerbrechen wie Glas an den dicht geschlossenen Reihen der heiligen Paladine. Nichts als ein paar einzelne Männer bleiben übrig, als die feigen Orkbande vernichtet ist. Nun gilt es, die Truppe so schnell wie möglich mit neuen Rekruten aufzufrischen, um einen neuen Vorstoß zu ermöglichen. Leider ist gerade das mit viel Laufarbeit verbunden, weil das nur in einer Stadt geht und weshalb ihr ganz schön herumkommt. Der Ablauf des Spiels lässt sich allerdings beschleunigen.

Eure Ritter in einem Orkstützpunkt, wo man euch ausnahmesweise mal freundlich gesonnen ist.

Entdeckerdrang

Die Aufträge, die ihr von Städten oder wichtigen Personen erhaltet, wiederholen sich schon mal. Langweilig werden sie aber trotzdem nie, denn ihr seid immer aufs Neue gespannt, auf wen ihr nun wieder trefft. Ab und an wird das Geschehen von geskripteten Ereignissen in Spielgrafik unterbrochen, welche die in einer Ansicht aufgelisteten Quests vorantreiben. Eben noch auf der Suche nach einem geheimen Orkstützpunkt, habt ihr plötzlich neue Verbündete gefunden. Auf den Karten gibt es viel zu entdecken, da auch abseits der Missionen Verborgenes existiert. Die heilenden Kraftknoten etwa, die es für jede Art von Magie gibt und die ihr erst erobern müsst. Wer alle Items und Schätze finden will, muss die Karte schon gründlich absuchen, wobei die frei drehbare und zoombare 3D-Ansicht hilft.

Bedienungsschnitzer

Leider funktioniert beim im Grunde einfach zu handhabenden Battle Mages nicht immer alles so, wie ihr das gerne hättet. Das fängt mit den hektischen Schlachten an, bei denen eure Streiter nassforsch den Feind angreifen, obwohl der Zeitpunkt dazu noch nicht günstig ist. Eine Pausenfunktion bringt da etwas mehr Ruhe rein. Auch kein Lebensbalken informiert euch darüber, wie lange eine feindliche Einheit noch aushält. Wem ihr welchen Gegenstand gebt, will wohl überlegt sein, da die Einheit ein Item nicht mehr ablegen kann.      Der Kauf neuer Truppen und das Annehmen der Quests ist recht umständlich. Darüber hinaus kommt es zu Abstürzen, die immer dann auftraten, wenn das Spiel nach dem Installieren erneut gestartet wird. Bis zur erlösenden Ankunft eines Patches, der bald kommen soll, hilft da nur ständiges Neuinstallieren.

3D-Grafik

Obwohl in den teils großen 3D-Landschaften viel in Bewegung ist, wirkt die detailreich abgebildete Fantasy-Welt wie beim großen Bruder WarCraft 3 irgendwie künstlich. Ihr merkt den Arealen an, dass sie nur als Spielwiese für die spannenden Schlachten dienen. Denn trotz des funkelndes Wassers, der Berge, Flüsse, Sümpfe und Bäume wird nicht der Eindruck einer realen Umgebung erweckt. Das äußert sich in künstlichen Barrieren und Gegenständen, die leider nur zur Zier herumliegen. Daran können auch  gelungene Effekte wie Magie, Regen, Tag- und Nachtwechsel nur wenig ändern. Auch die Charaktermodelle machen aus nächster Nähe keine rundum gute Figur, da sie grob und eckig aussehen. Dem insgesamt ansehnlich in Szene gesetzten Strategiespiel tut das freilich keinen Abbruch, da ihr ohnehin meist aus der Höhe auf das Geschehen herabblickt.

Andersartiger Sound

Angenehm fällt die Musik auf, die sich ausnahmsweise mal nicht in den üblichen bombastischen Heldenliedern erschöpft. Hier gibt es neben beruhigenden Harfenklängen auch gutturale Urlaute, die nach innerasiatischen Nomadenvölkern klingen, was angesichts der russischen Macher des Spiels auch nicht sonderlich verwundert – das passt übrigens auch zu den vorkommenden Schamanen.

Die Truppe richtet ein Blutbad unter einer Orkeinheit an, die im Wald lagerte.  Links unten wartet schon die Belohnung!

Geräusche sind leider Mangelware: Nur ganz gelegentlich erklingt das Geklirr der Waffen oder kehlige Kommandos. Eindeutig zu loben ist aber wieder die deutsche Sprachausgabe, die professionell aufgenommen wurde und für die alle wichtigen Gespräche lokalisiert wurden. Das ist keinesfalls selbstverständlich für ein Spiel aus der zweiten Reihe.     

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